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Rollenspiele, die keiner kennt (Gewinnspiel!)

Und was kennt ihr so? (GEWINNSPIEL!)

Skyrealms of Jorune: Alien Logic

Erschienen: 1994

Entwickler: SSI

Erhältlich über: eBay

Fremdartig ist das Wort, das diesen absoluten Exoten perfekt beschreibt. Ein extrem eigenwilliger, seltsam klinischer Stil im damals noch frischen Super-VGA (640 * 480) brachte die auch unter eingefleischten Rollenspielern ziemlich obskure Jorune-Welt zum Leben. Auf diesem Planeten siedelten die Menschen anfangs in der Absicht, eines Tages zur Erde zurückzukehren, und vor allem auch, um von dort mit Lieferungen versorgt zu werden. Die Erde jedoch meldet sich seit Jahrzehnten nicht und so ist die Kolonie auf sich allein gestellt, was zu Konflikten mit den ansässigen intelligenten Lebensformen führt.

So ungewöhnlich wie die Spielwelt fiel auch das Gameplay an sich aus. Ein mehr als ungewöhnlicher Mix aus Action-Adventure, Rollenspiel und Adventure sorgte für hochgezogene Augenbrauen und Verwirrung, wie man an dieses Werk heranzugehen hat. Die Geschichte um den Konflikt war gut, die Dialoge auch, der Action-Kampf an sich nicht schlecht, aber irgendwie passte alles nicht so recht zusammen. Dazu kamen noch ein paar grobe Bugs und viel Leerlauf beim Herumrennen. Trotzdem ein bis heute sehr außergewöhnliches Setting mit ganz eigener Stimmung, das sich hartgesottene DOSBox-Experten gönnen können. Ich werde mal bei Gelegenheit testen, ob ich es zum Laufen bekomme.

Steambot Chronicles

Erschienen: 2006

Entwickler: IREM

Erhältlich über: Amazon

Mein Verhältnis zur Cell-Shading-Grafik kann man als zwiegespalten bezeichnen. Schnell und husch-husch produziert, sieht man gelegentlich ein Download-Spielchen wie Fairy, das zwar an sich nicht mal übel, aber schon extrem hässlich wirkt.

Richtig umgesetzt kann man damit jedoch eine Steampunk-Welt voller Riesenroboter zum Anime-Leben erwecken und sich selbst Jahre nach dem Release noch an der erfreulich gut gealterten Optik erfreuen.

Jenseits dieser haben die Steambot Chronicles auch einiges zu bieten. Das Kampfsystem selbst ist zwar eher banal, aber die Frage, wie man in den Kampf hineingeht, ist hier eh wichtiger. Grundsätzlich seid ihr in allen wichtigen Kämpfen mit eurem persönlichen Riesen-Mech unterwegs, der sich bis hinunter zu den Schrauben auf unzählige Weisen modifizieren lässt.

Eine richtige Sandbox-Buddelkiste, wie auch die offene und mitunter auch mal etwas richtungslose Welt, in der Bastler und Roboter-Krieger wochenlang toben können. Für solche lohnt sich das Ganze sicher, und da es auf einer billigen PS2 oder einer alten PS3 super läuft und nicht die Welt kostet, sollten sie es auch tun.

The Colony

Erschienen: 1988

Entwickler: Mindscape

Erhältlich über: Glück und Hartnäckigkeit

Viel obskurer als das wird es nicht: Mindscapes SciFi-Action-Adventure-RPG bot bereits 1988 eine 3D-Welt, die sich stufenlos drehte und ebenso begehbar war, etwas, das sich sonst erst viel später als gängig durchsetzte.

Nicht ohne Grund, schließlich fanden wohl die meisten Spieler die nicht ausgefüllte Vektorgrafik mit teilweise wenigen Orientierungspunkten nur bedingt attraktiv. Die stilistischen Brüche im Pixel-Bereich, sobald man mal ein Objekt benutzte, halfen da sicher auch nicht.

Trotzdem: Rein an den Möglichkeiten der freien Bewegung gemessen ist die Geschichte um sechs zu rettende Kinder auf einer sonst nahezu verlassenen Raumstation ein Aufbruch in neue Gefilde gewesen. Keiner, für den man die damals geforderten 180 Mark hinlegte oder den man heute jenseits historischen Interesses noch große Aufmerksamkeit schenken muss, aber trotzdem. Geschichtlich wertvoll. Irgendwie.

