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The Darkness

Fear of the dark!

Nicht ganz perfekt

Bei all dem Lob müssen also leider einige Kritikpunkte genannt werden. Neben der etwas hakeligen Tentakel-Steuerung fallen dabei die oben bereits erwähnten Darklinge auf. Sie sind als willfährige Minions zwar ein nettes Feature, meist sind sie jedoch ziemlich nutzlos, da sie ihre Aufgaben entweder nur sehr kurz oder fehlerhaft wahrnehmen. Auch das Ballern selbst ist nicht ganz so präzise, wie man sich das für einen Shooter wünschen würde.

Die U-Bahn ist einer der zentralen Orte des Spiels.

Ein weiteres Manko ist zudem die KI der computergesteuerten Gegner, die manches Mal erst reagieren, wenn es längst zu spät ist und oft nur als williges Schlachtvieh herhalten. Intelligente Manöver a la F.E.A.R. haben sie leider gar nicht auf dem Kasten. Dafür können sie aber massig Körpertreffer aushalten: Das eine oder andere Mal dreht man vermeintlich toten Feinden den Rücken zu und bereut es schnell, denn sie erheben sich wieder und ballern munter weiter.

Da helfen nur präzise Headshots oder die berüchtigten „Finishing Moves“, mit denen Ihr den Widersachern beispielsweise brutale "Gnadenschüsse" verpasst. Sofern Ihr nahe genug an ihnen dran steht. Der Vorteil ohne HUD zu spielen kann sich gelegentlich aber auch ins Gegenteil verkehren, wenn man etwa trotz der eigentlich linearen Story nicht genau weiß, welche Richtung man einschlagen soll, in den Wirren des 1. Weltkriegs verloren geht oder sich vermeintlich im richtigen Gebiet wähnt, aber eigentlich am völlig falschen Ort ist. Nicht unerwähnt bleiben darf zudem, dass der Multiplayer-Modus derzeit aufgrund eines Fehlers (was man auf schlechte Upload-Bandbreiten der Spielehosts zurückführt) und damit verbundenen Lags quasi unspielbar ist.

Auch ein dämonischer Mafioso hat eine romantische Ader...

Alle diese Probleme stören hier und da, können aber das höchst intensive Gameplay letztendlich nur wenig schmälern. The Darkness hat einfach viel zu viel Einfallsreichtum und Klasse, als das man sich durch ein etwas ungenaues Zielkreuz aus dem Erlebnis reißen ließe. Schon allein die Palette an möglichen Spielansätzen sucht in anderen Games ihresgleichen. Jeder kann hier den Spielrhythmus bestimmen. Will man lieber frontal auf die Feinde zustürmen und mit schwarzen Löchern und dicken Wummen aufräumen oder doch lieber langsam das Terrain erkunden und aus dem Verborgenen agieren, um die Gegner hinterrücks zu zerstückeln? Oder lässt man sich von den Nebengeschichten in den Bann ziehen, lümmelt auf der Couch, guckt TV und zieht sich ein Video rein? Und allein das grandiose Finale! Entgegen anderer Meinungen bin absolut hingerissen vom Ende der Geschichte, das famos in Szene gesetzt wird und ein tolles Spiel mit einem würdigen Abschluss krönt.

Für mich ist The Darkness eines der bislang besten Spiele des Jahres. Und ja, es hat seine Problemchen hier und da: schlechte KI, ungenaues Aiming, nutzlose Darklings, zu starke Kräfte. Aber wie schon zuvor erwähnt, spielen diese Mankos meiner Meinung nach eine eher untergeordnete Rolle, da sie das Gameplay sowie dessen Intensität nur geringfügig stören. Sieht man über diese technischen Patzer hinweg und lässt sich auf The Darkness ein, dann kann man ein ungemein intensives Spiel erleben. Und genau das ist es ja schließlich, was uns Spieler vor den Bildschirm zu locken vermag.

Atmosphärisch stößt Entwickler Starbreeze neue Dimensionen auf und kann mit tollen Charakteren, einer ansehnlichen und detailreichen Kulisse und vielen gelungenen Schockeffekten punkten. Letztere leiden auch kaum bis gar nicht darunter, dass mitunter das Herausreißen der Herzen in der deutschen Fassung der Zensur zum Opfer gefallen ist. Nach dem zehnten Mal macht man das ohnehin nur noch nebenbei.

Viel wichtiger ist der Hauptcharakter, dessen innerer Konflikt mit jeder Spielminute deutlicher wird sowie die stimmige Story, die in einem Finale Furioso endet, das filmreifer kaum hätte sein können. Insgesamt bietet The Darkness kein Dauergeballer, sondern eine sehr gelungene Mischung aus Action und intelligentem Story-Telling, bei dem die verschiedenen Elemente sehr gut miteinander vernetzt sind. Berauschend, wenn auch nicht ganz perfekt. Die Wertung ist somit eher als eine starke 8 zu sehen, die mit ihren Tentakeln die 9 berührt. Vermisst habe ich allerdings einen Song von Iron Maiden, aus dem ich abschließend zitieren möchte: "Fear of the dark, fear of the dark I have a phobia that someone's always there.“

The Darkness ist ab dem 30. Juli erhältlich. Rennt in die Läden!

8 / 10

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