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Deutscher Computerspielpreis 2021: Von Desperados 3 bis Dorfromantik - das sind die Gewinner!

Und alle Kategorien der größten deutschen Spiele-Awards!

Gestern wurde der deutsche Computerspielpreis 2021 vergeben und seien wir mal ehrlich: Solche Verleihungen sind meist ziemlich unübersichtlich und voller schräger Kategorien. Wer war jetzt nominiert, was sollen die seltsamen Symbole neben den Gewinnertiteln und was genau ist eigentlich ein "Expertenspiel?" Hier fassen wir euch noch einmal kurz und knackig zusammen, wer die großen Gewinner des DCP sind.

Allen voran steht natürlich das beste deutsche Spiel, da konnte sich das Wild-West-Taktikspiel Desperados 3 gegen die Konkurrenten Cloudpunk und Iron Harvest durchsetzen. Das Studio mit dem motivierenden Namen Mimimi Games hat diesmal also absolut keinen Grund zum Schmollen. Wenn es nach uns oder besser gesagt nach Kollege Benjamin geht, dann ist das absolut verdient, denn das Taktik-Stealth-Spiel im Wild-West-Setting hat es ihm letztes Jahr nämlich schon richtig angetan.

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Cloudpunk ging allerdings nicht leer aus, auch wenn es nicht das beste deutsche Spiel wurde. Und zwar siegte das Cyberpunk-Spiel in Blockoptik im Bereich beste Spielwelt und Ästhetik. Kein Wunder, denn schon bei unserer Hitliste zum Jahreswechsel wurde deutlich, dass es einigen besonders die aufregende Neonwelt von Cloudpunk angetan hatte. Warum die gänsehautige Alternate-History-Welt aus Iron Harvest auf dem schmalen Grat zwischen Idylle und Apokalypse in der Spielwelt-Kategorie nicht einmal nominiert war, kann einem allerdings Rätsel aufgeben.

In der nächsten Kategorie war die strategische Mech-Schlacht zumindest nominiert, den Sieg im Bereich "Bestes Gamedesign" holte allerdings ein anderer: Dorfromantik. Die idyllische Kärtchen-Strategie in Brettspiel-Optik konnte auch noch den Nachwuchspreis für das beste Debüt abstauben. Generell fällt auf, dass beim DCP dieses Jahr mit Dorfromantik, Desperados 3 und Iron Harvest viel Strategie vertreten ist, vielleicht einfach ein beliebtes Genre für den logischen Deutschen?

Und nun zu einigen Titeln, die viele von euch vermutlich noch nie gehört haben, denn nun geht es zu den spezielleren Kategorien des DCP. Die Sparte "Bestes Familienspiel" spricht allerdings noch ziemlich für sich und darin gewann El Hijo - A Wild West Tale - noch ein Sieger aus dem Wilden Westen, nur vielleicht etwas kindgerechter als Desperados. Darin begibt sich ein kleiner Junge auf eine spannende Reise, um seine Familie wieder zu vereinen.

Falls ihr den Namen Passing By noch nicht gehört habt, tja, Bildungslücke, denn auch dabei handelt es sich um einen Sieger des DCP. Nein, Spaß: Passing By gewann in der Kategorie "Bester Prototyp", ihr könnt es also noch gar nicht gespielt haben. Das Spiel um Hauptcharakter Curly thematisiert den Aspekt der Vergänglichkeit und verbindet in bunter Basteloptik Puzzle- und Platformer-Elemente. Der Trailer wirkt schon einmal ruhig-melancholisch mit zahlreichen Rätseln.

Der wohl undurchsichtigste Award des gesamten DCP ist vermutlich der "Sonderpreis der Jury", was ja so ziemlich ALLES sein könnte, oder? In diesem Fall eine Online-Messe, nämlich die Indie Arena Booth Online 2020. Honoriert wurde die Veranstaltung für das virtuelle Messeangebot, das ihr sonst in der Realität auf der gamescom findet und das wegen der Corona-Pandemie in nur vier Monaten digital auf die Beine gestellt wurde - und das nicht nur als öde Notfallveranstaltung. Vielmehr gab es in der Indie Arena die Möglichkeit, quasi virtuell durch ein digitales Veranstaltungsgelände zu wandern, wie bei einer Simulation. Für so viele und schnelle Ideen gab es einen Sonderpreis.

