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Austrian Audio Hi-X65 im Test - Studio-Qualität ist mehr als nur ein Wort

Die Austrian Audio Hi-X65 sind keine Gaming-Kopfhörer. Eigentlich sind sie nicht mal Hi-Fi-Kopfhörer. Sie sind ein pflichtbewusstes Arbeitstier an Studio-Mischpulten.

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Kein Gaming- und auch kein HiFi-Hörer. Aber bei Produktionen aller Art ist dieser so robuste wie feinfühlige Studio-Hörer ein echter Könner.

Austrian Audio ist ein namhafter Hersteller von Kopfhörern, aber falls ihr davon noch nicht so viel gehört habt: Es gibt sie erst seit 2017. Aber eigentlich nicht wirklich erst so frisch, denn AKG in Wien gab es sehr viel länger. Als 2016 das traditionsreiche AKG-Werk geschlossen wurde, hätte man dort fast noch den 70ten gefeiert. Aber AKG machte zu. All die Expertise, sprich langjährigen Könner in Sachen Kopfhörer wollten jetzt nicht direkt was anderes machen, sondern eine ganze Reihe von ihnen gründete Austrian Audio. Insoweit, neue Firma, neuer Name, althergebrachte AKG-Erfahrung.

Da man dementsprechend auch weiß, was sich gehört, wollte man mit dem ersten eigenen Gaming-Headset glänzen, aber das dauert noch ein klein wenig. Nun, schade für Austrian Audio, gut für mich, gibt es mit doch bis zum Release ein wenig Zeit mich mit einem anderen Gerät aus der Ex-AKG-Schmiede zu widmen. Dabei fällt das Hi-X65 ein klein wenig aus der Rolle hier. Sicher, wir hatten schon reine Kopfhörer, auch jenseits der 349 Euro, die dieser Kopfhörer weitestgehend zementiert kostet. Nein, es ist der Umstand, dass es ein dedizierter Studio-Kopfhörer ist, der hier nicht üblich ist.

Verarbeitung und Haptik: AKG der alten Schule lebt bei Austrian Audio weiter

Zwar ist der Hi-X65 nicht mein erster Hörer der Sorte, aber schon einer der hochwertigsten, den ich bisher hatte. Insoweit bin ich vorsichtig mit Vergleichen. Aber es gibt einen Anwendungszweck. Als jemand, der mittlerweile zu tief im Rabbithole der Spielesoundtracks, Vinyl-Genüsse und dem eigenen Mastering für solche Projekte steckt, um schnell wieder umdrehen zu können, brauche ich einen Hörer, der nicht versucht, mir die Welt schönzuklingen. Sondern einen, der mir genau zeigt, was da ist. Schonungslos und brutal. Spotify wird hart werden, ich spüre das jetzt schon.

Austrian Audio Hi-X65: Wer altes AKG möchte, kauft heute Austrian Audio.

In der schicken Packung findet ihr nicht wahnsinnig viel. Natürlich den Hi-X65 selbst, eine eher schmucklose Stofftasche, ein langes Kabel - 3 Meter - mit 3,5 mm Klinke auf der einen und 2,5 mm auf der anderen. Scheinbar nahm man sich initiale Kritik zu Herzen und packt nun noch ein 1,2-Meter-Kabel gleicher Bauart dazu, falls es mal kürzer sein soll. Am 3,5-mm Ende habt ihr ein Schraubgewinde für den mitgelieferten 6,3 mm Adapter. Das 2,5 mm Ende weist ein kleines Plastikgewinde auf, das in die eingelassene Buchse am Kopfhörer selbst einrastet. Das verhindert versehentlichen Disconnect, aber auch, dass ihr andere Kabel nutzen könnt, jedenfalls nicht ohne gewissen Aufwand.

Die Frage, ob Austrian Audio bei der Wertigkeit und der Haptik der alten AKG-Schule folgt oder eher der neuen, klärt sich beim ersten Anfassen. Das Hi-X65 gibt sich edel verarbeitet, vom Metallbügel bis zu den leicht austauschbaren Ohrpolstern ist das ein Set, das gemacht wurde, um zu arbeiten und das so lange, bis die Arbeit getan ist. Was natürlich nie der Fall ist, aber einen guten Teil dieser Strecke werden euch die Hi-X65 begleiten. Die beiden sehr leichtgängigen Gelenke auf jeder Seite sorgen für idealen Sitz, während der Metallbügel in Millimeter-Schritten feingliedrig einrastet. So findet ihr leicht den idealen Sitz auf dem Kopf und der Memory-Schaum unter dem Bügel sorgt dafür, dass ihr die recht leichten knapp über 300 Gramm praktisch nicht merkt. Lediglich bei der schick aussehenden Spiral-Kabel-Verbindung an den beiden Muscheln bin ich etwas skeptisch. Sie wirkt etwas filigraner als es mir lieb ist, aber dann wiederum ist sie eigentlich nicht in Gefahr dort, wo sie sitzt. Wird schon halten.

