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20 Jahre PlayStation! - 2011: Die PlayStation Vita und Das J-RPG in Zeiten des HD

Neue Handheld-Power und Nischenbildung. (inklusive Gewinnspiel - heute: PS4 Wireless Headset 2.0)

20 Jahre PlayStation! Grund zum Feiern und Zurückgucken, was so in den letzten 20 Jahren los war. Wir haben uns aus jedem der 20 Jahre ein paar Themen und Spiele herausgepickt, machen uns ein paar Gedanken dazu und ihr seid herzlich eingeladen zu reminiszieren, lästern, schwelgen oder wundern, was man damals vielleicht verpasst hat.

Entdecke die 20 Jahre PlayStation Serie

Ein Jahr vor: 20 Jahre PlayStation! - 2012: Superslim me! & Der kleine Wahnsinn der PS3 am Rande

Ein Jahr zurück: 20 Jahre PlayStation! - 2010: Heavy Rain


Die PlayStation Vita

Die wichtigste Weiterentwicklung der PlayStation Vita gegenüber der PlayStation Portable? Ganz klar der zweite Analog-Stick, wenn ihr mich fragt. Endlich sind Shooter und Co. auch unterwegs angenehm spielbar, ohne sich die Finger zu verknoten. Schon seit 2011 ist die PlayStation Vita nun auf dem Markt (wie die Zeit vergeht), ihre Entwicklung war im Vorfeld mehr oder weniger ein offenes Geheimnis.

Bereits 2009 wurde in den Medien fleißig über einen neuen Handheld von Sony spekuliert, bis zur Veröffentlichung tauchten im Abstand von einigen Monaten immer wieder neue Details und sogar Bilder früher Prototypen auf. Damals hörte das Gerät noch auf den Namen NGP (Next Generation Portable), Anfang 2011 wurde die Vita dann endlich in Japan vorgestellt. Der Begriff „Vita" stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet „Leben". Sony wollte die Vita somit als Gerät etablieren, das zu eurem Alltag dazugehört.

Klein und leistungsstark.

Was das Design betrifft, orientierte man sich letzten Endes vornehmlich an der PlayStation Portable (frühe Prototypen gingen eher in Richtung der PSPgo), gestaltete die Vita aber etwas moderner. Einer der größten Unterschiede ist zweifellos der Wegfall des UMD-Laufwerks, der das Gerät nicht nur kleiner und kompakter macht, sondern auch einen geringeren Stromverbrauch ermöglicht. Stattdessen setzt man auf Speicherkarten als Medium für die Spiele, die im Gegensatz zu Discs auch weniger anfällig für physische Schäden sind. Obendrein kann man die platzsparenden, an SD-Karten erinnernden Speichermedien einfacher und bequemer transportieren als UMDs - passt nur auf, dass ihr sie nicht verliert.

Gleichzeitig ergänzte Sony die Vita um eine Reihe von Features, die mittlerweile vor allem durch Smartphones und Tablets aber auch durch die Konkurrenz in Form von Nintendos DS etabliert wurden, etwa einen Touchscreen. Die Besonderheit hier ist, dass die Vita nicht nur über einen berührungssensitiven Bildschirm verfügt, sondern auch noch über ein Touchpad auf der Rückseite. Wie man all das auf kreative Art und Weise einsetzen kann, ohne in die „müssen wir nutzen, egal wie sinnvoll es ist"-Kategorie zu verfallen, zeigt vor allem Media Molecules Tearaway - aber von den Machern von LittleBigPlanet kann man eigentlich auch nichts anderes erwarten.

Was das Innenleben betrifft, setzte Sony mit der Vita auf die Quad-Core-CPU ARM Cortex-A9 mit einer Taktrate von 2 GHz, 512 MB RAM Arbeitsspeicher sowie 128 MB VRAM. Alles in allem also ein leistungsstarkes Gerät, was sicherlich auch beim Remote-Play-Feature hilft. Hiermit ist es möglich, PS4-Spiele auf die Vita zu streamen und sie von dort aus zu spielen, wenn zum Beispiel gerade der Fernseher besetzt ist, ihr aber dennoch zocken wollt.

Mittlerweile gibt es sogar eine nicht-portable Version des Systems, die auf den Namen PlayStation TV hört. Mit der kleinen Box kann man unter anderem viele, aber nicht alle Vita-Spiele auf dem Fernseher spielen - oder Streaming-Dienste nutzen - und dabei einen DualShock-Controller verwenden. Das erklärt dann auch, warum nicht alle Spiele dazu kompatibel sind, denn einige setzen auf Touchscreen, Touchpad oder andere Vita-Features, die beim Controller eben einfach fehlen.

