Mordors Schatten: Monolith nahm 'große und schmerzhafte Schnitte' vor
Es war zu ambitioniert.
Mittelerde: Mordors Schatten war im Triple-A-Segment 2014 die vermutlich schönste Überraschung. In einem Post Mortem auf Gamasutra sprach Design Director Michael de Plater aber nun darüber, dass Monolith zeitweise seine Ambitionen an die Leine nehmen musste, um die Entwicklung zu einem guten Ende zu bringen.
Demzufolge flogen einige geplante Features wieder aus dem Spiel, zu dem ihr in unserem Mittelerde: Mordors Schatten Test alles Wesentliche erfahrt.
"Während der Vorproduktion hatten wir keine guten Metriken, was unsere Produktionskapazitäten anging", so de Plater in dem informativen Artikel. "Dies führte dazu, dass das Vorgabedokument für den Titel übermäßig ambitioniert war. Als wir die Entwicklungsrealitäten genauer eingekreist hatten, mussten wir deshalb einige große und schmerzhafte Schnitte vornehmen."
"Das war doppelt schmerzvoll: Erstens war da die verlorene Arbeit an den gestrichenen Features, zweitens erzeugte dies einiges an zusätzlicher Arbeit, die erfolgen musste, um die geschnittenen Features zu ersetzen", erinnert er sich. Unter anderem seien große Wildnislandstriche und epische Kreaturen wie das "Great Beast" der Schere zum Opfer gefallen.
Auch auf die Entwicklung des Nemesis-Systems blickt er zurück. Hier habe zeitweise ebenfalls ein "Feature Creep" eingesetzt, durch den es immer komplexer wurde.
"Zu einem Zeitpunkt hatten wir diverse Uruk-Fraktionen mit eigenen Balken für die Moral und Disziplin", so de Plater. "Jeder Häuptling beeinflusste diese Balken und ihr Zustand bestimmte das Verhalten der Orcs im Kampf und den enstehenden Missionen. Das Hierarchie-Interface hatte zu diesem Zeitpunkt die Form eines Weihnachtsbaums."
Allerdings hatte sich das System durch immer neue Facetten von seiner ursprünglichen Idee entfernt, weshalb nach eingehenden Playtests wieder Änderungen vorgenommen wurden, um den Kurs zu korrigieren.
Wie fast jedes der Gamasutra-Post-Mortems ist auch dieses hier eine sehr lesenswerte Angelegenheit.