Der Austrian Audio Hi-X65 kann sich klein machen, wenn er muss.

Der Sitz über Stunden hat sich bewährt. Die Muscheln sind relativ klein, gerade im Vergleich zu den großen Beyerdynamic-Hörern beispielsweise, also sollten Menschen mit großen Ohren erst einmal zur Probe hören. Es kann sogar sein, dass sie die Innenseite der Muschel berühren und das sollte eigentlich bei Overears nicht der Fall sein. Ein Rutschen konnte ich nicht feststellen, obwohl der Sitz relativ locker scheint. Jedenfalls hatte ich nie den Eindruck, dass der Hi-X65 sich bewegt, wenn er es nicht sollte, aber auch nie, dass der Sitz, selbst nach Stunden, unangenehm war. Das Plastikkabel verhindert, dass es mehr Störgeräusche als nötig gibt, wenn es an einem Hemdkragen entlang rutscht, aber ganz frei ist es davon nicht.

Der Austrian Audio Hi-X65 ist anspruchsvoll bei der Quelle

Das Hi-X65 ist ein offener Kopfhörer, das heißt, dass ihr weniger Schutz vor Außengeräuschen habt, aber im Gegenzug etwas mehr nach außen lasst. Damit ist das Hi-X65 nicht geeignet, um euch in lauten Umgebungen abzuschirmen und Soundkontrolle hören zu lassen. Aber, grundlos ist das nicht, denn die Vorteile eines offenen Sets sind ein weiterer, natürlicherer Sound mit einer größeren Stage im Vergleich zu ihren geschlossenen Kollegen. Die dynamischen 44mm-Treiber haben einen Widerstand von 25 Ohm, was zu dem Gedanken verleiten könnte, dass das Hi-X65 sogar an mobilen Geräten funktionieren könnte. Nun, ja, tun sie wohl. Irgendwie. Das machte mir mein Sony-Handy klar, das eigentlich einen ganz vernünftigen Audio-Klinkenausgang bespielt. Mit diesem hier wird aber schnell klar, dass die Treiber Druck brauchen, und die Qualität steigt im direkten Zusammenhang mit der Qualität der Quelle.

Grazile Verbindung: So schick das dünne Kabel auch wirkt, irgendwie scheint es die Schwachstelle dieses ansonst durch und durch robusten Hörers zu sein.

Während selbst ein mobiler Mini-Verstärker wie der Creative SXFI Amp, der sonst zufriedenstellend größere Kopfhörer bespielt, überfordert war, kam man der Hi-X65 mit einer echten Quelle - Sound Blaster AE-9 -in Schwung. Gleichfalls mochte sie den Steinberg UR-RT2, den ich für analoge Aufnahmen nutze und der Kopfhörerausgang des Sony TA-F 870 ES zeigte die Qualitäten, die man von High-End-HiFi der Früh-90er erwartet. Namentlich, dass er in der Lage ist, einen anspruchsvollen Kopfhörer gekonnt zu bespielen.

Und das muss man klar sagen, der Hi-X65 ist anspruchsvoll, nicht nur im besten Sinne. Wo andere Kopfhörer wie der DT-1770 Pro vergebend auch niedere Quellen bedienen, selbst wenn man nicht ihre wahren Stärken zu Gehör bekommt, zeigt sich der Hi-X65 als Diva. Die Sound Blaster X4 ist keine schlechte externe Soundkarte, aber hat schlicht nicht den nötigen Drive, um die eigentlich niederohmigen Austrian Audio gut zu bespielen. Es geht gerade noch, aber wenn man weiß, was der Hi-X65 kann, dann merkt man schnell wie reduziert eine solche Quelle eigentlich ist. Die Hi-X65 verstehen sich als Hochleistungs-Werkzeug und erwarten eine entsprechende Umgebung.

Verschraubt: Das Kabel des Hi-X65 löst sich niemals aus Versehen.

