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Mechanische Tastatur Roccat Vulcan 120 Aimo - Test: Nicht allein was fürs Auge

Ein guter Allrounder.

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Roccats Tastatur überzeugt mit einer guten Verarbeitung und erfreut das Auge derjenigen, die ein Keyboard mit LED-Beleuchtung bevorzugen.

Ich habe ein Faible für beleuchtete Tastaturen, das gebe ich gerne zu. Was das betrifft, spielt Roccats neue Vulcan 120 Aimo mir in die Karten. Sie hat ein schlichtes und zugleich elegantes Design und die Farben der Tastenbeleuchtung kommen wunderbar zur Geltung. Vor allem im Dunkeln ist es eine wahre Freude, dem kunterbunten Farbenspiel zuzuschauen.

Roccat erreicht das durch die individuelle Gestaltung seiner Tasten. Während die Tastenkappen auf anderen Keyboards unter anderem den Switch bedecken, liegt dieser hier frei. Wer gerne mechanische Teile sieht, kommt hier also ebenso auf seine Kosten. Zugleich hat es den Vorteil, dass die Beleuchtung so besser zur Geltung kommt. Unterstützung findet das durch die verwendete Aluminiumplatte, die die Farben schön widerspiegelt und über die Oberfläche der Tastatur verteilt.

Roccats Titan Switch Tacticle. (Mechanische Tastatur Roccat Vulcan 120 Aimo - Test)

Was das Design angeht, ist die Vulcan 120 Aimo abgesehen davon wenig auffällig. Ein schlichtes, ansehnliches Design, nichts Extravagantes oder Auffälliges. Das braucht es nicht, solange die Tastatur das gut macht, wofür sie erschaffen wurde. In puncto Layout zeigt sich die Vulcan 120 Aimo ebenso konservativ. Neben den klassischen Tasten habt ihr einen Button zum Stummschalten des Sounds sowie zwei weitere, die festlegen, ob ihr mit dem daneben befindlichen Drehknopf die Beleuchtung oder die Lautstärke verringert beziehungsweise erhöht. Damit wirkt die Tastatur nicht überladen und bietet das Nötigste, was ihr für den Alltag braucht. Wer an seiner Tastatur noch einen zusätzlichen USB-Slot möchte: Den gibt es hier nicht. Dafür ist das USB-Kabel angenehm dünn und unauffällig.

Spezielle Makro-Tasten gibt es nicht, die Buttons F1 bis F4 lassen sich aber auf Wunsch damit belegen. Die aktiviert ihr dann im Zusammenspiel mit der FN-Taste und was sie bewirken, legt ihr in der Roccat-Swarm-Software fest. Dort spielt ihr ebenso mit der Beleuchtung herum, nehmt allgemeine Einstellungen vor und habt Zugriff auf ein eher nerviges Feature. Es ist möglich, ein Sound-Feedback für einen Tastendruck festzulegen. Mit "Schreibmaschine" hört es sich aus euren Boxen oder aus dem Lautsprecher so an, als würdet ihr auf einer solchen tippen. Nutzt ihr "Sci-Fi", klingt es so, als tobe im Hintergrund eine gewaltige Schlacht mit Laserwaffen. Witzig, um kurz damit herumzuspielen, auf Dauer nervtötend. Die restlichen F-Tasten sind für Windows-Funktionen belegt. Läuft zum Beispiel Amazon Music im Hintergrund, schaltet ihr bequem zwischen einzelnen Songs hin und her oder pausiert das Abspielen, ohne die App in den Vorgrund zu bringen.

Kein außergewöhnliches Design und doch elegant. (Mechanische Tastatur Roccat Vulcan 120 Aimo - Test)

Bleibt noch die abnehmbare Handballenauflage. Die ist aus Plastik gemacht und ist okay. Kein Vergleich zur wunderbar weichen Handballenauflage der Logitech G513 Carbon und für mich der einzige Schwachpunkt des ansonsten überzeugenden Designs der Vulcan 120 Aimo. Dahingehend hat mich Logitechs Keyboard verwöhnt. Alle Handballenauflagen sollten sich in Zukunft daran orientieren.

