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Okami auf vier Vinyls in der Box - Data Discs geht fremd

Passend zum Switch-Release des Klassikers

Data Discs, einer der Pioniere der aktuellen Flut an Vinyl-Soundtracks geht dieses Mal nicht nur zum zweiten Mal fremd - der erste Ausbruch aus dem "SEGA-only"-Muster war Metal Slug - sondern auch beim Aufwand in die Vollen. Nachdem sie bisher sogar mit Gatefold-Covern etwas geknausert haben, gibt es dieses mal eine Box mit vier Scheiben, Artbook und Print. Das Spiel welches auf diese Weise gewürdigt wird? Okami.

Okami ist eine lebende Legende. Lebend, weil ihr nicht mal zur PS2 oder Wii zurückkehren müsst, um zu erleben, warum sein Look damals so viel Staub aufwirbelte. Es gibt eine hübsche 4K-Version für die aktuellen Plattformen und PC, die gerade mal 20 Euro keine große Investition darstellt. In Kürze wird dann auch die Switch-Version folgen, allein schon, weil es sich so gehört und das Spiel auf dem kleinen Screen garantiert traumhaft aussehen und mit Touch auch so spielen wird (hoffentlich).

Was euch aber auch klar sein muss: Wir leben heute im Zeitalter der visuell mutigen Indie-Spiele, etwas das damals gerade erst seine zarten Anfänge machte und so Okami noch einzigartiger wirken ließ. Umso erstaunlicher ist es, wie gut sich die Vision der Darstellung japanischer Mythologie gehalten hat und wie eindringlich dieses Märchen um Wolfs-Göttinnen und ihr manchmal etwas nervigen Begleiter bleibt. Das "Magie-System", den Tusche-Schwung sehe ich nach wie vor etwas zwiegespalten. Einerseits reißt es einen etwas aus dem Kampffluss, was nie gut ist, andererseits ist es eine so wundervolle Umsetzung einer stimmigen Idee, dass ich ihm das nicht übelnehmen kann. Okami ist bis heute eine fast zeitgemäße Erfahrung mit unverwüstlichen Elementen, die man gemacht haben sollte, egal ob jetzt oder damals.

Der Soundtrack ist dabei nicht unbedingt das erste, was vielen in den Sinn kommt. Das Visuelle ist so stark, dass es scheinbar alles dominiert, aber wäre die Musik nicht auf einem passenden Level dazu, würde es auffallen. Und das tut sie selten und wenn dann im Positiven. Ihr habt einen sehr sphärischen, fast entrückten Klangteppich, der mich, wenn ich ihn losgelöst vom Spiel höre, fast mehr an Visionen aus einem 80er-Cyberspace erinnert. So stellten wir uns vor, dass die Original-Matrix klingen würde, eine moderne Grundkomposition, durch die sich mal dominierende, mal fast im Hintergrund treibende Elemente traditioneller japanischer Musik ziehen. Es ist oft eine Art Tokyo-Blade-Runner, aber nur solange ich nicht das Spiel dazu sehe. Läuft dieses, dann geht die Musik Hand in Hand mit den Cell-Shadings einer wiederauferstehenden Welt. Es ist ein akustischer Traum, oft genug wortwörtlich, der euch an unterschiedlichste Orten tragen kann, weswegen ein umfangreicher Release dieses Werks immer eine gute Idee ist.

Data Discs hat als Label mittlerweile einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet und nur weil es nicht SEGA ist, heißt das nicht, dass man von denen eigenen Standards abweichen würde. Das Sets aus vier Scheiben ist in direkter Zusammenarbeit mit Capcom wurde neu gemastered und die ersten Teaser-Stücke klingen schon einmal durchaus frisch und dynamisch. Man darf gespannt sein, wie sich der Transfer auf das Vinyl dann verhält, aber wie gesagt, Data enttäuschte bisher nicht und bei ihrem ersten Box-Set werden sie sich doch hoffentlich Mühe geben.

Wie immer wird es zwei nicht limitierte Ausgaben geben, eine mit schwarzem Vinyl für Puristen und eine mit transparenten Scheiben. Beides sind 180g-Vinyls, wie auch die Collector's Edition, die sich da "Cherry Blossom Pink" und "Amaterasu White" nennt. Übersetzt heißt das, dass zwei der Scheiben rosa und zwei weiß auf transparentem Vinyl gesplattered sind. Nicht zu innovativ, aber okay - ich bevorzuge mittlerweile eher kreative Farbentrennung wie bei Mondos 5th-Elemenet-Release.

Jede der Scheiben steckt in einem mit Artworks aufgehübschten Sleeve, die Papp-Box selbst ist leider keine Klapp-Variante, sondern ein Schuber, dessen Artwork aber einen wirklich hinreißenden Eindruck macht. Dazu wird es ein Artbook, scheinbar einen Aufkleber und einen Amaterasu-Print geben. Ein insgesamt sehr solides Paket, vor allem für 65 britische Pfund plus Versand (etwa 16 Pfund - insgesamt also noch unter 100 Euro), was für vier Platten plus Extras ein sehr anständiger Kurs ist.

Zu Data Discs Website

Zur Vorbestellung der Okami-Vinyl-Box

Diesmal müsst ihr auch nicht zu einer bestimmten Uhrzeit die Kreditkarte parat halten, um rechtzeitig eine Collector's Edition abzubekommen - falls ihr sie denn den anderen beiden überhaupt vorzieht -, sondern nur bis zum 15.8., 23:00 Uhr die Bestellung aufgeben. Es werden also so viele produziert, wie in den nächsten 14 Tagen geordert werden, danach gibt es nur noch Transparent und Schwarz.

Also, es kostet schon etwas mehr als das Spiel, aber daran sind wir Vinyl-Gestörten mittlerweile ja gewöhnt und das hier dürfte ein echtes Schmuckstück werden.

In diesem artikel

Ōkami HD

PS4, Xbox One, PS3, PC, Nintendo Switch

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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