Also gut, tue ich ihnen den Gefallen. Ich habe eine Reihe von Schallplatten-Nadeln und möchte wirklich mal ihre Unterschiede hören und aufnehmen. Das tue ich über einen Denon DP-47F, der an einem Pro-Ject Pre Box DS2 digital hängt und der Steinberg nimmt dann das Ganze in Empfang. Dort setze ich dann auch die Hi-X65 an, um das anzuhören, was ich letztendlich aufnehme und nicht nur, was abgespielt wird.

Austrian Audio Hi-X65: Genau hören, was da ist.

Die erste Erkenntnis ist auf jeden Fall immer mal wieder, wie viel gute Kopfhörer ausmachen. Am Rechner habe ich sonst ein Gaming-Headset, da ich hier meist die Boxen nutze. Ein gutes, nicht ganz preiswertes Gaming-Set. Aber die Klarheit und Präzision, mit der mit die Hi-X65 Jethro Tull's Broadsword and the Beast präsentiert, lässt einen kurz erst mal aufrecht sitzen und lauschen, schon bevor der eigentliche Test beginnen sollte. Dieses Setup behagt dem Austrian Audio wohl und alles, was er hier zeigt, wird sich dann auch durchweg bestätigen.

Gut auch, dass ich mit Seite 2 anfing, dem wundervollen Broadsword, mit seinem Text, der auch in einer subtileren Stunde von Manowar hätte entstehen können, wenn Manowar so eine gehabt hätte. "Bring me my broadsword and clear understanding. Bring me my cross of gold as a talisman." Ian Andersons volle Überzeugung in diese schrulligen Zeilen kommt in den fast zurückhaltenden Mitten des Hi-X65 perfekt zum Tragen. Die Betonung scheint exakt auf der Linie zu liegen und stimmliche Nuancen kommen gut zur Geltung. Das hat den Nachteil, dass die Wärme und Emotion, die ein Hi-Fi-Set wie etwa der Beyerdynamic Amiron hier miteinbringt, fehlt.

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Der Hi-X65 möchte, dass ich die imperfekten Nuancen höre, und das kann ich auch, zumindest so weit mein ebenfalls sicher nicht perfektes Gehör es zulässt. Ein Teil dessen geht aber auch auf die Quelle zurück, denn wenn ich das gleiche Setup über den Sony laufen lasse, klingen die Mitten reicher und etwas vergebender. Aber so oder so, die Detailverliebtheit des Hi-X65 im Mitt-Bereich ist beeindruckend und macht schlicht Spaß. Und die Mitten würde ich fast als so etwas wie seine Schwäche bezeichnen.

Seine Bässe liebe ich, auch wenn nicht jeder dies nachvollziehen kann. Die Hi-X65 verzichten auf jeden wie auch immer gearteten Bass-Boost. Das heißt, wenn die Quelle ihn nicht liefert und der Bass nicht da ist, dann kommt er auch nicht, was zum Beispiel Queensryches Operation Mindcrime einmal mehr deutlich machte. Wie kann man ein so episches Album nur so im unteren Frequenzbereich unterfüttern und wo nichts ist, kommt auch nichts. Das zeigt der Hi-X65 klar, während er keine Hemmungen hat, jeden Hammerschlag zu bringen, den der 99er Simply Vinyl Release des 92er Debut-Meisterwerks von Rage Against the Machine zu bieten hat. Fistful of Steel und Killing in the Name gehen heute so gut ab wie vor fast 30 Jahren - wir werden alt.

Eines Tages möchte ich so ein Mischpult haben. Ist zwar wie ein Learjet, wenn man es hat, weiß man nicht, was man genau damit soll. Aber haben will man es.

Schnell, reaktionsfreudig und klar werden die Bässe gegen die Mitten abgesetzt. Ich habe dieses Album noch nie "analytisch" gehört, aber die Hi-X65 zeigen klar die Struktur des vermeintlich ungezügelten Zorns. Die einfachen, aber effektiven Linien in dem Album und etwas zurückhaltenden Mitten ohne zusätzliche Betonung kommen dem sehr entgegen. Seine ganze Bass-Kraft darf der Hi-X65 auch auf Dr. Dres The Chronic beweisen, gleiches Label, 2002er Release. Hier bei breiteren tiefen Beats nicht mitzunodden ist praktisch unmöglich, aber selbst dann wird klar, wie gut dieses Album produziert wurde. Etwas, das dieser Kopfhörer mit tiefer, klarer und sehr direkter Bassgestaltung zu würdigen weiß.

Vom Keller bis aufs Dach: Der Austrian Audio Hi-X65 ist schonungslos.

