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Lost - Das Spiel

'Und jetzt alle: 4, 8, 15, 16 ...'

Spätestens mit der dritten Staffel hatte ich eigentlich genug von Lost. Macher J.J. Abrahams hatte für meinen Geschmack den Bogen einfach überspannt und sich im Wald der mystischen Andeutungen verloren. Genug Antworten, die neue Fragen aufwerfen. Genug neue, oft belanglose Figuren, die man vorher noch nie zu Gesicht bekommen hat. Genug Rückblenden, die sich widersprechen oder das Zeitkontinuum zerstören. Genug von allem, was mir schon den Spaß an Akte X verdorben hatte.

Trotzdem schaue ich reflexartig jede neue Folge und bin bereit, 45 Minuten meines Lebens zu opfern, nur um dem nächsten Geheimnis hinterher zu rennen. Ich bin gespannt auf die in Staffel 4 angekündigten Zeitsprünge in die Zukunft, freue mich auf Kate, Sawyer und Locke und will endlich Ben sterben sehen. Die Charaktere sind mir eben so sehr ans Herz gewachsen, dass mir die ganzen Unzulänglichkeiten nichtig vorkommen.

Selbst die Ankündigung einer Videospielumsetzung konnte bei mir Interesse wecken, auch wenn mir die Erzählstruktur der Serie nicht gerade ideal dafür erscheint und ich bisher mit TV-Umsetzungen keine guten Erfahrungen gemacht habe – erinnert sich jemand an das Sopranos-Spiel? Nein, ist auch gut so.

Nun also Lost – Das Videospiel zur Fernsehserie: Statt dem erwarteten Action-Adventure mit Schussgefechten und Kletterpartien, ein waschechtes Adventure mit Edel-Grafik Marke Ghost Recon Advanced Warfighters – es benutzt die gleiche Engine.

Das erste Treffen mit Locke.

Die Hauptfigur, Elliot, ist mal wieder ein Unbekannter mit Amnesie, auch ein Überlebender des schicksalsträchtigen Fluges 815 aus Sydney und genau wie die anderen Charaktere auf der seltsamen Insel gefangen. Äußerlich wirkt er wie ein Seriencharakter, der beim nächsten Landgang stirbt. Einer der unsäglichen Star Trek-Rothemden, die in den Schlund eines außerirdischen Monsters fallen. Er ist ein Abziehbild und damit die ideale Projektionsfläche.

Aber keine Sorge: Im Laufe des Abenteuers werdet Ihr allen lieb gewonnenen Charakteren begegnen, bekannte Locations besuchen und den Dschungel unsicher machen. Die Geschichte des Spiels streckt sich dabei über die ersten zwei Staffeln der Serie. Die dritte Staffel fehlt, weil sie noch gefilmt wurde, als man mit der Entwicklung begann. Und da ABC nicht gerne Informationen über die Zukunft der Serie heraus gibt, blieb Ubisoft nichts anderes übrig, als sich auf das vorhandene Material zu stürzen – mir egal, wie schon erwähnt, fand ich die ersten beiden Staffeln sowieso am besten.

Das Camp wurde nahezu 1:1 umgesetzt.

Das Spiel beginnt nicht irgendwo in der Erzählstruktur, sondern direkt am Absturztag. Elliot saß im hinteren Teil der Maschine und irrt nach dem Crash im Wald herum. Per Joypad befördert Ihr den gut aussehenden Fotoreporter aus der Third-Person-Perspektive über die Insel. Gleich nach ein paar Metern trifft er auf Kate, führt belanglose, nur zum Teil synchronisierte Gespräche und folgt anschließend einem Hund.

Erste Rätsel, eine seltsame Begegnung mit Locke und unbefriedigende Höhlenforschung stehen auf dem Speiseplan. Wer die Serie nicht kennt, verschluckt sich schnell an den nur spärlich gestreuten Informationen und ständig neuen Charakteren. Fans wird dagegen ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, wenn sie zum ersten Mal die wunderschön modellierte Kate erblicken oder ein ominöses Gespräch mit Locke führen.

Ein wenig Action kommt auf, als Ihr Euch vor dem „Rauch-Monster“ verstecken müsst. Panisch flieht Ihr in Richtung Baumbestand, wo Ihr laut Locke in Sicherheit seid. Auf dem Weg ins rettende Gestrüpp müsst Ihr aber Baumstümpfen und Schlammlöchern ausweichen, während das „Sicherheitssystem“ langsam näher kommt.

In diesem artikel
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Lost

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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