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Uncharted: The Nathan Drake Collection ist mehr als nur ein Remaster - Digital Foundry

Umfangreiche PS4-Upgrades in allen drei Spielen.

Wann wird aus einem Remaster ein Remake? Bei einem Remaster wird die Video- oder Audio-Qualität verbessert, es basiert aber grundsätzlich immer noch auf bereits existierendem Ausgangsmaterial. Im Spielebereich ist die Definition eines Remasters etwas vage, aber selten ist dabei wirklich neue, kreative Arbeit erforderlich - es geht darum, das, was vorhanden ist, durch höhere Auflösungen und bessere Framerates zu verbessern. Die Veröffentlichung des neuesten Story-Trailers zu Uncharted: The Nathan Drake Collection beweist aber, dass Entwickler Bluepoint Games tatsächlich große Teile der vorhandenen Naughty-Dogs-Assets verbessert und neu gestaltet - selbst nebensächliche Dinge werden mit viel Liebe zum Detail verbessert. Das Material deutet an, dass dies hier nicht nur eine einfache Portierung ist. Im neuesten Trailer sehen wir in nahezu jeder Einstellung neue Grafikelemente oder Geometrie. Bluepoint Games ist bekannt für seine gelungenen Arbeiten bei der Portierung klassischer Spiele auf neue Plattformen. Es scheint so, als würden sie mit dieser neuen Collection ihre bislang beste Arbeit abliefern.

Um besser zu verstehen, was sich verändert hat, nahmen wir uns die Zeit und haben den gesamten Trailer mit der Original-PS3-Software selbst nachgestellt. Wichtig ist, dass der Großteil der Szenen aus dem Trailer auf Szenen basiert, die auf der PlayStation 3 vorgerendert waren. Hier stellt sich die Frage: Sind sie das immer noch auf der PS4? 1080p60-Videos benötigen eine Menge Speicherplatz - womöglich mehr, als eine Standard-Blu-Ray bieten kann. Erwartet uns hier eine Collection mit mehreren Discs? Oder wurden die Szenen so umgewandelt, dass sie in Echtzeit ablaufen? Es ist noch nicht ganz klar, aber wir freuen uns darauf, genau das herauszufinden.


Hier geht es zum Uncharted 4: A Thief's End Test


Unabhängig davon, ob sie nun vorgerendert sind oder nicht, ist eine Menge Arbeit in jede dieser Szenen geflossen. Wie wir oben schon angemerkt haben, wurden viele Assets verbessert - manches davon hat uns überrascht -, was zu einem reichhaltigeren, einheitlicheren Storytelling in allen drei Spielen führt. Die damals für Drake's Fortune verwendeten Charaktermodelle sehen im Vergleich mit denen aus Uncharted 3 zum Beispiel schon etwas veraltet aus. Es macht Sinn, hier für einen einheitlicheren Look in allen drei Spielen zu sorgen, indem man die Modelle verbessert. Und angesichts dessen, was wir im Trailer gesehen haben, ist genau das passiert.

Unsere detaillierte Analyse des Trailers zeigt viele der Änderungen und Verbesserungen in der Nathan Drake Collection.Auf YouTube ansehen

Zusätzlich zu den Modellen der Hauptcharaktere haben auch zahlreiche andere Details einen Boost erhalten. Eine signifikante Zahl an Texturen wurde durch hochauflösendere Versionen ersetzt und auch die Spezialeffekte, etwa Explosionen und Feuer, wurden verbessert. Modelle mit wenig Bildschirmzeit haben ein ordentliches Maß an neuen Details bekommen, ebenso viele der Hintergründe. Die für das Terrain verwendeten Meshes wurden in einer Reihe von Situationen signifikant verbessert. Die Veränderungen springen einem vielleicht nicht direkt ins Auge, aber in ihrer Gesamtheit betrachtet sind die Verbesserungen beeindruckend.

Wie zu erwarten war, profitieren alle Spiele von der auf 1080p erhöhten Auflösung inklusive Post-Process-Anti-Aliasing, Anisotropic Filtering, Contact Shadows und einem verbesserten Shading, was zu einem sauberen, angenehmeren Gesamtbild führt. Alleine die Tatsache, dass das erkennbare Texture Blurring der Originale entfernt und verschiedene andere Rendering-Probleme gelöst wurden, macht hier einen himmelweiten Unterschied.

In Anbetracht jedes einzelnen Assets der Nathan Drake Collection, das wir bislang gesehen haben, gibt es aber ein erwähnenswertes Versäumnis: Motion Blur. Mit Uncharted 2 führte Naughty Dog ein willkommenes, geschwindigkeitsbasiertes Per-Object-Motion-Blur ein. Animationen verlieh man so deutlich mehr Gewicht und Momentum als im Vorgänger und es half der gesamten filmischen Präsentation. Dieser Effekt war besonders in schnellen Bereichen wie der Zugsequenz spürbar, in dem die Umgebung realistisch verschwimmt, wenn der Zug vorbeirauscht.