Vom Keller aufs Dach und da das Label Audio Fidelity 2015 in einer betrunkenen Nacht überzeugt war, dass das 1976 Virgin Killer Album der Scorpions die maximale audiophile Behandlung verdient hatte, habe ich hier ein paar auch nach so vielen Jahren noch mitreißende Heavy-Licks in feinster Abmischung. Jedes in den Himmel reißende Riff quietscht sich fröhlich in die Hi-X65 und am ersten Tag war ich nicht sonderlich angetan. Fast schon schrill kamen die Guitar-Hero-Einlagen von Catch your Train rüber, wo ich in Minute 2:10 etwa dachte, dass mir die Ohren wegfliegen. Dann aber kehrte ich nach etwa 10 Tagen noch mal zu dem Track zurück und jetzt war der Hi-X65 scheinbar gut gelaunt und endlich eingespielt. Wenn dem so ist, dann braucht er dafür deutlich länger als andere Hörer, denn normalerweise läuft alles nach ein oder zwei Tagen - oder einem Dutzend Stunden - rund. Hier dauerte es scheinbar gut das Doppelte, bis Milde einsetzte.

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Wie dem auch sei, nun waren die Hörer in Heavy-Stimmung, die kristallklaren Höhen wurden sauber und detailliert herausgearbeitet, ohne anzustrengen. In etwas zivilisiertere Weise wiederholte sich das mit dem 1982er Tron, Release aus dem gleichen Hause. Tracks wie Wormhole, deren überenthusiastische Streicher fast brutal aus den Treibern schossen, waren nun nicht warm, aber doch gemildert. Die analytische Struktur des Klangs des Hi-X65 geht nie verloren, im Gegenteil. Mehr noch als in den ersten Stunden werden kleine Fehler im Material des Tonträgers schonungslos aufgezeigt. Aber auch die Natur der Höhen, die dank der offenen Bauweise genug Stage bekommt, um nicht ohranliegend zu sein, wird klar herausgearbeitet, ohne die Stücke zu beeinflussen.

Ich wollte diesen Kopfhörer aber nicht nur haben, um zu hören, sondern auch abzuhören. Da ich kein Musik-Produzent im Sinne einer sinnvollen Tätigkeit bin, sondern alte Videospielmusiken direkt von der Quelle aufnehmen und mastern wollte, hing ich das Setup wahlweise an einen Sound-gemoddeten Gameboy, eine ebenso veredelte PC-Engine und für die alten DOS-Freuden an einen Roland MT-32 und SC-55. Was soll ich sagen, es macht wirklich einen Unterschied, ob man bei der Aufnahme und anschließenden Verfeinerung das zu hören bekommt, was da ist oder ob das davor angeschlossene - durchaus hochwertige - Gaming-Headset die Sache mit in die Hand nimmt. Wo dieses bei den Alltagsaufgaben punktet, ist es mit dem Hi-X65 ein ganz neues "Arbeiten". Wenn man die Produktion schrulliger Lathe-Aufnahmen denn so nennen will. Das Hi-X65 ist ganz sicher auch echten Mastering-Aufgaben gewachsen und was für mächtige Tools ich mir mit Ozone und Reaper ins Haus holte, merke ich erst langsam, aber mit dem Hi-X65 kommt zumindest nie die Frage auf, was denn ein Regler jetzt genau tut. Wo das fast ebenso teure Gaming-Set diese Frage bei Bass-Feinheiten zum Beispiel unbeantwortet lies und ein 990 Pro die Antwort eher andeutete, holt der Hi-X65 ans Tageslicht, was da passiert. Wenn man es weniger schrullig mag: Das gilt sicher auch für alle Bedürfnisse in etwas aufwändigerer Video-Produktion oder wenn ein Streamer mal hören möchte, wie er wirklich klingt.

Mehr von Austrian Audio, die auch in anderen Preisklassen unterwegs sind: Der sehr anständige und schicke Hi-X15 kostet um die 100 Euro.

Und ja, auch den Test, wie sich verschiedene Nadeln auswirken, bestand der Hi-X65, führte er mir doch sehr klar die Unterschiede von Denon 103, 110 und Ortofon Quintet Blue zu Gehör, etwas, das selbst gute Kopfhörer nicht in dieser Deutlichkeit und Detailliertheit taten. Für Aufnahmen werde ich in Zukunft wohl die 110 nutzen, da diese klarer auflöst und ein weiteres Klangfeld schafft, ohne große Einbußen bei der Dynamik. Die Wärme der fast antiken 103 - unverändert gebaut seit den 70ern - passt gut zu vielem, was ich höre, aber weniger, um dieses naturgetreu aufzunehmen. Die Ortofon Blue kann ich beruhigt zurückgeben, im Grunde sind es minimal bessere 110. Etwas mehr Dynamik, aber nichts, wofür ich jetzt noch mal 400 Euro opfern müsste. Kann sein, dass sie ihre Stärken an anderen Playern besser entfalten.

