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Robert Ludlum's Das Bourne Komplott

Schlag auf Schlag

Das Spiel bezieht dabei automatisch die Umgebung mit ein. Ihr werft Eure Gegner gegen die Wand, drückt Ihr Gesicht in ein Waschbecken oder werft sie in einen Glastisch. Seid Ihr von mehreren Gegner umzingelt und besitzt ein voll aufgeladenes Adrenalinmeter, könnt Ihr bis zu drei Gegner auf einmal erledigen. Jeder Angriff wird dabei mit einem kurzen Quick-Time-Event abgeschlossen.

Die Ausführung mit Zeitlupeneffekt und schnellen Schnitten ist einmalig, die Wucht der Schläge brachial und die inhaltliche Nähe zum Film unverkennbar. Die ungewöhnliche Kampfchoreographie stammt, wie bei den Blockbustern, von Martial Arts Legende Jeff Imada, der ganz unterschiedliche Stilrichtungen zu einem einzigen, beeindruckenden Endergebnis verschmelzen ließ.

Nach einer Verfolgungsjagd durch ein abbruchreifes Haus samt beeindruckenden Kamerafahrten, untermalt von den treibenden Techno-Klängen des Top-Djs Paul Oakenfold, wartet der erste Zwischengegner auf Euch. Gesegnet mit einer dicken Portion Lebensenergie macht er Euch ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad das Leben zur Hölle. Wer hier nicht fleißig blockt und die Adrenalin-Angriffe ausnutzt, beißt schneller ins Gras als ihm lieb ist. Bournes Lebensenergie wird zwischen den Kämpfen übrigens automatisch wieder aufgefüllt. Wer in den Kämpfen versagt, muss aber wohl oder übel von vorne beginnen.

Nach dem spielbaren Intro geht alles sehr schnell: In einer Zwischensequenz gibt es die nötigen Informationen für die Eliminierung des Tyrannen. In einem düsteren Hafengebiet müsst Ihr Euch einem schwer bewaffneten Hubschrauber stellen, der mit seinem Maschinengewehr Jagd auf Euch macht. Ihr schadet ihm, in dem Ihr Treibstofftanks in die Luft jagt. Dazwischen müsst Ihr immer wieder per Quicktime-Events seinen Angriffen ausweichen und mit Eurer Waffe, einer Pistole, erste Schussgefechte überstehen.

Beim Endgegner helfen nur harte Adrenalinschläge.

Das Deckungssystem erinnert dabei an Uncharted, ohne aber dessen Intuitivität zu erreichen. Die Perspektive wechselt bei gezogener Waffe in die Schulterperspektive. Leider Ihr könnt nicht aus der Deckung schießen oder näher heranzoomen. Die Waffen treffen zwar sehr genau, weshalb Ihr die Zoom-Funktion kaum vermisst, die spielerische Perfektion der Prügelsequenzen wird aber nicht erreicht.

Immerhin könnt Ihr in den Feuergefechten wie schon beim Faustkampf die Gegner per Adrenalin gleich reihenweise um die Ecke bringen. Ablauf und Ergebnis entsprechen dabei der Nahkampf-Variante: Bourne darf weiter leben und die Gegner stürzen spektakulär zu Boden.

Nach einer Zwischensequenz kommt es dann zum Höhepunkt. Bourne muss sich gegen Dutzende Gangster und eine muskulösen Endgegner behaupten. Der Kampf verlangt Euch alles ab und ohne die geschickte Ausnutzung von Adrenalin-Attacken und den Kombos werdet Ihr zu Fischfutter verarbeitet. Auf der Yacht von Wombosi wird der Kampf härter. Nur dank Schrotflinte und Sturmgewehr könnt Ihr Euch den Feinen erwehren und in einem beeindruckenden Gefecht auch die Leibwächter ausschalten. Doch als Bourne endlich am Ziel ist, zögert er. Die Kinder des Despoten sind anwesend, er kann nicht abdrücken und wird zur Belohung von Wombosi mit einer Kugel in die stürmischen Fluten befördert. Der grandiose Auftakt ist zu Ende und die Handlung des Films beginnt.

Auf der Jacht des Diktators liefert sich Bourne brutale Feuergefechte.

Auch wenn Vivendi betont, dass der Titel eben keine Filmumsetzung ist und auf den Büchern von Robert Ludlum basiert, wurde Rasanz und Tempo der Blockbuster perfekt auf den kleinen Bildschirm transportiert. Feinsinnige Gameplay-Fanatiker werden angesichts des recht simplen Spielablaufs natürlich die Nase rümpfen, aber der Titel möchte eben ganz bewusst keine GTA-Konkurrenz sein. Es geht um schnelle, bombastische Action, Popcorn-Kino in Reinkultur eben, nicht mehr und nicht weniger.

Technisch präsentiert sich der Titel auf einem hervorragenden Niveau und setzt in punkto Perspektive neue Maßstäbe. Die schnellen Schnitte setzen die Action perfekt in Szene und vermitteln eine dichte, glaubhafte Atmosphäre. Eine zum Teil zerstörbare Umgebung, hübsche Fiter und detaillierte Texturen trösten über einige hässliche Modelle wie den Hubschrauber aus dem Einstiegslevel hinweg. Ganz ähnlich sieht es auch beim Gameplay aus: Während die Nahkämpfe zur absoluten Genre-Spitze gehören, wirken die Feuergefechte etwas uninspiriert. Trotzdem sollten sich Fans der Vorlage und gut gemachter Action-Streifen den 27. Juni dick anstreichen, Robert Ludlum's Das Bourne Komplott liefert viele spannende Stunden erstklassiger Unterhaltung.

Robert Ludlum's Das Bourne Komplott erscheint am 27. Juni für Xbox 360 und Playstation 3.

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