Unsere Neugestaltung des Story-Trailers mit einem Direktvergleich.Auf YouTube ansehen

Während in den vorgerenderten Zwischensequenzen der Originale kaum Motion Blur zu sehen war, fehlt es in dem neuen Trailer auch in den Echtzeitsequenzen. Die Motion-Blur-Verschlusszeit wurde schon bei The Last of Us Remastered angepasst, was zu einem subtileren Effekt führt, aber hier scheint der Effekt bei allem, was wir bisher von der Nathan Drake Collection gesehen haben, komplett zu fehlen. Hoffentlich kehrt er zurück, da es selbst bei 60 Frames pro Sekunde ein wichtiger optischer Effekt ist.

Natürlich sind die 60 Frames pro Sekunde eines der wichtigsten Features dieser Collection. Wie wir hier sehen können, läuft der gesamte Story-Trailer in nahezu perfekten 60 Frames pro Sekunde, während der vorherige Gameplay-Trailer zu Uncharted 2 ebenfalls eine solide Performance abliefert. Obwohl natürlich alle drei Titel in puncto Gameplay davon profitieren, freuen wir uns am meisten darauf, den ersten Teil mit einer vernünftigen Framerate zu spielen. Immerhin war Drake's Fortune berüchtigt für sein heftiges Tearing und Performance-Einbrüche - zwei Dinge, die in den Nachfolgern korrigiert wurden.

Wir haben uns auch das Uncharted-2-Material aus dem letzten Monat noch mal genauer angeschaut. Das Ursprungsvideo leidet unter einigen ernsthaften Kompressionsartefakten, gibt uns aber noch immer einen Eindruck davon, wie es im Vergleich zum Original aussieht. Es ist schwierig, einen genaueren Blick auf die feineren Details zu werfen, aber es ist dennoch offensichtlich, dass viele der Texturen überarbeitet wurden. Zusätzlich erkennen wir auch mehr und dichtere Alpha-Effekte. Als der Helikopter zu Beginn der Demo die Brücke zerstört, gibt es deutlich mehr Rauch und Staub, der auf der PS3 nicht zu sehen ist.

Ein Gameplay-Vergleich des Warzone-Levels anhand der PS3- und PS4-Versionen von Uncharted 2.Auf YouTube ansehen

Als Nate zu Beginn der Demo die Spitze des Turms erreicht, sehen wir außerdem mehr Details in der Entfernung. Gebäude haben komplexere Details und ganze Teile, die zuvor gefehlt haben, sind nun sichtbar. Selbst die Bergkette wurde in dieser neuen Version verbessert und es gibt sichtbare Veränderungen bei der Beleuchtung und Farbgebung.

Wenn man die Komplexität dieses Projekts berücksichtigt, sind die bisherigen Resultate im höchsten Maße vielversprechend. Alle drei Spiele wurden speziell für die einzigartige PS3-Architektur entwickelt. Mit dem falschen Entwickler am Steuer hätte dieses Projekt zu einem echten Desaster werden können - oder zumindest zu einem weiteren unscheinbaren Remaster in einer langen Reihe anderer einfacher Portierungen mit wenig Verbesserungen außer einer höheren Auflösung und Framerate. Was wir bislang gesehen haben, lässt aber vermuten, dass es sich gelohnt hat, die Experten von Bluepoint mit an Bord zu holen. Abseits der verbesserten Performance und der neuen Effekte beeindruckt uns vor allem, wie viel Liebe und Aufmerksamkeit man selbst den kleinsten Hintergrunddetails widmet.

Natürlich müssen wir bis zur Fertigstellung der Nathan Drake Collection mit unserem finalen Urteil waren, aber die ersten Impressionen sind positiv und es gibt vieles, was Begeisterung hervorruft. Die Zahl der Veränderungen, die an den ursprünglichen Assets vorgenommen wurde, deuten eine Überarbeitung an, die weit über The Last of Us Remastered hinaus geht. Vieles davon erinnert uns an die Menge an Arbeit, die in die Current-Gen-Versionen von Grand Theft Auto 5 geflossen ist. Wenn es um Remaster geht, gehört Bluepoint ohne Frage zu den Besten der Industrie und das bisherige Material lässt vermuten, dass hier ein äußerst fähiges Entwicklerstudio am Werk ist und der Portierung und Verbesserung von dreien der am meisten geliebten PS3-Spiele die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt widmet.

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