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Red Dead Redemption

Red Dead MMO?

Befindet sich das Fadenkreuz vor dem Anvisieren mit dem linken Abzug aber in der Nähe des Gegners, sitzt zumindest der erste Schuss, weil es automatisch zur aktuellen Position gelenkt wird. Danach müsst ihr selbst nachjustieren, um den Gegner zu treffen. Nach ein paar Partien stellte sich heraus, dass es einen Trick gibt, um sich dieses Semi-Auto-Aiming zunutze zu machen. Gerade auf große Entfernung macht es Sinn, vor jedem Schuss den Gegner neu anzuvisieren. Mit Repetier-Flinten erreicht man dadurch eine enorme Treffergenauigkeit und entsprechend beeindruckende Abschussraten.

Eure Lebensenergie regeneriert sich nach einer Weile, wie bei der Shooter-Konkurrenz. Mit jedem Abschuss steigert ihr außerdem eure Dead-Eye-Anzeige, die ihr aber auch über spezielle Kisten aufladen könnt. Im Gegensatz zum Einzelspieler, in dem die Zeit gleichzeitig verlangsamt wird, könnt ihr im Mehrspieler-Modus mit dem Dead Eye gleich mehrere Ziele markieren und diese dann mit einer blitzschnellen Salve aus dem Weg räumen. Da man für das Anvisieren aber etwas Zeit braucht, wirkt dieser Spezialangriff nicht übermächtig. Gelingt die Attacke, ist das Ergebnis jedoch umso spektakulärer.

Spaß-Faktor Shootout: Nur wenige Sekunden bis die Hölle losbricht.

Verteilt im Stadtgebiet findet ihr außerdem Waffenkisten mit relativ starken Baller-Alternativen. Selbst auf halbautomatische Schrotflinten und Scharfschützengewehre müsst ihr hier nicht verzichten. Interessant wird das Ganze durch die Beweglichkeit eurer Spielfigur. Wie in Grand Theft Auto IV könnt ihr kurze Strecken sprinten, über Hindernisse springen und auf Häuserdächer klettern. Das kleine Wüstenstädtchen verwandelt sich so in eine gigantische Spielwiese, die viele taktische Feinheiten bietet.

Leider ist es dabei nicht immer einfach, die Richtung zu bestimmen, aus der ihr beschossen werdet. Die Trefferanzeige ist zu ungenau und durch die für Deatmatch typischen, zufälligen Eintrittspunkte verwandeln sich die Auseinandersetzungen blitzschnell in reines Chaos. Spaßig, aber nicht jedermanns Geschmack. Genau wie bei Modern Warfare 2 werde ich mich auf Capture-the-Bag und den Free-Roam-Modus konzentrieren. Ich hasse es, von hinten erschossen zu werden.

Technisch machte das Spiel einen runden Eindruck. Zumindest im System-Link lief das Geschehen relativ flüssig ab und bis auf ein paar kleine Grafikfehler gab es wenig Probleme. Überrascht war ich aber von den Unterschieden zwischen den verschiedenen Bildschirmen. Während das Spiel auf dem großen Präsentations-LCD fantastisch aussah, schien mein „Mini“-32-Zoll-Samsung viele Details zu schlucken. Zum Teil mag das an den Einstellungen liegen, trotzdem ist es immer wieder verblüffend, wie wichtig ein guter LCD ist, um das perfekte Ergebnis zu erzielen.

Vom Rücken eines Pferdes ist das Aiming deutlich anspruchsvoller.

Mir ist klar, dass die ganzen Superlative zu Red Dead Redemption nerven und ein wenig zu sehr nach Hype riechen. Doch bis auf ein paar Kleinigkeiten gibt es auch am Multiplayer-Modus fast nichts auszusetzen. Das meiste Potential besitzt klar der Free-Roam-Modus. Die Deathmatch-Varianten spielt sich dank Euphoria-Physik-Engine, unverbrauchtem Szenario und Dead-Eye zwar erfrischend anders, sind mir ganz persönlich aber noch zu chaotisch. Das gemeinsame Erkunden der beeindruckenden Spielwelt samt der Jagd nach Erfahrungspunkten ist da eine ganz andere Hausnummer.

Im Prinzip liefert Rockstar damit ein Mini-MMO ab, bei dem ihr mit 16 Spielern alle Freiheiten der kompletten Sandbox-Umgebung nutzen könnt. Anstatt euch in ein starres Korsett zu zwängen, werdet ihr hier selbst zum Game Designer. Könnt Wettrennen veranstalten, euch im Zielschießen üben oder den besten Jäger auszeichnen. Wenn Rockstar noch ein paar zusätzliche Teammissionen anbietet, etwa Banküberfälle oder Zugraub, wird aus dem netten Zusatzgimmick ein kaufentscheidendes Feature. Kurz: Wenn es Rockstar gelingt, die letzten Balancing-Probleme und Grafikfehler aus der Welt zu schaffen, steht uns trotz der Querelen um das Entwicklerstudio ein absoluter Blockbuster ins Haus. Und ja, ich muss gestehen, ich bin ein wenig gehypt.

Red Dead Redemption erscheint am 21. Mai 2010 für Xbox 360 und PS3. Die PC-Version steht immer noch auf wackeligen Füßen und wird wahrscheinlich vom Erfolg der Konsolen-Variante abhängig gemacht.

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