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Metroid: Other M

Rundumerneuerung Marke Samus

Wir Spielejournalisten sind schon ein verwegener, abgebrühter Haufen. Wir lassen uns durch nichts aus der Ruhe bringen. Nichts, was wir nicht schon wüssten, nichts, was wir nicht irgendwo anders schon mal irgendwie besser und interessanter gesehen hätten. Egal ob neue RPG-Epen, fulminante Shooter oder clevere Indie-Experimente, um uns aus der Reserve zu locken, braucht es schon mehr! Und trotzdem, als der motivierte Nintendo-Mann in London mit seiner Präsentation für Metroid: Other M beginnt, habe ich auf einmal weiche Knie und fühle mich aufgeregt wie der kleine Thomas vor vielen Jahren kurz vor Heiligabend.

Erlaubt mir, kurz auszuholen. Für mich persönlich ist Super Metroid auf dem SNES das beste Videospiel, das jemals das Licht der Welt erblickte. Nintendo und das Entwicklerteam Intelligent Systems verbanden 1994 perfekte Spielbarkeit mit einer unglaublichen Dramaturgie, emotionalen Momenten, unbändigem Forschergeist und verstanden es, den Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde vor die Konsole zu fesseln. Darüber hinaus erzählte Super Metroid seine Geschichte fast vollständig ohne Worte: Nach wenigen Sätzen im Vorspann spricht das Spiel, nicht der Erzähler.

Seit seinem Release habe ich Super Metroid unzählige Male durchgespielt. Und das beeindruckende dabei: Von Mal zu Mal fesselte mich das Spiel mehr, immer wieder konnte ich neue Qualitäten und Nuancen entdecken, die mir bei den vorherigen Sitzungen entgangen sind. Und so Großes die Retro Studios mit den wunderbaren Metroid-Prime-Episoden auch geleistet haben, die Faszination und vor allem die spielerische Perfektion von Super Metroid erreichten die drei Ego-Abenteuer für mich nicht.

Von Metroid: Other M kenne ich bis zu diesem Punkt nur Gerüchte. Es wird von Tecmos Team Ninja mitentwickelt. Es ist vielleicht 2D – 2,5D, um genau zu sein. Es könnte aber auch eine Mischung aus Ninja Gaiden und Metroid sein, wer weiß... Und wenn Team Ninja involviert ist, besteht da nicht die Gefahr, dass die mysteriöse Heldin Samus auf einmal auf ein paar hüpfende Brüste und einen prallen Hintern reduziert wird? Ein Wahnsinn ist das alles.

Metroid: Other M – Teaser-Trailer

Aber Nintendo und Team Ninja wissen genau, welche Fäden sie bei ihren Fans ziehen müssen, um sie in Sicherheit zu wiegen. Ein großartiges Renderintro erzählt noch einmal das brillante Finale von Super Metroid. Samus' Kampf gegen Mother Brain, das Opfer des auf Samus geprägten Baby-Metroid... das Video ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Mother Brain war bereits im 16Bit-Original ein wahrhaft grausiges Monster, im Video von 2010 wirkt Mother Brain einfach nur erschreckend.

Kurz nach ihrem Sieg und der Flucht von dem Planeten Zebes kommt Samus in einer Raumstation wieder zu sich. Und genau hier beginnt auch das Spiel. Kopfhörer aufsetzen, auf der bequemen Couch vor dem XXL-Fernseher Platz nehmen und los geht’s. Kaum ist Samus wieder in ihren Kampfanzug gestiegen, folgt ein kurzes Tutorial. Die Stunde der Wahrheit naht. Was ist Metroid: Other M denn nun? Ein klassisches 2D-Abenteuer? Moderne 3D-Action? Überraschung: Es ist beides!

Zunächst sieht es tatsächlich so aus, als wäre Other M eine 2,5D-Fortsetzung. Das Spiel wird ausschließlich über die WiiMote gesteuert, ähnlich wie bei New Super Mario Bros. Wii hält man die dabei quer. Mit dem Steuerkreuz läuft Samus, mit den Knöpfen 1 und 2 wird gesprungen und gefeuert, per A-Knopf rollt sie sich zum klassischen Morphball zusammen.

In diesem artikel

Metroid: Other M

Nintendo Wii

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Thomas Nickel

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Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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