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Face-Off: Borderlands

Jeder-gegen-jeden

Kurz gesagt: Beide Konsolen-Spiele haben hier und da kleinere Schönheitsoperationen über sich ergehen lassen müssen, die generelle Qualität in Sachen Texturen ist grundsätzlich die Gleiche, mit nur einigen kleineren Bonus-Extras auf der Xbox 360. Wie sieht es mit der Performance aus? Wenn man sich Gearbox letztes Spiel Brothers in Arms: Hell’s Highway (ebenfalls auf UE3-Basis), sehen wir, dass die Firma sich dafür entschied, den Titel zu V-Synchen. Dadurch wackelte in beiden Versionen die Bildrate ziemlich stark. Die PS3-Version hatte in stressigen Spielsituationen am meisten zu leiden.

Gearbox hat für Borderlands den taktischen Shooter-Ansatz zugunsten totaler Action gemieden, es ist daher wenig überraschend, dass das V-Sync abgestellt wurde, um flinkere Reaktionen von der Steuerungen zu ermöglichen, was aber natürlich auch eine Menge Tearing mit sich bringt. Nun zwei Vergleichsvideos, um die Bildrate von Borderlands in diversen Situationen zu vergleichen. Wir können natürlich nicht identische Videos anbieten, aber die Spielszenen stammen aus dem selben Abschnitt des Spiels.

Borderlands Performance ist im Allgemeinen solide... bis man zu kämpfen anfängt. Dann kann man das Tearing und die Bildrateneinbrüche nur schwerlich ignorieren.

Wie ihr seht ist die Performance im Kampf nicht gerade fantastisch. In Anbetracht der Tatsache, dass wir an einer Stelle einen Tiefpunkt von 16FPS feststellen können, muss man sagen, dass die Performance Erwartungen für Borderlands ziemlich niedrig ist. Während die durchschnittliche Bildrate immer noch recht hoch ist, sind es diese Einbrüche des Graphen, die den größten Einfluss auf das Spielgefühl haben. Sie passieren typischer Weise in der Hitze der Action passieren - gerade dann, wenn man das visuelle und das Controller-Feedback am dringendsten braucht.

Abgesehen von etwas mehr Tearing ist die Performance der PS3-Version ziemlich nah an der Xbox 360.

Hier auf der PS3 rennen wir durch die gleichen drei Abschnitte und sehen in etwa die gleichen Performance-Level - viel Tearing, viele Einbrüche der Bildrate. Während die 60Hz-Ausgabe der PS3 mathematisch gesehen etwa zehn Prozent mehr tearende Bilder produziert als die 360-Version, ist das Spielgefühl in der Hitze des Kampfes sehr ähnlich. Seltsamer Weise weist die PS3-Version außerhalb der Kämpfe, wenn sie deutlich geringerer Belastung ausgesetzt ist, bedeutend mehr Tearing als das 360-Spiel. Die Tatsache, dass die PS3-Version etwas verglitchter und wabbeliger außerhalb der Schießereien ist, ist nicht großartig relevant und wirkt sich kaum auf das Gameplay aus - es ist allerdings schon etwas seltsam. Einen größeren Unterschied macht es da schon im Split-Screen-Modus. Dieser ist auf beiden Systemen immer noch sehr spielbar (und Gearbox gebührt Respekt, dieses knifflige Feature einzubauen, obwohl sich viele nicht drum scheren), aber der 360-Code scheint die Action weicher zu bewerkstelligen.

Während die Konsolenversionen ihre eigenen Vor- und Nachteile unter sich aus machen, sorgt die enttäuschende Performance in belebten Szenen dafür, dass die PC-Version mit beiden Konsolengeschwistern den Boden aufwischt. Abgesehen von den Revisionen und Upgrades Epics, müssen die Konsolenversionen mit 2005er/2006er Technologie auskommen, in der PC-Hardware-Szene hat es in den letzten drei bis vier Jahren jedoch enorme Fortschritte gegeben. Hier können bereits günstige Upgrades einen gewaltigen Unterschied für die Spielbarkeit von Cross-Plattform-Spielen wie Borderlands machen.

Die einzigen Rechner, die man heutzutage noch mit Single-Core-CPU bekommen kann sind meist stromsparende Netbooks und selbst die schwächsten Dual-Core-Chips haben in vielen Anwendungen Leistungs-Vorteile gegenüber der Xenon CPU und sogar dem Cell der PS3. Tatsächlich leben wir in einer Zeit, in der eine Quad-Core-CPU zum Preis von 80 Euro allen Ansprüchen genügt, während mittlere AMD/ATI- und NVIDIA-GPUs problemlos mit RSX und Xenos den Boden wischen.

Da diese Cross-Plattform-Spiele auf Basis der Unreal Engine auf die Konsolen zielen, liefert schon ein Einsteiger-PC mit günstiger Grafikkarte eine superbe Performance: Durchgehende 60FPS bei 720p (oder 1280x1024) sollten für eine günstige GPU, wie etwa der Geforce GTS 250 für knapp 90 Eurokein Problem sein. Die gleiche Konfiguration sollte sogar bei 1080p-Auflösung noch sehr spielbar und vor allem weicher als auf Konsole laufen. Das, gepaart mit der unerreichten Maus-Tastatur-Steuerung, trennt Borderlands in jeder Hinsicht von seinen Limitierungen auf den Konsolen - es fühlt sich an, wie ein viel besseres Spiel.

Der einzige Bereich in dem es etwas beschnitten ist, ist das soziale Element. Die Konsolenversionen ermutigen zu Koop-Gamepaly, egal ob man lokal oder online spielt, weshalb Gearbox einen Splitscreen bietet. Diesen lässt die PC-Version vollkommen aus, obwohl, ähnlich wie auf Konsolen, natürlich auch Online und LAN-Gameplay unterstützt werden. Nervig ist, dass auch eine V-Sync-Option fehlt. Es ist also gut möglich, dass man Tearing erhält, weil das Spiel weit mehr als 60 Bilder pro Sekunde produziert. Das scheint noch seltsamer, weil man es durch manuelles Herumfuhrwerken in der Config-File doch anstellen kann. Sucht einfach nach „willowengine.ini”, ändert "UseVSync=False" zu "UseVSync=True" und genießt den stark verbesserte Bildkonsistenz.

Ein weiteres wichtiges Element, dass für die PC-Version spricht, ist dass wir diesmal nicht drei oder sechs Monate warten mussten, bis wir es spielen können: Borderlands PC kam nur eine Woche nach den Konsolen-Versionen heraus und wäre fast sogar gleichzeitig erschienen. Dies ist ein wichtiger Faktor für jegliche Kaufentscheidung: Während die Extra-Performance auf PC meistens ziemlich cool ist (siehe Resident Evil 5), macht sie selten besonders viel Unterschied oder schiebt die Verkäufe erst an, wenn man das Spiel schon Monate zuvor auf Konsolen gekauft, gespielt und beendet hat.

Abgesehen von den Mängeln bei den Optionen ist dies also ein haushoher Sieg für den PC, der vielleicht mehr auf die Skalierbarkeit der Unreal Engine und die schieren Fortschritte in der Computertechnologie zurückzuführen ist, als auf irgendeinen Masterplan von Gearbox. In allen Bereichen lässt die PC-Version die Konsolen-Versionen hinter sich. Mit dem SSAO übertrifft die 360 die gelegentlich höher aufgelösten Texturen der PS3-Version. Insgesamt ein tolles Spiel, auf PC sogar herausragend und mit einigen Performance-Problemchen auf Konsolen.

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