Zurück zu den Schaltern. Roccat bezeichnet diese als "Titan Switch Tacticle" und verspricht eine um 20 Prozent schnellere Reaktionszeit als bei "herkömmlichen mechanischen Schaltern". Das Unternehmen nutzt eine verstärkte Fassung für die Schalter und spricht davon, dass der Switch für Gamer designt wurde. Was nicht heißt, dass sich die Vulcan 120 Aimo nicht für den Büroalltag eignet. Ich tippe seit gut drei Monaten darauf und bin absolut zufrieden mit ihrer Performance - in Spielen und im Office-Bereich kann ich von keinen nennenswerten Problemen sprechen. In der Praxis machen sich für meinen Geschmack die 20 Prozent mehr Schnelligkeit nicht so wahnsinnig stark bemerkbar.

Die Tastenbeleuchtung kommt hier besonders gut zur Geltung. (Mechanische Tastatur Roccat Vulcan 120 Aimo - Test)

Alles sitzt trotz Dauernutzung noch so wie am ersten Tag, nichts wackelt, sie läuft prima. Das spricht für die gute Verarbeitung des Keyboards. Der Auslösepunkt der Schalter liegt bei 1,8mm, der Druckweg beträgt 3,6mm. Seinen theoretischen Geschwindigkeitsvorteil erzielt das Vulcan 120 Aimo durch die sogenannte Debounce-Mechanik. Zum einen nutzt Roccat hochleitfähige Materialien im Zusammenspiel mit einer soliden Aufhängung. Gleichzeitig nimmt die Firmware das Signal 20 Prozent früher als üblich ab.

Ob jetzt minimal schneller oder nicht: das Tippen geht leicht und schnell von der Hand, fühlt sich angenehm an und nicht ermüdend. Und die Vulcan 120 Aimo ist nicht so laut wie manch andere mechanische Tastatur. Das ist gut für die, die neben euch sitzen und nicht ständig ein Klacken im Ohr haben möchten. Ob das für euch jetzt besser oder schlechter ist, ist eine Frage der eigenen Präferenz. Mir gefällt es, dass es nicht ganz so laut klackert. Im Endeffekt ist die Vulcan 120 Aimo ein guter Allrounder, der nicht nur in einem Bereich überzeugt.

Bei der Vulcan 80 Aimo sehen die Tasten rechts oben anders aus. (Mechanische Tastatur Roccat Vulcan 120 Aimo - Test)

Im Übrigen gibt es drei verschiedene Varianten der Vulcan Aimo. Zum einen die hier getestete Vulcan 120 Aimo mit anpassbarer Beleuchtung und allem drum und dran. Es ist das teuerste Modell der Reihe. Das Komplettpaket. Die günstigste Version ist die Vulcan 80 Aimo (129,99 Euro). Sie bietet keine anpassbare LED-Beleuchtung (eine einzelne Farbe) und keine Handballenauflage, darüber hinaus fehlen der Drehknopf und die zugehörigen Buttons wurden durch normale Tasten ersetzt (siehe Bilder). Dazwischen liegt die Vulcan 100 Aimo (149,99 Euro), die ebenso auf die Handballenauflage verzichtet, dafür sind die LEDs veränderbar. Preislich bewegt sich die Vulcan 120 Aimo (159,99 Euro) auf einem vergleichbaren Niveau wie ähnlich ausgestattete Tastaturen.

Mir gefällt das Design der Vulcan 120 Aimo. Es ist eher nüchtern gehalten, wirkt durch das verbaute Aluminium hochwertig und ist so stabil wie am ersten Tag, als ich es zu nutzen begann. Hinzu kommt zum anderen die wunderbare Beleuchtung, die durch die im Vergleich zu vielen anderen mechanischen Tastaturen mehr freiliegenden Tasten nochmals hervorsticht. Ein echter Hingucker. Die Performance überzeugt gleichermaßen beim Spielen wie bei der Büroarbeit, was die Tastatur zu einem guten Mehrzweckgerät macht, das seinen Preis wert ist. Legt Roccat dann beim Nachfolger noch eine weichere Handballenauflage dazu, wäre ich durch und durch zufrieden.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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