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Black Desert Online: Land des Morgenlichts führt euch und das ganze Spiel in eine neue Richtung

Welchen Charakter würdet ihr mit auf eine einsame Insel nehmen?

Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Am 14. Juni erscheint mit Land des Morgenlichts nämlich eine kostenlose Erweiterung zu Black Desert Online, die euch auf eine abgelegene Insel im Nordwesten führt, zu der nicht nur erfahrene Abenteurer reisen dürfen. Man kann diese Insel nämlich auch zum Startpunkt eines brandneuen Charakters machen, sie steht Einsteigern und Experten also gleichermaßen zur Verfügung.

Das ergibt unter anderem deshalb Sinn, weil dort kaum gekämpft wird – zumindest nicht auf die gewohnte Art, bei der man ständig kleinere Ansammlungen angriffslustiger Tiere und Monster niedermacht. Nun greift man auch dort selten mal zur Waffe, sammelt Ressourcen und erfüllt andere Aufgaben. Zum allergrößten Teil dreht sich Land des Morgenlichts aber um acht Geschichten, die man dort erlebt.

Willkommen im Land des Morgenlichts: Die von der restlichen Spielwelt im Nordwesten liegende Insel erinnert an das alte Korea.

Diese acht Geschichten kann man dabei in beliebiger Reihenfolge angehen und sie basieren alle auf Mythen aus Korea. Denn Land des Morgenlichts ist viel stärker mit dem Heimatland der Entwickler verankert als es das Hauptspiel ist. Die Architektur und Gestaltung des neuen Hubs, ein idyllisches Dorf namens Dalbeol, sowie der gesamten Umgebung sind sogar realen Umgebungen Koreas nachempfunden.

Und nur für den Fall, dass das nicht offensichtlich ist: Black Desert Online gehört auch fast zehn Jahre nach seinem Erscheinen noch zu den schönsten Online-Rollenspielen. Gut: Die Dialoge selbst, bei denen sich Figuren oft starr gegenüberstehen, um abseits jeder Synchronität ihre Lippen zu bewegen, sind genauso wenig Meisterwerke der virtuellen Inszenierung wie die Texte, die sie da aufsagen. Was das angeht, kommt Black Desert aus seinem klassischen MMO-Gerüst nicht raus.

Dafür beeinflusst man allerdings den Ausgang der Geschichten, indem man bei jeder eine Entscheidung wohl moralischer Natur treffen muss, die große Konsequenzen hat. Das erlebte Abenteuer kann man anschließend dann in einem Buch nachlesen, wo es mit stilvollen Zeichnungen illustriert wird.

Mit der Inszenierung gewinnt Black Desert natürlich auch hier keinen Preis. Inhaltlich bringt die Erweiterung aber ein paar interessante Neuerungen.

Trotz der recht knorrigen Inszenierung habe ich mich jedenfalls schnell wieder wohl gefühlt, als ich ein paar Stunden lang in die Erweiterung eintauchen konnte. Es ist zwar verdammt lange her, dass ich Black Desert halbwegs ernsthaft gespielt habe, doch dafür bekommt man auf solchen Vorschau-Events ja einen Charakter hohen Rangs gestellt, mit dem man in relativer Sicherheit hantieren kann.

Wobei das in diesem Fall gar nicht nötig gewesen wäre. Auf der Insel wirkt sich die Ausrüstung nämlich nur zu einem geringen Teil auf die Stärke aus. Denn wie erwähnt sollen sowohl Experten als auch Einsteiger die acht Erzählungen erleben können. Und so bestimmen im Land des Morgenlichts vor allem Kristalle die eigene Stärke, von denen man dank eines neuen Systems bis zu zehn auf jeweils drei Attribute verteilt: Sonne, Mond und Erde.

Und falls ihr euch jetzt fragt, wofür man die in Anbetracht der kaum vorhandenen Kämpfe überhaupt braucht: Jede der Geschichten führt am Ende zu ihrem eigenen Boss, der natürlich an den entsprechenden koreanischen Mythos angelehnt ist und den man auf herkömmliche Art bekämpfen muss. Dabei stellt er in seiner einfachen Ausprägung, sprich als Abschluss der Handlung, noch keine nennenswerte Gefahr dar.

Acht Geschichten erlebt man in beliebiger Reihenfolge und jede gipfelt in einem Bosskampf. Sind alle erledigt, werden übrigens die Bosse neun und zehn freigschaltet.

Der eigentliche Clou ist nämlich das so genannten Boss Blitz, bei dem man jeden der Bosse in zehn, selbstverständlich immer anspruchsvolleren Stufen bekämpft, was spätestens ab der dritten eine anständige Herausforderung ist. Ab Stufe fünf beherrschen sie dann sogar mit jeder weiteren stets eine neue Mechanik, auf die man sich zusätzlich einstellen muss.

Um so einen Boss in seiner stärksten Form zu legen, muss man seinen Charakter daher perfekt beherrschen und sollte zudem alle Kristalle in den Aspekt investieren, der dem Boss zugewiesen ist. Wer einen der Sonne zugeneigten Boss nur mit Mondkristallen anpustet… viel Glück! Ist man noch nicht im Besitz aller Kristalle, muss man daher knifflige Entscheidungen treffen. Man kann die Steine zwar neu verteilen, das kostet allerdings zwei Millionen Silber.

Wofür das Ganze, fragt ihr euch? Für eine besondere Belohnung, die man mit jedem Sieg auf einer neuen Stufe erhält. Und für die Rangliste. Denn die Zeit, die ein erfolgreicher Kampf dauert, wird als Highscore festgehalten. Wobei eine neue Stufe stets dann freigeschaltet wird, wenn ein Spieler auf demselben Server den entsprechenden Boss auf der Stufe darunter besiegt. Spätere Abenteurer könnten dadurch eine oder mehrere Stufen überspringen.

Holzhacken gehört zu den wenigen Aufgaben, die es neben zahlreichen Dialogen zu erledigen gilt.

Unterm Strich ist es also eine interessante Mischung, die im Land des Morgenlichts auf euch wartet. Da sind auf der einen Seite die acht rein erzählerischen Hauptquests und auf der anderen knallharte Bosskämpfe für sportliche Gemüter – sowie übrigens ein paar neue beziehungsweise überarbeitete Minispiele für handwerkliche Tätigkeiten und auch zwei Häuser samt Innenausstattung. Nicht zuletzt gibt es mit der Panokseon sogar ein neues Schiff, die ich während meiner Zeit auf der Insel aber noch nicht betreten habe.

Schön auf jeden Fall, dass die koreanischen Entwickler ihrem Black Desert Online mit der kostenlosen Erweiterung nicht nur einen großen Teil ihres kulturellen Erbes einhauchen werden, sondern dem Spiel auch nach all der Zeit noch ganz neue Aspekte abgewinnen. Also: Welchen Charakter nehmt ihr mit ins Land des Morgenlichts? Oder erstellt ihr dafür gleich einen neuen?

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