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Stoked Rider: Alaska Alien

Außerirdischer, eisgekühlt!

Wenn man einen Titel als den besten seiner Art ankündigt, dann arbeitet man entweder an einem verdammt guten Spiel oder hat ein erstaunliches Selbstbewusstsein. Welcher der Fälle auch zutreffen mag, unsere Aufmerksamkeit ist demjenigen damit sicher. Schließlich wittert man die Chance, den Großmäulern mal so richtig eins reinzuwürgen, falls ihr Werk der reinste Dreck sein sollte. Und wenn es wirklich so gut ist wie angepriesen, dann kann man immer noch in den Jubel mit einstimmen und auf der Konkurrenz herumhacken. Eine Win-Win-Situation sozusagen.

Stoked Rider: Alaska Alien von den österreichischen Entwicklern Bongfish ist so ein Titel. “Habt Ihr die Schnauze voll von so genannten Snowboardspielen vergangener Generationen?“, heißt es da. “Genug von diesen Button-Mashing-Gameplay-Mechaniken aus den 80ern? Dann aufgepasst, der Retter ist nah!“ Große Worte für so ein kleines Team, das hierzulande bislang nicht einmal einen Publisher für seinen Heilsbringer gefunden hat. Und für uns Grund genug, einen ersten Blick auf das Spiel zu werfen, uns mit zitternden Knien ins Tal zu stürzen.

Gefühlsecht

Das Alien kann dank seines Jetpacks länger in der Luft bleiben.

Das Pro Evolution Soccer unter den Snowboardspielen wäre Stoked Rider: Alaska Alien gerne. Wo Electronic Arts' SSX-Reihe mit rasant gesteckten Pisten, spektakulären Sprüngen und tollen Effekten arbeitet, gibt sich der Möchtegern-Messias überraschend bodenständig. Realitätsnähe lautet das Stichwort. Bedeutet: Natürlich brettert Ihr auch hier durchaus mal mit hundert Sachen den Berg hinab - aber Ihr schlagt dabei keine dreifachen Salti mit vierfachen Schrauben. Bongfish setzt stattdessen auf Physik, PhysX von AGEIA um genau zu sein. Diese Engine soll dafür sorgen, dass keine Abfahrt der vorherigen gleicht. Schließlich verhalten sich Mensch und Berg immer ein wenig anders.

Aber das authentische Fahrverhalten ist bei Weitem nicht der einzige Unterschied zu herkömmlichen Snowboardspielen. Der Berg selbst zum Beispiel ist auch einer: Anstatt die immer gleichen Strecken abzufahren, könnt Ihr in Stoked Rider wirklich fast jede Ecke erkunden, wieder und wieder neue Abfahrten entdecken. Und dann ist da ja noch die Steuerung: Ihr lenkt Euren Snowboarder nicht zwangsweise mit einem Gamepad, sondern alternativ mit Maus und/oder Tastatur - schließlich ist Stoked Rider: Alaska Alien ein reines PC-Spiel.

In unserer der Preview-Version waren fünf simple Missionen zum Einstieg enthalten: Punkte in Form von kleinen Symbolen aufsammeln, in einer vorgegebenen Zeitspanne möglichst weit den Berg hinunter kommen und so weiter und so fort. Das Ganze hatte Tutorialcharakter und war sehr einfach; in der Vollversion soll es aber natürlich viel mehr und vor allem auch schwierigere Aufgaben geben. Weiterer Bestandteil ist der Freeride-Modus: Ihr fliegt mit einem Helikopter den Berg hinauf und lasst Euch an einer Stelle Eurer Wahl absetzen. Dann fahrt Ihr ins Tal, sammelt Punkte und legt ein paar hübsche Sprünge hin.

Als Belohnung bekommt Ihr mehr vom Berg zu sehen und könnt Euren Snowboarder im Shop ausrüsten: Neben hübscheren Klamotten gibt es dort auch sinnvolles Accessoire, wie bessere Boards, die schnittiger durch den Schnee gleiten.

XXL

Kein Alien, aber mindestens genauso cool: Einer der Snowboarder beim Grinden.

Gegenüber dem letzten Stoked Rider, der im Frühling erschien, hat Bongfish einige Verbesserungen eingebaut. Die bereits angesprochene Steuerung zum Beispiel. Außerdem kann sich der Snowboarder auf Wunsch zur Seite lehnen, um besser um die Kurven zu kommen. Ihr könnt über Baumstämme grinden, ein Alien mit Raketenrucksack steuern... ach ja, und die Grafik kommt nun auch ansehnlicher daher.

Ein ganz zentrales Element des Spiels soll übrigens der Onlinepart werden: Glaubt Ihr ein guten Run gefahren zu haben, könnt Ihr den ohne große Umstände hochladen und die ganze Welt von Euren Fahrküsten überzeugen. Außerdem gibt es neuen Content: Der Challenge-Browser lässt sich mit einem simplen Klick auf den neuesten Stand bringen, lädt weitere Herausforderungen aus dem Internet herunter. Langzeitmotivation garantiert.

Wie gut all diese Features umgesetzt werden, ließ sich anhand unserer Preview-Version leider nur sehr begrenzt einschätzen: Die Tastatursteuerung ging im Vergleich zur Mausvariante etwas schwerer von der Hand, wichtige Details wie die Stürze funktionieren noch nicht so richtig. Und über die Performance hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. Aber: Die guten Ansätze und Ideen sind durchaus erkennbar und Bongfish verspricht, dass sie bis zum Release im Winter kräftig in die Tasten hauen. ""In den letzten Monaten der Entwicklung liegt unser Hauptaugenmerk auf der Optimierung der Spielbarkeit. Um auch die letzten Fehler auszumerzen, werkeln zahlreiche Qualitätstester rund um die Uhr an den Verfeinerungen. Momentan konzentrieren wir uns darauf, die Steuerung völlig intuitiv zu gestalten bzw. eine einfache Handhabung zu garantieren. Und wir arbeiten mehr grafische Details in die Umgebung ein.", erklärt PR-Manager Tom Schaffer.

Ob Stoked Rider: Alaska Alien nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht ist, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das Konzept einen realistischen Snowboardsspiels ist ohne Frage lobenswert, das Potential vorhanden. Letztendlich hängt aber fast alles von Steuerung sowie Spielfluss ab - und da muss Bongfish noch beweisen, dass es seinen Versprechen gerecht wird. Kurz gesagt: Wenn Ihr Euch für Snowboardspiele interessiert, solltet Ihr Stoked Rider: Alaska Alien unbedingt im Auge behalten. Wenn's gut geht, wird es ein lustiges Spiel für zwischendurch. Und wenn nicht, dann hat zumindest mal jemand etwas anderes versucht.

Irgendwann im Winter beamt sich Alaska Alien auf www.stokedrider.com.

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