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Fußball ist zurück: Mit Anstoß ist ein Klassiker auf der Suche nach seiner alten Form

Und mit neuem Namen: GOAL!

Trainer sein kann jeder. Aber erst wer neben Taktik und Training auch noch Eintrittspreise sowie Stadionausbau, Transfermarkt und mehr verwaltet, der kann Fußball!

Naja, oder so ähnlich. Auf jeden Fall kehrt mit Anstoß ein Klassiker zurück, der gleich auf den ersten Blick an seine Vorgänger erinnert – und sei es nur, weil das Portrait des unverkennbaren Clubchefs an der Wand des Büros hängt. Nun bin ich kein Fußballfan und halte auch Manager-Simulationen meist auf Abstand. Aber selbst mir ist diese überzeichnete Grinsebacke ein Begriff.

So wusste ich immerhin, mit wem ich es zu tun habe, als ich beim kurzen Anspielen einer aktuellen Version um Gehalt, Vertragsdauer und mehr verhandelt habe. Als ich die Vorstellungen meiner Bonuszahlungen bekanntgab, fielen dem knautschigen Konterfei zwar die Wangenknochen in Richtung Mundwinkel, aber unterschreiben durfte ich am Ende trotzdem.

Einige Grafiken werden bis zum Early-Access-Start am 13. Oktober noch überarbeitet und auch für die Zeit danach gibt es bereits einen Roadmap, aber so ähnlich sieht es aus, wenn man auf das noch nicht ausgebaute Stadion blickt.

Also leite ich seither die Geschicke eines Vereins im französischen Ajaccio. Nur welcher genau das ist, kann ich euch gar nicht sagen, denn Anstoß kommt ohne eine einzige Lizenz aus. Ein Editor wird aber selbstverständlich das Anpassen sämtlicher Daten erlauben, sodass Bayern München und Real Madrid ziemlich zeitnah dabei sein dürften, wenn Anstoß am 13. Oktober in den Early Access startet. Intern sind dann immerhin die ersten drei deutschen, französischen, spanischen und englischen Ligen mit korrekten Werten aller Spieler vorhanden, während zufallserstellte Talente bis in die achten Ligen hinein gescoutet werden.

Ajaccio ist somit meine erste Station als Manager, wobei ich mich auch für zwei andere Vereine hätte entscheiden können und den Club später natürlich wechseln darf. Oder muss, falls die erhofften Erfolge ausbleiben. Wer stattdessen lieber einen durchgehenden, festen Verein leiten möchte, kann das in extra dafür vorgesehenen Spielmodus gerne tun. Nur Frauenmannschaften stehen in keiner der zwei Varianten zur Verfügung.

In jedem Fall unterliegt einem anschließend der komplette Club, da man im Gegensatz zu Segas Football Manager nicht „nur“ als Trainer angestellt wird. Sicher: Dafür geht die Trainerarbeit hier nicht so weit in die Tiefe. Denn Entwickler 2tainment schwebt weniger Hardcore-Simulation als vielmehr ein möglichst zugängliches Nachahmen des Verwaltungs- und Traineralltags vor. Wer es ganz einfach will, soll deshalb sogar eine vollständige Saison binnen eines Nachmittags abreißen können.

Wer den Verlauf der Partie verfolgt, kann auf verschiedene Weise die Taktik beeinflussen.

Um dermaßen flott zu walten, sollte man wohl alles von der Aufstellung über die taktischen Vorgaben und das Erstellen des Trainingsplans bis hin zum Coachen während einer laufenden Partie dem Co-Trainer übergeben. Wer das alles selbst regelt, hat nämlich durchaus viel zu tun. Man darf ja nicht nur die Aufstellung ändern, sondern einzelne Spieler völlig frei an ganz bestimmte Positionen schieben und der Mannschaft außerdem vorgeben, wie offensiv, positionstreu oder grobschlächtig sie zur Sache gehen soll und einiges mehr.

Halbzeitansprachen in Form von zwölf kurzen Multiple-Choice-Optionen gibt’s ebenso – auch wenn mein Ajaccio darauf meist mit fragendem Schulterzucken reagiert. Danke, Jungs! Ach, und wer will, der verfolgt Torszenen sowie -chancen nicht nur im Liveticker, sondern aktiviert die grafische Darstellung dieser Spielszenen. Sagen wir’s mal so: Das hat aus rein technischer Sicht durchaus Museumswert, weshalb ich mich irgendwann auf den Ticker beschränkt habe. Wobei mir auch an dem eine gewisse Lebendigkeit fehlt. Mir wäre ein Plus an Szenen lieber, die dafür vielleicht mit weniger blumigen Zeilen beschrieben werden, in denen man einzelne Spielsituationen aber etwas länger verfolgen könnte.

In vier Kategorien kann man die Fähigkeiten seines Alter Ego verbessern.

So oder so ist die Trainierarbeit aber eben nur ein Teil der Miete, denn auch der Ausbau des Stadions, das Dirigieren der Scouts, Einleiten von Transfers, Anheuern von Sponsoren sowie Festlegen unter anderem der Eintrittspreise sowie der Fördergelder für die Jugendarbeit stehen auf meinem Dienstplan. Und damit das alles irgendwann effektiver funktioniert als in den ersten Wochen, investiert man nach und nach Erfahrungspunkte in jeweils zwei Entwicklungsbäume der insgesamt vier Kategorien.

Nun erreicht auch das Verwalten dieser Aspekte nicht die Untiefen einer großen Manager-Simulation. Wer es ernst meint, hat zwischen den Spieltagen allerdings genug zu tun – oder übergibt auch hier ausgewählte Teile den Assistenten. Denn spätestens, wenn man gemeinsam mit Freunden spielt, könnte Letzteres auf sinnvolle Art manche Wartezeit verkürzen. Ich meine nämlich nicht den Onlinemodus für bis zu acht Teilnehmer, sondern die Hot-Seat-Variante, bei der alle Teilnehmer vor ein und demselben Bildschirm zusammenkommen.

So werden Tore und Chancen gezeigt, falls man die Darstellung der 3D-Szenen nicht deaktiviert.

Ob das generalüberholte Anstoß (bzw. GOAL! The Club Manager, wie es international und auch offiziell auf Steam heißt) an Anstoß 3 heranreichen wird? Das ist zumindest das erklärte Ziel der Entwickler und auf den ersten Blick könnten sie damit auf einem guten Weg sein. Seit ich mich erst mal in die nicht immer ganz intuitiven Menüs (u.a. beim Erstellen der Aufstellung) hineingedacht hatte, schubse ich mein Ajaccio jedenfalls recht entspannt von einem Spieltag zum nächsten, um nebenher das Stadion auszubauen und Sponsoren an Bord zu holen. Wenn meine Scouts nur endlich mal ein paar gute Mittelfeldspieler für den kleinen Geldbeutel ausfindig machen würden...

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