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Red Faction: Guerilla

Happy Abrisskommando

Damit es nicht nur roten Marsboden und nackte Felsen zu bestaunen gibt, bietet jede Zone eine andere Thematik. In einem Bereich trefft Ihr zum Beispiel auf graue Aschewüsten und eine dritte Fraktion, die an die durchgeknallten Rocker aus Mad Max erinnert. In anderen Abschnitten ist das Terraforming schon weiter fortgeschritten. Erste Pflanzen haben sich angesiedelt und dichte Wohnsilos säumen die betonierten Straßen.

In den Bergen erwartet Euch sogar echter Schnee, der aber genau wie die Innenräume, einige Boden-Texturen und die Computer-Gegner sehr primitiv umgesetzt wurde. Die beschränkte Leistung fordert gerade bei der Grafik ihren Tribut. Die Detail-Verliebtheit eines GTA IV wird zu keinem Zeitpunkt erreicht. Unter Strich wird die Atmosphäre des roten Planeten aber gut eingefangen und einigermaßen glaubwürdig umgesetzt.

Zum Ende der Spielzeit mussten wir uns schweren Herzens vom Single-Player losreißen und ein paar Runden im Multiplayer-Modus wagen. Dank der GeoMod Engine 2.0 spielten sich die Partien erfrischend anders und erforderten sehr ungewöhnliche Taktiken. Drei Spiel-Modi stachen dabei besonders ins Auge.

Hinter „Anarchy“ steckt ein eigentlich simpler Deathmatch-Modus mit bis zu 16 Spielern, der durch den One-Hit-Kill-Hammer, die Zerstörbarkeit der Gebäude und Spezialmodule neues Leben eingehaucht bekommt. Hinter den Extras verbergen sich Jet-Packs, Gebäude-zerstörende Ramm-Attacken, temporäre Unsichtbarkeit und Erdbeben-Wellen, die Ihr auch im „Wrecking-Crew“ Modus einsetzen könnt.

Ideal zum Gebäudeplätten: Der Bergbau-Mech.

Diese Herausforderung treibt die Zerstörungslust auf die Spitze und bietet spezielle Levels, in denen Ihr gegen die Zeit ganze Gebäude-Komplexe einreißt. Je mehr Schaden Ihr verursacht, umso höher landet Ihr in der Online-Rangliste. Abschließend probierten wir noch eine Runde „Siege“ aus. In dem Multiplayer-Modus treffen zwei Teams aufeinander, die das gegnerische Hauptquartier einreißen und das eigene mit Rekonstruktoren in Schuss halten müssen. Minutenlang entbrennt ein harter Kampf um die Bauwerke. Eine spannende Alternative zu den sonst üblichen Gebietseroberungen, Flaggendiebstählen und Terror-Aktionen.

Der Besuch in London hat sich wahrlich gelohnt. Überrascht vom schönen Wetter in der sonst so verregneten Weltstadt und der viel versprechenden spielerischen Qualität von Red Faction: Guerilla, ließen sich die grafischen Mängel, der ungewöhnliche Schritt in die Third-Person-Perspektive und das langweilige Design der gegnerischen Soldaten viel leichter ertragen. Vor allem das unverbrauchte Szenario und die wirklich einmaligen Physik-Effekte machen Lust auf mehr. Viel mehr.

Auch das Verlassen der linearen Pfade hin zum Sandbox-Design war richtig und passt hervorragend zur Guerilla-Story. Endlich mal keine Gangster-Attitude, Killer-Missionen und Drogen-Deals. Stattdessen ein knallharter Kampf um das nackte Überleben. Schade nur, dass die Amerikaner bei der Präsentation auf Zurückhaltung setzen. Mit mehr Zwischensequenzen und stärkeren Charakteren wäre die Vorfreude noch größer. Trotzdem kann ich es kaum abwarten, bis ich wieder meinen Hammer zücken und das nächste Gebäude platt machen darf.

Red Faction: Guerilla erscheint am 12. Juni für Xbox 360, PS3 und PC.

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