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Spiele der E3 2015, die ihr vielleicht übersehen habt

Sonnenblumenfelder, Mittelalter-RPGs, Erbsenkanonen - und Rare!

So eine Messe geht nicht ohne Opfer vorüber: all die kleinen und (mitunter) großen Spiele, die weniger Aufmerksamkeit bekommen, als sie verdienen. Sei es, weil sie keinen Platz auf einer großen Showbühne bekommen, schlichtweg untergehen oder von Studios kommen, die man vor vielen Jahren auf die „Bullshit“-Liste schob.


Kingdom Come: Deliverance

Dieses Spiel braucht mehr Aufmerksamkeit. Zwischen mittelalterlicher Wald-und-Wiesen-Romantik baut das tschechische Studio Warhorse ein Fantasy-loses Rollenspiel, das auf den ersten Blick viel zu schön aussieht, um wahr zu sein. Ist es aber. Von Zeit zu Zeit schaue ich in die Early-Access-Alpha rein und Menschenskinder... ist das viel Gras! Und Blumen! Und Wiese! Und mehr Blumen! In Sachen Vegetation und Landschaftsgestaltung gibt sich Kingdom Come deutlich erdiger, dichter, europäischer und lebensnaher als etwa Witcher 3. Die restlichen Systeme des im 15. Jahrhundert angesiedelten Spiels bewegen sich zwischen aussichtsreich und „Das wollt ihr alles in ein Spiel stopfen!?". Gut zu wissen, dass Ambitionen hier kein begrenztes Gut sind.

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Just Cause 3

Dass dieses Spiel der schwedischen Avalanche Studios nicht mehr Leute auf dem Schirm haben, liegt wohl auch an den unregelmäßigen Zeitabständen, in denen ein neuer Teil veröffentlicht wird. Wen schert schon, was 2010 passiert ist? Nun, Just Cause 2 ist damals passiert, und das ist eine fantastische Sache. Teil 3 verspricht ein Mehr an allem. Es wird, so der E3-Eindruck, ein Sandkasten im eigentlichen Sinne, der auch ohne vordergründig präsente Regeln - oder gerade deswegen! - so viel Spaß bereiten wird. Spätestens als der Vorspieler in der Präsentation den Greifhaken in einem Fass versenkte und das andere Ende in einer Tankstelle, bevor die ganze Chose in die Luft rummste, war es um mich geschehen. Diese Explosionen... dieses lachend-gelbe Sonnenblumenfeld... und die riesigen Explosionen darin... wow!


Mad Max

Und noch ein Spiel von Avalanche. Mit Sonnenblumen ist hier nicht viel zu gewinnen, es sei denn, ihr findet im betongrauen Ödland einen Warlord, den man damit bezahlen kann. Ansonsten sieht das alles nach einer wunderbar verrohten Endzeitkiste aus, wenn der Hauptcharakter knochenbrechende Kloppe verteilt oder mit der abgesägten Schrotflinte nicht mehr hinterlässt als Hirnstückchen im Sand. Ähnlich wie in Just Cause soll die Spielwelt an sich einer der Stars sein, eingebunden insoweit, als dass sie mehr ist als nur eine Bühne. Dazu noch das aufrüstbare Auto mit seinen zehn Stats und wir haben hier ein potenziell sehr launiges Spiel, das man auf dem Zettel behalten sollte.


Sea of Thieves

Ein neues Spiel von Rare! Dass es vielleicht ein bisschen unterging, liegt daran, dass viele jüngere Spieler gar nicht mehr wissen, wer Rare eigentlich ist. Oder besser gesagt: mal war. Andere schreiben das Studio seit Microsoft-Zeiten ab, und das nicht zu unrecht. Lassen wir aber all das mal für einen Moment beiseite, denn Rare soll nach Xbox-Avataren und Kinect-Spielchen wieder richtige, große Videospiele entwickeln. Vorhang auf für Sea of Thieves, ein optisch sehr stilisiertes Multiplayer-Spiel mit Piraten. Worum es genau geht, weiß man noch nicht. Spieler werden in jedem Fall verschiedene Rollen auf einem Schiff einnehmen und gemeinsam tun, was Seefahrer tun, nehme ich an? Auch kann man sich gegen Leute der eigenen Crew stellen und Schiff-gegen-Schiff-Kampf wäre dem ersten Video zufolge ebenfalls keine Überraschung.