Den Sieg im Bereich "Beste Innovation und Technologie" holte sich Holoride, auch ein Name, den wir noch nie vorher gehört haben. Dabei handelt es sich um eine Spielerei mit der VR-Brille, die dafür sorgt, dass man als Beifahrer im Auto eine spannende Fantasiefahrt erleben kann. Puh, da muss man vermutlich sehr gut gegen Motion Sickness gewappnet sein und ob es sich so gut Auto fährt, wenn die Person neben einem gerade einen Sci-Fi-Trip erlebt... ich weiß nicht. Wenn ihr aber genauer wissen wollt, was zur Hölle ein Holoride sein soll, findet ihr mehr zu diesem Technik-Spektakel bei Kollegin Melanie.

Und nun zu den Kategorien, die einem schon echt Rätsel aufgeben können, denn Welten der Werkstoffe gewann im Bereich "Bestes Serious Game". Darunter fällt alles, was nicht nur unterhalten, sondern auch informieren oder zum Denken anregen soll. Beim Gewinner handelt es sich jedenfalls um einen Abenteuertitel für Spezialisten, denn er vermischt Adventure mit Fragen über Werkstoffwissenschaften. Fachwissen ist also von Nöten!

Beim Interaktiven Story-Abenteuer Polarized! handelt es sich um das beste mobile Spiel beim diesjährigen DCP. Darin beeinflusst ihr selbst die Geschichte von Hauptfigur Clara, die in einem Mystery-Puzzler das Geheimnis einer Winternacht entschlüsseln muss. Einer der Gründe für die Wahl dieses Spiels ist, dass es die Funktionen des Smartphones, wie Bilderkennung oder Kamera, zu einem wichtigen Element der Spurensuche macht.

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Nun wieder eine Kategorie, bei der man erst einmal wissen muss, was das überhaupt sein soll: "Bestes Expertenspiel". Auf der DCP-Seite heißt es, damit würde "das besondere digitale Spiel aus Deutschland gewürdigt, das spezielle Zielgruppen und Interessensgebiete anspricht, ungewöhnliche Spielkonzepte umsetzt oder in Teilmärkten herausragend erfolgreich ist." Puh, da kann man sich zwar was vorstellen, lässt aber trotzdem ordentlich Interpretationen zu, denn auch das Highlightspiel Desperados 3 war hier nominiert. Gewonnen hat aber Suzerain, eine komplexe Politik-Simulation, vermischt mit Visual-Novel-Entscheidungen.

Die Kategorie "Bestes Internationales Spiel" bot keine große Überraschung - oder irgendwie doch, denn hier siegte The Last of Us 2. Klar, das Spiel wurde von vielen Kritikern gefeiert, neben so viel komplexer Strategie, Pädagogik, Familie und Lernanspruch sticht die emotionale Endzeit-Action allerdings mit ihrer erheblichen Menge an Gewalt heraus, die das harte, düstere Spiel schon beinahe ausmacht.

Dementsprechend familienfreundlich-fröhliches Kontrastprogramm bildet wiederum das beste internationale Multiplayer-Spiel in Form von Animal Crossing: New Horizons - vielleicht höchstens eine Überraschung, weil es sich irgendwie so anfühlt, als wäre es schon ewig auf dem Markt - für viele war das bunte Tiergekreuze auf der Switch ja im Lockdown sicher schon fester Bestandteil des Alltags. Ein gutes Geschenk zum 20. Geburtstag von Animal Crossing.

Die zwei abschließenden Preise dürften wohl auch keine große Überraschung sein. Jasmin alias Gnu, die erfolgreichste deutsche Streamerin, gewann hier in einer Publikumsabstimmung gegen WheelyWorld und Nina Kiel den Preis als Spielerin des Jahres. Ein etwas ungleiches Rennen gegen zwei andere mit geringerer Reichweite, trotzdem ein Glückwunsch an die Überfliegerin Gnu. Alle drei Nominierten setzen sich in der Gaming-Welt für mehr Vielseitigkeit und Diversität ein.

Den letzten Preis für das Studio des Jahres darf Mimimi Games aus München mit ins Büro nehmen, auch kein großes Wunder bei so viel Anerkennung für Desperados 3 - die Firmenfeier gibt es dann vielleicht leider nur über Zoom.

Das waren nun alle Gewinner des diesjährigen DCP - ach, und was bedeuten jetzt diese Symbole neben den Spielen? Gute Frage, es sieht aus, als stünden sie für die Preiskategorien. Da man das türkise Gefusel aber kaum unterscheiden, noch darin eine gute Symbolik erkennen kann... lasst diese "Hilfestellung" besser weg und erfreut euch an unserem Überblick!

Wenn ihr es trotzdem noch genauer wollt oder ihr euch für ein bestimmtes Spiel interessiert, gibt es auf der offiziellen Webseite noch einmal alle Gewinner und Nominierungen.

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