Hi-X65 im Vergleich mit anderen Studio-Hörern.

Da wäre dann eher die Frage, ob es jeder andere Studio-Kopfhörer nicht auch tut. Ich lieh mir auf die Schnelle mal einen Beyerdynamik DT-990 Pro - etwa 130 Euro -, Audio-Technica ATH-R70 X - ca. 300 Euro - und unter der Auflage, dass ich mit Schmerzen zu rechnen hätte, wenn ihnen etwas passiert, ein Paar Focal Clear MG Pro für ca. 1400 Euro. Dazu kommt noch der DT-1770 Pro, der allerdings ein geschlossenes Set ist und automatisch etwas andere Eigenschaften mitbringt. Schließlich für das Budget-Segment noch der Superlux HD-681 Evo, den man für ganze 30 Euro bekommt. Mein Vergleich in der Kurzfassung wäre ziemlich das, was man erwarten kann: Klanglich tun alle diese Hörer, was sie sollen. Jeder von ihnen ist angemessen neutral, präzise und weitestgehend unvergebend, wenn es um Material und Quelle geht. Der DT-990 ist noch am nettesten und am ehesten ein normaler Hörer und auch klanglich merkt mal die Unterschiede, kann er doch nicht mit der Auflösung und Reaktion der Audio Technica oder Austrian Audio mithalten. Bei den beiden dann gebe ich in Sachen Sitz, Bequemlichkeit, aber auch Bass-Anzeige dem Hi-X65 den Vorzug, denn im mittleren Bass-Bereich können sie klar punkten, da scheint der Audio-Technica netter zu sein.

Gibt es auch in geschlossen: Wer den Sound ganz nah dran haben möchte, greift zum Hi-X60.

Was den Focal und seinen exorbitanten Preis angeht: Es wurde schnell klar, dass ich weder das Equipment habe, noch das tue, wofür diese Dinger gemacht sind. Könnten super sein. Irgendwo den Unterschied machen. Nicht hier. Bleibt noch der Preis-König und ganz ehrlich, wenn die Kasse knapp ist, dann ist der Superlux der Sieger. Sicher, er klingt nicht so gut wie ein DT-990, sicher nicht annähernd so exakt wie die Hi-X65 oder R70 X, aber für 30 Euro... gets the job done, looking good doing it! Respekt! Wenn man einfach nur sauber abhören möchte und die Feinheiten ein wenig schleifen lassen darf, perfekt. Mein eigener Sieger hier wäre wohl der Hi-X65, aber nicht mit großem Abstand zum ATH-R70 X.

Austrian Audio Hi-X65 Test Fazit

Damit ist der Austrian Audio Hi-X65 genau, was er sein soll: Ein leistungsstarkes Arbeitstier am Mischpult, das auch mehr als bereit ist, euch beeindruckenden Sound zu präsentieren, wenn ihr bereit seid, die entsprechende Quelle zu liefern. Dieser Kopfhörer ist maximal ungeeignet, um ihn kurz mal an ein Telefon zu stecken oder den Mainboard-Soundausgang. Lasst euch von den 25 Ohm nicht täuschen, dieser hier braucht Power und Klasse, um richtig in Gang zu kommen, dann liefert er aber auch entsprechend und das mit mehr Präzision und Feingefühl als fast jeder Hi-Fi-Hörer, den ich je hatte, einige doppelt so teuer wie der Hi-X65. Seine eigentliche Aufgabe, mir Schwächen in meinen Aufnahmen zu zeigen und was genau passiert, wenn ich an diesen feile, dafür ist er wie gemacht. Was daran liegen könnte, dass er dafür gemacht wurde. Der Hi-X65 sitzt dazu noch ergonomisch ideal, wenn man nicht gerade Dumbo-Ohren hat, und so wird er zwar nicht den Amiron von meiner Hi-Fi-Anlage verdrängen, aber von meinem Audio-Interface ist der Hi-X65 nicht mehr wegzudenken. Und ja, ich bin jetzt sehr gespannt auf Austrian Audios erstes Gaming-Headset.

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