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Starcraft 2: Legacy of the Void - Stimmen des Untergangs

Huch, was ist denn hier los? Eine Blizzard-Ankündigung und nicht die ganze Welt redet drüber? Kann vielleicht daran liegen, dass „Stimmen des Untergangs" „nur" eine zusätzliche Minikampagne darstellt. Innerhalb von drei Missionen, die dieser kostenlose Prolog umfasst, bleibt man der Xel'naga-Prophezeiung auf der Spur - ein wenig wie in der Protoss-Kampagne aus Wings of Liberty. So schließt man die Handlungslücken zwischen Heart of the Swarm und Legacy of the Void und bringt vielleicht den einen oder anderen dazu, Legacy of the Void vorzubestellen, statt nach dem Release in den Laden zu gehen. Vorbesteller erhalten früher Zugang zu „Stimmen des Untergangs".

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Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2

Die schrille Gartenkeile geht in die nächste Runde. Und das ist garantiert keine schlechte Nachricht für all jene, denen der Grimm grauer Militär-Shooter zu viel geworden ist. Wer es verbissen mag, spielt Battlefield oder eine der hundert Alternativen. In PvZ: GW2 erwartet euch eine liebevolle Häckselei mit Erbsenkanonen, Sniper-Kakteen und Zombies anlockenden Chilibohnen. Diesmal treffen sich Pflanzen und Zombies unter umgedrehten Voraussetzungen (die Untoten sind in der Defensive), es gibt neue Charaktere und Maps und sogar einen lokalen Splitscreen-Modus mit Bots. Allein das erste Video sprüht vor Witz und zeigt wunderbare, Freude spendende Optik - schon das Zusehen macht Spaß. Nicht schlecht für Teil 2 eines zur Reihe angewachsenen Spiels, dem anfangs keiner eine richtige Chance einräumte.

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Mario & Luigi: Paper Jam Bros.

Warum man das auf dem Radar haben sollte? Weil Intelligent Systems' Paper-Mario- und Alpha Dreams Mario-&-Luigi-Serien zu den besten Rohrputzer-Spin-offs zählen, die man kriegen kann. Jedes Spiel aus beiden RPG-Element-versehenen Reihen war um eine bestimmte Idee herum entworfen (Paper Mario: Sticker Star nicht um die beste, zugegeben), die sie ins Finale trugen. Es sind teils sehr umfangreiche, oft alberne Spiele mit Rundenkampf und rudimentärem Charaktersystem. Die Vorstellung, in Kürze beide Welten miteinander verschmelzen zu sehen wie ein Eichhörnchen mit einer Krähe, schenkte mir in den letzten Tagen mehr Schmunzler, als ich gedacht hätte. Auch wenn es angesichts des Nintendo-Auftritts ein bisschen höhnisch klingen mag: Das hier hat mich sehr gefreut.

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Gigantic

Und noch mal Comic und Online verschmolzen zu etwas, das Microsoft als „MOBA-Shooter" bezeichnet. Laut offizieller Webseite ist Gigantic ein dermaßen einzigartiges Spiel, dass man für die Namensgebung „die Branchenlandschaft durchkämmte und unzählige Spieler befragte". Sei es, wie es sei. James Phinney führt das Entwicklerteam an, was insofern relevant ist, da er Lead-Designer von Starcraft und Guild Wars war. Der weiß sicher, wo online die dicken Fische schwimmen. Das Spiel selbst versteht sich auf Fünf-gegen-fünf-Kämpfe in knallig-bunten Kulissen, während die Spieler riesige Wächterdrachen oder Greifen beschwören. Die Closed-Beta soll noch im August für Xbox One und Windows-10-PCs starten.


The Elder Scrolls - Legends

Im Schatten des bereits auf Apple-Geräten spielbaren Fallout Shelter haben viele glatt die Ankündigung von The Elder Scrolls: Legends verpasst. Sieht so aus, als hätte Bethesda Blizzards Hearthstone ein paar Runden lang gespielt und Gefallen an der Idee gefunden, die eigene, in rauen Mengen vorhandene Lore für ein eigenes Kartenspiel zu wälzen. The Elder Scrolls: Legends ist free-to-play und abgesehen davon beschränken sich die vorliegenden Details auf einen vagen Release-Zeitraum: 2015 für PC und iPad.

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