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Ridge Racer 7

Abgedriftet?

Gäbe es einen Award für das unrealistischste Fahrverhalten in einem Rennspiel, hätte Ridge Racer gute Aussichten, den zu bekommen. Wie man da um die Kurven driftet, würde bei jedem normalen Menschen wahrscheinlich ein Schleudertrauma hervorrufen. Aber wen interessiert das schon, so lange das Spiel Spaß macht - und das konnte Ridge Racer bislang fast immer von sich behaupten.

Wenig verwunderlich also, dass die Fans den nächsten Teil bereits gespannt erwarten. Der hört auf den Namen Ridge Racer 7 und erscheint voraussichtlich zum Launch der PlayStation 3. Scheint eine Tradition zu sein: Das originale Ridge Racer kam zum Start der PSone, Ridge Racer 5 zeitgleich mit der PS2 und auch auf der PSP zählte Ridge Racer zu den ersten Titeln.

Es gibt nur eine Richtung: Seitwärts!

Das aber nur nebenbei, denn wichtig ist ja, wie sich Ridge Racer 7 spielen soll. Und da komme ich jetzt doch wieder auf das anfangs erwähnte Schleudertrauma zurück: Auch in Ridge Racer 7 wird nämlich gedriftet, was das Zeug hält - vermutlich sogar noch mehr als in den Vorgängern. Ihr durchfahrt also keine Kurven, sondern Ihr durchschlittert sie regelrecht. Mit quietschenden Reifen, ausbrechendem Heck, wenig Kontrolle über den Wagen und allem, was dazu gehört. Anders formuliert: Wenn Ihr nicht ordentlich Gummi auf der Straße lasst, dann macht Ihr etwas falsch.

Natürlich ist das Driften aber nicht nur schön anzuschauen, es dient auch einem Zweck: Je mehr Ihr Euch durchschleudern lasst, desto schneller lädt sich ein dreiteiliger Boost auf. Den könnt Ihr dann auf den Geraden der Kurse (ja, es gibt nicht nur Kurven) einsetzen, um an Euren Gegnern vorbeizuziehen. Neu ist, dass Ihr die drei einzelnen Boosts auch kombinieren dürft: Haltet Ihr die L2- und R2-Tasten des Controllers gedrückt, verdoppelt oder verdreifacht sich das Ganze für einen noch höheren Geschwindigkeitsschub. Pflicht, wenn Ihr nicht regelmäßig nur Trostpreise absahnen wollt.

Jedes Auto lässt sich zu einem gewissen Grad nach euren Vorstellungen gestalten.

Ebenfalls neu: Das Rasen im Windschatten. Was Euch im echten Leben reichlich Ärger einbringen kann, wird in Ridge Racer 7 belohnt. Fahrt Ihr Eurem Vordermann gewissermaßen in den Kofferraum, gewinnt Ihr durch den geringeren Luftwiderstand an Geschwindigkeit. Zieht Ihr Euren Wagen dann zur Seite, behaltet Ihr den Geschwindigkeitsüberschuss für einen kurzen Moment und überholt mit ein bisschen Glück den Kontrahenten. Kommt Euch beides recht bekannt vor? Stimmt, Parallelen zu Burnout beispielsweise sind spürbar.

Bislang nicht in Bewegung zu sehen, aber fest versprochen, ist das Tuning der Fahrzeuge: Wie in mehr oder weniger jedem anderen Rennspiel habt Ihr die Möglichkeit, beinahe jedes Detail eines Autos zu verändern. Sowohl Performance- als auch Optik-Upgrades soll es geben, von dem Motor bis zu den Felgen. Insgesamt 375.000 vorstellbare Variationen an der Zahl sind geplant. Damit dürft Ihr dann natürlich online gehen und Euren Freunden zeigen, wer der King am Steuer ist. Sogar Teamrennen sind fest zugesagt, von den üblichen Statistiken und Matchmaking-Tools ganz abgesehen. Darüber, ob Namco nach dem Release Download-Content wie etwa Sony bei Gran Turismo HD veröffentlichen wird, schweigen sich die Entwickler noch aus.

Realismus gibt’s bei Ridge Racer nicht. Das gilt auch für die Streckenführung.

Mehr Action und mehr Speed stehen also im Zentrum von Ridge Racer 7. Die Frage ist nur, ob die weitere Entwicklung hin zu „Driften, driften, driften“ wirklich sinnvoll ist. Klar, gerade das macht den Unterschied zwischen Ridge Racer und der Konkurrenz aus - aber man kann es auch übertreiben. Und sollten sich die ersten Eindrücke von der Tokyo Game Show in der Vollversion bestätigen, dann ist dieser Punkt möglicherweise erreicht.

Halten wir uns also zum Schluss wieder an ein paar gesicherte Fakten: Ridge Racer 7 wird rund 20 verschiedene Strecken bieten, die in unterschiedlichsten Umgebungen angesiedelt sind: In Bergen, Städten, den Ruinen alter Kulturen - Abwechslung wird groß geschrieben. Die Grafik macht bislang einen guten, wenn auch nicht überragenden Eindruck, unterstützt aber 1080p. Das Bild scheint dadurch etwas weicher zu wirken als bei Ridge Racer 6 auf der Xbox 360.

Alles in allem ein viel versprechender Titel, der jedoch ohne große Überraschungen daherkommt.

Ridge Racer 7 wird voraussichtlich zum Launch der PlayStation 3 erscheinen. In Europa bedeutet das nach dem derzeitigen Stand: März 2007.

In diesem artikel

Ridge Racer 7

PS3

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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