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Battleforge

Goldgrube oder Totgeburt?

Auf dem Schlachtfeld erwartet Euch dann ein Monument, zwei Energiegeneratoren und Dutzende Feinde. Um die Mission zu bestehen, müsst Ihr Euch meist zu zweit in Richtung Endgegner durchschlagen. Variiert durch Verteidigungsmissionen, Basen-Eroberung und taktische Nebenaufgaben entwickeln die Gefechte erst im Zusammenspiel mit Eurem menschlichen Mitspieler eine gewisse Dynamik. Im Notfall könnt Ihr sie zwar allein bestreiten, doch gerade die Endgegner erfordern oft ganz unterschiedliche Taktiken und Elemente, um sie zu Boden zu ringen.

Das grundlegende Gameplay bleibt dabei immer das gleiche: In der Nähe von Gebäuden oder eigenen Einheiten könnt Ihr die Karten ausspielen. Für jede Figur, jeden Zauberspruch und jedes Gebäude benötigt Ihr wie eingangs erwähnt Energie und Monumente. Beschwört Ihr Truppen, sind diese nach dem Erscheinen erst einmal benommen. Für ca. 1 Minute sind sie verwundbar und besitzen nur die Hälfte ihrer Lebensenergie. Auch Gebäude sind nicht sofort einsetzbar, die Verteidigungs-Türme, Heilbrunnen und Eis-Generatoren werden nach und nach aufgebaut. Das Zupflastern von Eingängen ist damit nahezu unmöglich.

Durch die Möglichkeit, schnell Nachschub an die Front zu schaffen, werden aktive Spieler belohnt. So kann es sehr hilfreich sein, eine kleine Einheit hinter die Linien des Gegners zu bugsieren und dann mit einem Schlag die schweren Geschütze hinterher zu schicken. Micro-Managment ist auch hier von entscheidender Bedeutung, wobei sich Battleforge durch seine reduzierten Elemente und den Verzicht auf einen Basenbau deutlich einfacher als die Konkurrenz spielt. Die Spezial-Fähigkeit, die jede Einheit besitzt, muss aber trotzdem mit Bedacht angewendet werden und kann oft noch das Schlachtenglück wenden. So fegen Insektenkrieger mit ihrem Schleim gegnerische Verteidiger von den Mauern, dezimieren gewaltige Riesen durch einen durchdringenden Schrei die Verteidigung der Feinde oder macht eine mächtige Heilerin mit einer Regenerations-Wolke Eure Einheiten nahezu unverwundbar.

Später werden die Kämpfe etwas unübersichtlich, nur die Anzeige auf der linken Seite hilft bei der Steuerung.

Für eine bestandene Kampagnen-Mission gibt es dann so genannte Battleforge-Punkte, die sich gemeinsam mit erspielten Upgrade-Karten und gekauften Standard-Karten in Verbesserungen umwandeln lassen. Einzelne Einheiten machen so mehr Schaden, ein Heilzauber regeneriert mehr Lebensenergie und ein Gebäude verleiht einen größeren Verteidigungs-Boost. Durch die individuellen Boni werden aus Standard-Karten begehrte Einzelstücke, die Ihr dann später im Auktionshaus veräußern könnt. Durch das Zusammenspiel mit der wirklich gigantischen Kartenauswahl entsteht eine Spieltiefe, die man dem Titel auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätte.

Zum Tragen kommt diese Komplexität bei den Multiplayer-Gefechten, die sich deutlich dynamischer als die Computer-Schlachten gestalten. Gewaltige Armee, Strategien und Kartenkombinationen prallen aufeinander, Damage-Spezialisten treffen auf Extrem-Heiler und der Kampf um die Monumente sorgt für packende Stunden. Das Balancing wirkt schon jetzt einigermaßen gelungen, wobei durch die Vielfalt an Einheiten, Gebäuden und Zaubern es noch eine ganze Weile dauern wird, bis der Titel sein Ziel erriecht. Momentan kristallisieren sich bei jeder Version neue Favoriten heraus und nahezu unschlagbare Kombinationen sorgen für frustrierte Gelegenheitsspieler. Dank der ausgedehnten Beta-Phase und den Erfahrungen des Teams dürfte das Balancing aber die kleinste Sorge sein.

Einer der beeindruckenden Endgegner, die unterm Strich aber zu einfach zu besiegen sind.

Schritt für Schritt legt Battleforge in der Beta-Version seine Kinderkrankheiten ab und entpuppt sich als innovatives Strategie-Kleinod, das nur in der Kampagne zu versagen scheint. Die süchtig machende Verknüpfung von Sammel-Elementen und einer enormen Einheitenvielfalt erzeugt mehr Komplexität, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Noch ein paar Monate Feinschliff und dem deutschen Team gelingt es vielleicht sogar, die Maxime „Easy to learn, hard to master“ auf den Punkt zu bringen. Selten fiel der Einstieg so leicht und die Lernkurve so angenehm aus.

Ganz anders sieht es – wie schon befürchtet – bei der Kampagne aus. Während zum Beispiel Dawn of War 2 ganz bewusst die Einzelspielererfahrung komplett anders konzipiert, sorgen die zusammenhangslosen, oft sogar langweiligen CoOp-Gefechte gegen den Computer nur für mäßig Atmosphäre. Natürlich soll bei Battleforge der Multiplayer im Mittelpunkt stehen, trotzdem wurde die CoOp-Kampagne zu lieblos umgesetzt. Momentan (weitere Levels folgen) fungiert sie nur als Vorbereitung für die Online-Gefechte und als Ressource für Spezialkarten. Wer sich also nicht vom Sammel-Fieber anstecken lässt, wird sich schnell wieder nach etwas neuem umschauen.

Battleforge erscheint im ersten Quartal 2009 für den PC.

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