Xenogears

Erschienen: 1998

Entwickler: Sqare

Erhältlich über: eBay oder US-PSN

Die Serie ist nicht ganz unbekannt, was an den Veröffentlichungen der Teile 2 und 3 für die PS2 hierzulande liegt. Leider sind diese beiden Teile als Spiel weder so gut wie der erste Teil, noch kann man ihrer überbordend komplexen – stellenweise pseudo-komplexen – Handlung so gut folgen wie in Xenogears. Hier versucht man sich zwar auch an gelegeheitsphilosophischen Einwürfen verwirrenderer Natur, was mal wieder zeigt, dass Japaner gerne Nietzsche zitieren, aber man sich nicht ganz sicher ist, ob sie nicht einfach nur die Wörter cool finden, aber die meiste Zeit sind es ein Junge, ein Mädchen und ein Riesenroboter. Der normale Samstagabend in Nippon.

Man kann sich in diesem 2-CD-Mosnter mit locker 60 bis 80 Stunden Spielzeit über jede Menge Krams aufregen. Zu lange und mitunter auch nicht gelungene Dialoge, immer wieder auftretende Orientierungslosigkeit in der nicht kleinen Welt oder eine perverse Rate an Zufallskämpfen. Aber angesichts eines ziemlich tiefschürfenden Kampfsystems – sogar mit Riesen-Robotern –, einer meist packenden Story und einer riesigen Welt voller Wunder ist das hier auf jeden Fall mein JRPG-Liebling der PSone-Ära. Nach Panzer Dragoon Saga. Vor Final Fantasy 7. Grafisch nach heutigen Maßstäben Augenkrebs, aber immer noch eure Zeit wert. Und leider nur als Nicht-Deutsch-PS3-kompatible US-Version erhältlich.

Super Robot Taisen (Wars)

Erschienen: 1991 - 2010

Entwickler: Banpresto

Erhältlich über: eBay

Zum Schluss ein schönes Beispiel für ein komplettes Parallel-Universum, von dem hier im Westen noch buchstäblich keine Sau je hörte, in Japan aber über den Daumen bereits 40 oder mehr Teile erschienen - und das im Laufe der letzten 20 Jahre auf so ziemlich allen Konsolen. Von Game Boy bis Xbox 360 bekam jeder seinen Teil der sehr storylastigen Roboterkämpfe auf Taktik-Basis ab.

Der Kniff der Serie ist, dass hier in Japan berühmte Anime-Serien mit Riesenrobotern verknüpft werden. Gundam und Macross sagen mir noch vage etwas, der Rest der fast 100 Serien, die Auftritte in den Games genießen, kennen hier noch weniger Leute als Super Robot Taisen. Behaupte ich jetzt einfach mal. Oder kennt ihr Invincible Super Man Zambot 3? Die Games selbst sind bis auf wenige Ausnahmen rundenbasierte Taktik-RPGs, von denen 90 Prozent den Nachteil haben, dass die aus Japan kommen, für Japaner gedacht sind und nur in Japanisch spielbar sind.

Gerade mal eine Handvoll Titel nahm sich Atlus vor, zuletzt das griffig betitelte Endless Frontier: Super Robot Wars OG Saga auf dem DS. Neben der Tatsache, dass auch diese Titel nicht gerade Reißer im Westen waren – obwohl sie als Spiele halbwegs überzeugen konnten –, machen die Lizenzrechte es nicht einfacher, diese Games hierher zu bringen. Während sich in Japan scheinbar die großen und kleinen Firmen einig scheinen, will bei einer solchen West-Adaption jeder seins sehen, was die Verhandlungen für Atlus zu einem Albtraum werden lassen dürfte. Liebt ihr also Mechs und Rundentaktik-RPGs, dann lernt besser japanisch. Hab mal eines durchgespielt, ohne ein Wort zu verstehen, würde es nicht wieder tun.

So viel von meiner Seite aus. Ich bin gespannt, was ihr so kennt, was ich schon vergaß oder von dem ich noch nie hörte.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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