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Resonance of Fate

Tri-Ace wird erwachsen

Stichwort Ausstattung: Anstatt in typischer RPG-Manier alle Nase lang neue Argumentationsverstärker zu kaufen, werden die Waffen hier mit allerlei nützlichen Teilen ausgerüstet. Zielfernrohre verbessern die Genauigkeit und verringern somit die Charge-Zeiten, verlängerte Läufe sorgen für mehr Durchschlag und größere Magazine erlauben euch mehr Attacken pro Runde. Achtet aber darauf, dass eure Schießeisen nicht irgendwann zu schwer werden.

Genau wie bei den Kämpfen, geht Tri-Ace auch beim Erkunden der Welt von Resonance of Fate neue Wege. Die Städte des Turms sind in Hexfelder aufgeteilt, die ihr erst betreten könnt, wenn ihr sie mit passenden Energy-Hexes freigeschaltet habt. Die verdient ihr meist im Kampf, aber auch gelöste Quests bringen euch neue Hexes.

Auch bei der Gestaltung eurer drei Helden habt ihr für ein japanisches Rollenspiel enorm viele Freiheiten. Das einzig festgelegte sind ihre Gesichtszüge, alles andere könnt ihr ganz nach Gusto jederzeit variieren. Hosen, Jacken, T-Shirts, Kleider, Haarreife, Gürtel, ja sogar Haar- und Augenfarbe dürft ihr mit gefundenen Gegenständen ganz eurem persönlichen Geschmack anpassen. Auf Kampfwerte müsst ihr dabei nicht achten, die Wahl eures Outfits ändern nichts an der Performance eurer Helden.

Leanne, in der japanischen Version noch Reanbell genannt, sieht süß und unschuldig aus, schießt aber zielsicher wie John Wayne.

Besonders westliche Spieler werden sich über diese Freiheit bei der Heldengestaltung freuen. Director Takayuki Suguro erklärt: „Zunächst war dieses Element gar nicht geplant gewesen. Wir hatten eine Handvoll Charakter-Designs und konnten uns ehrlich gesagt für keines wirklich entscheiden, weil wir sie alle sehr reizvoll fanden. Deswegen haben wir beschlossen, die Spieler selbst entscheiden zu lassen, wie ihre Helden rumlaufen sollen. Aber auch da hatten wir eigentlich nur zwei bis drei Outfits pro Figur. Aber das Feature kam bei den Entwicklern und auch den Testern so gut an, dass wir es dann stark erweitert haben, so das jede Figur jetzt eine gewaltige Garderobe zur Auswahl hat.“

Im Gegensatz zum letzten, bunteren Star Ocean wirkt Resonance of Fate weit stilvoller und tatsächlich auch erwachsener. Die Figuren sind realistischer proportioniert, die Szenarien mit ihren großartigen Licht- und Schatteneffekten und ihren zahllosen Zahnrädern in allen Formen und Größen beeindrucken auf der ganzen Linie und ziehen den Spieler sofort in die Welt des Spiels hinein. Man möchte mehr über den Turm und seine Bewohner wissen und will mehr von diesen fantastischen, oft auch bedrückenden Orten sehen. Dieser Effekt war laut Suguro gewollt: „Wir denken, dass nicht nur Teenager, sondern insbesondere auch ältere Spieler ihren Spaß mit unserem Spiel haben werden. Gerade die Handlung an sich wendet sich eher an eine etwas ältere Zielgruppe als die meisten anderen JRPGs.“

„Das Motiv der Uhrwerke und der Zahnräder ist tatsächlich stark mit der Handlung und der Atmosphäre des Spiels verwoben. Die Maschine des Turms hat die Aufgabe, das Wasser und die Luft zu reinigen. Aber das ist nicht alles, tatsächlich ist die Maschine gleichzeitig die Zentrale Figur des Spiels. Nur sehr wenige Menschen wissen, dass die Maschine auch das Schicksal der Menschen bestimmt. Sie legt fest, wann ein Mensch auf welche Weise stirbt. Die Maschine kontrolliert sämtliche Menschen. Und deswegen wollten wir die Maschine stets präsent halten. Die Menschen leben im Schatten und im Einfluss all dieser Zahnräder, das Schicksal ist stets in ihrer Mitte.“

Beim Kampf gegen eklige Mutantenmonster verlässt sich der langhaarige Vashyron auf seine akrobatischen Schießkünste.

Nur ein Aspekt des Spiels macht mir noch ein paar Sorgen: Dungeons fühlen sich in der gezeigten Version eher wie eine lange Aneinanderreihung von Kämpfen an. Anstatt durch verworrene Industrieanlagen zu krauchen, wetzt ihr stets im Kampfmodus über die ebenfalls in Hexfelder aufgeteilten Szenarien, die sich zumindest in der gezeigten Version alle doch etwas ähnelten und grafisch nicht mit den fantastischen Stadt-Szenen mithalten können. Hoffen wir, dass Resonance of Fate hier in der finalen Version genügend grafische und spielerische Abwechslung bietet.

Wenn Tri-Ace diese Hürde in der finalen Version erfolgreich meistert, dann werden sie nicht nur ein exzellentes JRPG abgeliefert haben, sie werden auch beweisen, dass Rollenspiele Made in Japan auch im Jahre 2010 noch überraschen können. Sei es durch neuartige Kampfsysteme, flexible Heldengestaltung oder ein überraschend erwachsenes Setting, das auch Spieler jenseits der Dreißig noch anzusprechen vermag. Schön, dass es in der ersten Jahreshälfte noch mehr Rollenspiel-Hoffnungen neben dem Platzhirsch Final Fantasy XIII gibt. Nicht nur alte JRPG-Hasen sollten Resonance of Fate im Auge behalten.

Resonance of Fate soll noch in diesem Frühjahr mit deutschen Texten und wahlweise englischen oder japanischen Sprechern für die XBox360 und die PS3 in Europa erscheinen.

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