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Lost - Das Spiel

'Und jetzt alle: 4, 8, 15, 16 ...'

Abseits solcher Actioneinlagen, soll es ganz, ganz selten Schießereien geben. Wie die genau ablaufen und ob Ihr überhaupt zielen dürft, war in der Vorabversion nicht auszumachen. Immerhin hat Ubisoft Deutschland alle deutschen Synchronsprecher verpflichtet. Während in den USA zum Beispiel Kate fehlt – sie wollte zu viel Geld – gibt es in Deutschland die Original-Stimmen.

Eine Besonderheit sind die Rückblenden, bei denen Elliots ehemaliger Beruf zum Einsatz kommt. Um seine Erinnerung langsam wieder zurück zu erhalten, müsst Ihr in den selbst ablaufenden Zwischensequenzen Bilder schießen und richtig in Szene setzen. Dazu modifiziert Ihr Schärfe, Zoom und Bildausschnitt. Weiter geht es nur, wenn Ihr das richtige Motiv und die richtige Einstellung erwischt habt. Doch keine Sorge: Die Sequenz wird so oft wiederholt, bis Ihr die Einstellung im Kasten habt.

Wieder zurück auf der Insel gilt es am Strand im Auftrag von Jack, um weitere Opfer zu verhindern, das Flugzeugtriebwerk auszuschalten. Aktiviert Ihr die passende Steuereinheit, wartet ein Elektro-Rätsel auf Euch, bei dem Ihr verschiedene Spannungen und Widerstände ansetzen müsst. Ihr müsst solange die Leiterbahnen korrigieren bis genau 35 Watt herauskommen. Keine Innovation, aber ein nettes Mini-Spiel, dass ganz klar die Richtung vorgibt. Bei Lost kommt es vor allem auf Köpfchen an, Action-Fans bleiben da erst einmal auf dem Trockenen.

Wo ist denn die Karte?

Ein paar Bildschirme weiter – ja, teilweise werden die Locations „umgeblättert – geht es in einen Höhlenkomplex, wo Ihr mit einer Fackel bewaffnet nach brauchbarem Material sucht. Vorher habt Ihr mit Michael ein paar Sachen getauscht und so eine Fackel bekommen, mit der Ihr nun Euren Weg beleuchtet. Leider brennt die archaische Funzel nach und nach ab.

Unter Zeitdruck müsst Ihr durch das Gewirr von Gängen und Räumen finden, während kleine Wasserfälle immer wieder Eure Sichthilfe außer Kraft setzen. Anfangs bestaunt man an dieser Stelle noch die schicke Grafik mit ihren glitschig schönen Felsformationen. Doch nach dem dritten, vierten oder fünften Mal verlaufen, vermisst man ein ganz entscheidendes Detail: Es gibt keine Umgebungskarte. Vielleicht findet Ihr diese später noch und könnt sie dann im Inventar bestaunen, doch gerade am Anfang würde man sie viel dringender benötigen.

Im Bunker trefft Ihr auf Jack.

Der Code, den wir bestaunen durften, war älteren Datums. Die leichten Ruckler, Grafikfehler und die eine Stelle, an der wir hinter die Polygon-Fassade blicken konnten, sollte es in der finalen Fassung nicht mehr geben. Auch die Ladezeiten waren noch unmenschlich, sollen aber laut Ubisoft bis zum Release auf ein erträgliches Maß reduziert werden.

Gleich zu Beginn kann man erst einmal Entwarnung geben. Lost wird keine miese TV-Umsetzung a la Sopranos mit unterirdischer Grafik und katastophalem Gamedesign. Sowohl optisch als auch spielerisch wird gute Videospielkost serviert, die Lost- sowie Adventure-Fans begeistern dürfte. Mir persönlich ging der Hauptdarsteller mit seiner glatten Art etwas auf den Keks. Auch das Thema Amnesie sollte inzwischen wirklich abgehakt worden sein. Dieses Stilmittel wurde inzwischen so oft benutzt, dass es einem links und rechts zu den Ohren heraus kommt.

Die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten, das sinnvolle Rätseldesign und die netten Minispiele machen dieses Manko aber wieder wett. Die hochwertige Umsetzung lässt gerade deutsche Adventure-Produktionen alt aussehen und transportiert hervorragend die für die Serie so typische Atmosphäre. Mit etwas Hintergrundwissen werden auch anspruchsvolle Adventure-Fans glücklich. Wer dagegen mehr Action möchte, sollte lieber einen Blick auf Uncharted werfen. Da gibt es zum Dschungel auch jede Menge Geballer.

Lost – Das Spiel erscheint am 29. Februar für PC, Xbox 360 und Playstation 3.

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