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Xbox übernimmt Activision Blizzard - Kotick soll angeblich gehen, Sonys Aktienkurs fällt

Xbox hat heute bestätigt, dass man Publisher Activision Blizzard übernimmt.

Update vom 19. Januar 2022: Wie in der Ankündigung der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft zu lesen ist, soll Activisions umstrittener CEO Bobby Kotick vorerst weiter auf seinem Posten bleiben.

Das Wall Street Journal berichtet aber unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Quellen, dass nach Abschluss des Deals mit Koticks Abschied zu rechnen sei.

Microsoft geht davon aus, dass der Deal bis spätestens 30. Juni 2023 unter Dach und Fach gebracht werden kann. Auf jeden Fall profitiert unter anderem Kotick maßgeblich von der Übernahme.

Im August 2021 gehörten ihm 3.908.698 Aktien von Activision Blizzard. In Anbetracht dessen und der Tatsache, dass Microsoft 95 Dollar pro Aktie für die Übernahme zahlt, würde er alleine dadurch rund 371 Millionen Dollar erhalten (via VGC).

Weiteres Geld würde er bekommen, wenn sich Microsoft nach Abschluss des Deals von ihm trennt. Dokumenten der United States Securities and Exchange Commission zufolge ist Kotick der einzige im Vorstand von Activision Blizzard, der eine finanzielle Entlohnung erhalten würde, wenn man ihn nach einer Übernahme ersetzt.

Laut den Dokumenten hätte er in einem solchen Fall im Dezember 2020 circa 293 Millionen Dollar erhalten.

Natürlich reagiert auch die Börse auf die Übernahme. Im Zuge dessen ging Sonys Aktienkurs gestern zum Beispiel an der New York Stock Exchange um 7,17 Prozent nach unten, der niedrigste Stand seit Oktober 2021. Inwieweit es sich dabei um direkte Auswirkungen der Neuigkeiten rund um Microsoft und Activision handelt, lässt sich schwer sagen. Dass Call of Duty und andere Spiele aber womöglich Xbox- und PC-exklusiv werden könnte, dürfte manchen Sony-Anleger sicherlich nervös machen.

"Langfristig zeigt dies, dass Microsoft auf einer ganz anderen Ebene als Sony und Nintendo agiert", sagen die Analysten von DFC Intelligence dazu. "Sony und Nintendo haben eine enorme Präsenz im bestehenden Spielegeschäft, aber diese beiden kleineren japanischen Unternehmen haben es schwer, in dem höheren strategischen Bereich mitzuspielen, in den sich die Branche bewegt. Hier geht es eher darum, dass Microsoft mit Google, Amazon, Apple, Facebook und anderen konkurriert. Diese Übernahme würde Microsoft sofort in eine solide strategische Position bringen".


Ursprüngliche Meldung vom 18. Januar 2021: Wie Microsoft soeben bestätigt hat, übernimmt man den Publisher Activision Blizzard!

Für Microsoft beziehungsweise Xbox ist es nach der Übernahme von Bethesda der nächste Mega-Deal.

"Als Team haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Freude und die Gemeinschaft des Spielens auf alle Menschen auf diesem Planeten auszudehnen", schreibt Xbox-Chef Phil Spencer. "Wir alle wissen, dass Spiele die lebendigste und dynamischste Form der Unterhaltung weltweit sind, und wir haben die Kraft der sozialen Verbindung und Freundschaft erlebt, die Spiele ermöglichen."

"Während wir dieses Ziel verfolgen, freut es uns, bekannt geben zu können, dass Microsoft der Übernahme von Activision Blizzard zugestimmt hat."

Die Übernahme von Acitivision Blizzard lässt sich Xbox einiges Kosten, der Deal hat einen Wert von 68,7 Milliarden Dollar. Der Marktwert des Unternehmens an der Börse liegt bei rund 50 Milliarden Dollar. Microsoft hat an der Börse wiederum einen Marktwert von rund 2,3 Billionen Dollar.

"Wir werden so viele Activision-Blizzard-Spiele wie möglich im Xbox Game Pass und PC Game Pass anbieten, sowohl neue Titel als auch Spiele aus dem unglaublichen Katalog von Activision Blizzard", schreibt Spencer weiter. "Wir haben heute außerdem bekannt gegeben, dass der Game Pass nun mehr als 25 Millionen Abonnenten hat. Wie immer freuen wir uns darauf, dem Game Pass noch mehr Wert und noch mehr großartige Spiele hinzuzufügen."

Zuletzt war Activision Blizzard aufgrund von Missständen im Unternehmen wiederholt in die Kritik geraten, auch Bobby Kotick geriet dabei unter Feuer, konnte sich bisher aber als CEO des Unternehmens halten.

"Bobby Kotick wird weiterhin als CEO von Activision Blizzard fungieren", heißt es von Microsoft dazu." Er und sein Team werden sich weiterhin darauf konzentrieren, die Unternehmenskultur weiter zu stärken und das Wachstum zu beschleunigen. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, wird der Geschäftsbereich von Activision Blizzard an Phil Spencer, CEO von Microsoft Gaming, berichten."

Wie es für Kotick anschließend weitergeht und welche Konsequenzen Microsoft nach den Problemen bei Activision Blizzard zieht, bleibt abzuwarten.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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