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Conflict: Denied Ops

Gemeinsam einsam

Immerhin haben die Entwickler versucht, durch das Leveldesign einen Wechsel zu erzwingen. Weitläufige Areale und enge Gebäude wechseln sich ständig ab und bei einigen Missionen müsst Ihr am Ende Gegnerwelle um Gegnerwelle überleben. Dabei werdet Ihr von Hubschraubern, Panzern und Scharfschützen ins Visier genommen und nur durch gute Teamarbeit oder den geschickten Wechsel könnt Ihr diese Abschnitte gewinnen.

Die eigentlichen Aufgaben sind indes Standardware. Abgestürzte Helikopter-Crews retten, geheime Daten beschaffen oder einen Bösewicht ausschalten, locken wirklich niemand mehr hinter dem Ofen hervor. Gerade wenn diese Einheitsware so mäßig präsentiert wird, verwandelt sich Spannung schnell in Langeweile. Lediglich eine der Missionen, in der Ihr einen Geschäftsmann bis zu seinem Computer-Terminal verfolgen müsst, bleibt in Erinnerung. Das lustige Katz und Maus-Spiel mit den Bewachern macht wirklich Spaß, der Rest dagegen weniger.

Nach jeder Mission bekommen Eure Kämpfer neue Gimmicks, um ihre Standardwaffen aufzupeppen. Granatenwerferaufsatz, Zielkamera oder Spezialgranaten sind zwar nette Updates, ersetzen aber keine gut sortierte Waffenauswahl. Nahezu die gesamten acht bis zehn Stunden Spieldauer schleppt Ihr Euch mit den zwei Standardwaffen durch die Szenarien und müsst mit allerlei Macken leben.

Wenn der Kerl wenigstens treffen würde...

Das Scharfschützengewehr sieht zum Beispiel wie ein Sturmgewehr aus, besitzt aber eine Schussfrequenz, die an einen Vorderlader erinnert. Wirklich katastrophal ist das Waffen- und Treffer-Feedback: Die Gegner reagieren nur manchmal auf eine Kugel. Außerdem benötigt Ihr mit dem Scharfschützengewehr satte vier Körpertreffer, um einen Gegner auszuschalten. Kleiner Tipp für die Entwickler: Wenn Ihr nur zwei Waffen einbaut, dann sollten diese aber auch richtig Spaß machen!

Nach so viel Gejammer kommen wir zum Koop-Modus, der den einzigen Höhepunkt des Spiels darstellt. Auch wenn das Gameplay nur selten ein gemeinsames Vorgehen verlangt, sorgt ein menschlicher Mitspieler für eine gehörige Motivationspritze. Das Absprechen erfordert zwar gerade in der PC-Fassung etwas Improvisationstalent, ist aber deutlich spannender als das nervige Herumscheuchen der Künstlichen Intelligenz. Speziell auf den höheren Schwierigkeitsgraden gewinnt der Titel so eine Eigendynamik, die Euch zumindest für eine kurze Zeit die ganzen Unzulänglichkeiten wieder vergessen lässt.

Alternativ gibt es natürlich auch die obligatorischen Mehrspieler-Modi, wie Deathmatch, Team Deathmatch und Eroberung. Diese sind aber genau wie die Karten gerade mal durchschnittliche Kost. Angesichts der starken Mehrspieler-Konkurrenz werden nur wirklich verzweifelte Online-Spieler hier eine Partie wagen. Beim nächsten Mal lieber weglassen und auf das Gameplay konzentrieren.

Hoffenstien? Soll das deutsch sein?

Von wegen Neuanfang: Der Titel zeigt all die Schwächen, die schon die Vorgänger zur Durchschnittsware machten. Die Charaktere sind langweilig, die Dialoge spaßbefreit und das eigentliche Gameplay komplett austauschbar. Dem Titel gelingt es zu keinem Zeitpunkt, den Spieler zu überraschen und zu begeistern. Ausschließlich im Koop-Modus will so etwas wie Spannung aufkommen. Besonders weil es auf dem PC hier ja kaum Vergleichbares gibt. Leider stehen die horrenden Hardwareanforderungen im Weg und sorgen bei Rechnern, die sonst Call of Duty 4 zum Laufen bringen, für eine gehörige Diashow.

Unterm Strich ist Conflict: Denied Ops also ein weiterer 08/15-Shooter, den man angesichts der starken Konkurrenz links liegen lassen sollte. Nur wer ständig mit einem Freund unterwegs ist und sich nicht an dem drögen Szenario stört, kann einen Blick riskieren. Die restlichen Koop-Fans sollten lieber auf Army of Two oder Rainbow Six: Vegas 2 warten. Die klingen zumindest auf dem Papier deutlich spannender und dürften am Ende auch wesentlich besser unterhalten.

Conflict: Denied Ops ist für Xbox 360, PS3 und PC erhältlich.

5 / 10

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