Den richtig großen Durchbruch hat die Vita bislang nicht geschafft, obwohl man mittlerweile an der Marke von 10 Millionen verkauften Exemplaren kratzen dürfte. Potent ist die Hardware allemal, kritisieren könnte man höchstens den Nachschub an Vita-exklusiven Spielen. (Benjamin Jakobs)


Das J-RPG in Zeiten des HD

Wenn das Japan-RPG-Zeitalter während der PS2 das der "Dekadenz" auf den großen Konsolen war, dann folgte in der HD-Ära das des "Nachglühens". Die auf der PS2 explodierte Vielfalt in alle Richtungen verschwand eine Zeit lang oder machte noch ein wenig auf der alten Konsole weiter und es dauerte eine ganze Weile, bis sich im Schatten von großen HD-Produktionen wieder etwas zu rühren begann. Über die Jahre etablierten sich dann kleine Nischen, in denen sich Serien wie Atelier, Ar Tonelico oder Hyperdimension Neptunia etablieren konnten. Final Fantasy hatte ebenfalls eine schwere Reise hinter sich. Nachdem der 13. Teil die Fangemeinde in nicht unbedingt gleichgroße Splittergruppen aufteilte - "was für ein Mist", "Naja", "ging, war ganz nett", "Das Beste überhaupt!" -, wurde die Situation nur schwieriger. 13-2 und Lightning Returns jedenfalls konnten die Fans nicht mehr geschlossen zusammenbringen, auch wenn ich persönlich denke, dass die 13er Reihe nach einem holperigen Start doch noch zu einem guten Ende fand.

Eine Reihe hat sich allerdings inzwischen ganz solide auf der PS3 niedergelassen. So fest, dass der nächste Teil 2015 noch auf der PS3 erscheint und das noch nicht mal mit den üblichen zwei Jahren Verzögerung hierzulande, sondern in Japan. Tales braucht wohl noch etwas, um den Sprung zur PS4 zu wagen. Aber egal, auf der PS3 hatte die Serie eine sehr solide Standfestigkeit bewiesen. Vesperia, Graces und zwei Xillias haben euch Fans der Kampfsysteme von absurd komplexer Namensgebung erfreut und jedes fraß locker 50 Stunden Lebenszeit - zusammen sind sie das, was von "Mainstream"-JRPGs übrig blieb. Das Genre hat sich endgültig mit den jugendhaften Ausgestaltungen des Anime und Mangas überworfen und gibt sich ganz dieser Zielgruppe hin. In Japan völlig valide, aber Ausbruchversuche sind rar und solltet ihr kein Fan von Kulleraugen unterschiedlicher Ausgestaltung sein, dann wird es sehr, sehr schwer für euch, ein J-RPG der letzten Jahre wertzuschätzen.

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Traumhafte Animationskunst und ein gutes Spiel noch dazu: Ni No Kuni

Nun, eines gibt es vielleicht und das liegt dann daran, dass Studio Ghibli zwar technisch gesehen irgendwie auch Anime ist, aber selten wirklich mit diesem Label in einem Satz genannt wird. Die legendären Filme des Studios gehen in der allgemeinen Anerkennung weit über jeden anderen Anime hinaus, viele ihrer Filme sind international erfolgreiche Klassiker und gleichermaßen Publikums- wie Kritikerlieblinge. Tut sich also so ein Studio mit einem so etablierten Team wie Level-5 - Professor Layton, White Knight Chronicles - zusammen, steigen die Erwartungen. In Japan wurden sie bereits 2010 auf dem DS zur Zufriedenheit aller erfüllt, dort durfte man dann auch schon 2012 auf dem großen Screen das PS3-exklusive Remake genießen und 2013 fand die zumindest englisch gesprochene und deutsch untertitelte Version dann auch ihren Weg zu uns.

Ni No Kuni - Wrath of the White Witch legte die Messlatte für alles, was an Zwischensequenzen folgen sollte, endlos hoch. Studio Ghibli beschränkte sich nicht auf Halbherzigkeiten, sondern erzählte die Geschichte zweier paralleler Welten mit all ihrem ganz eigenen Talent. Es mag nicht ihre beste Geschichte sein und sie sind bei zwei Stunden Laufzeit erzählerisch deutlich stärker als bei 20, aber die paar Hänger wurden durch die wie immer brillante Qualität der Animationen mehr als wett gemacht. Beim Spiel selbst guckte sich Level-5 ganz genau die Tales-Serie an, so genau, dass man glauben könnte, es wäre ein Tales-Spin-Off. Auch wenn das Kampfsystem deutlich ruhiger ausfiel, vermittelt es doch ein wenig das Gefühl der Serie, was ja nichts Schlechtes ist. Visuell stark, inhaltlich interessant und spielerisch grundsolide stellt Ni No Kuni den Höhepunkt des Genres während der PS3-Zeit dar. (Martin Woger)

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Tales of Zestiria - Fans müssen die PS3 noch ein Weilchen behalten, erst 2015 erscheint das Spiel in Japan. Ob es danach übersetzt wird, steht noch in den Sternen (Meine Schätzung: Ende 2016).
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