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Disney Melee Mania verpasst Elsa und Buzz Lightyear den Smash-Bros-Dreh

Neues von den Butter-Royale-Machern! Und zwar purer Fan-Service für Animationsfilm-Freunde.

Wenn ihr Mighty Bear Games nicht kennt, muss euch das (noch) nicht peinlich sein. Das kleine Studio aus Singapur unter Leitung von Simon Davis konzentriert sich vornehmlich auf das noch verhältnismäßig junge Apple-Arcade-Abonnement - ist dort aber für das griffige und wahnsinnig humorvolle Butter Royale verantwortlich. Diese kleine Perle ist alleine schon ein Grund, dass Abonnenten von Apples Spiele-Flatrate aufhorchen sollten, wenn sie jetzt im Dezember ihren zweiten Titel abliefern: Disney Melee Mania.

Nächsten Monat erscheint er also, der zweite Von-oben-Actioner des Entwicklers, der mit der Art, wie er seine zugkräftige Lizenz einsetzt, nicht zu knapp Smash-Bros-Vibes versprüht. Zumindest insofern, dass sich weltbekannte und eigentlich friedfertige Charaktere gegenseitig mächtig auf die Mütze geben. Wo Nintendo aber den Weg eines Beat-em-ups wählte, in dem man in erster Linie gegen die Schwerkraft kämpfte, beharken sich die zwölf Disney- und Pixar-Figuren von Disney Melee Mania eher nach Art eines verschlankten und leichtfüßigen MOBA in zwei Dreierteams, das auf einer Präsentation Anfang der Woche durchaus Lust machte, es mal anzufassen.

Kommt auch in knuffigerer Beinahe-Chibi-Variante noch gut: Buzz Lightyear.

Das anfängliche Dutzend Charaktere besteht aus Quasi-Chibis, die ihren Vorlagen charmant stilisiert näherkommen. In der Geschichte des Spiel-Universums handelt es sich um holografische Projektionen, die sich hier bekriegen. Wir erblickten während der Präsentation bereits Buzz Lightyear aus Toy Story, Elsa aus Frozen, Timon aus König der Löwen, Bing Bong aus Alles steht Kopf (Träne abwischen und weiterlesen!), Randale-Ralph aus Ralph reicht's, Zauberlehrling Mickey aus Fantasia, Frozone aus Die Unglaublichen, Jasmin aus Aladdin, Mulan, Vaiana sowie Maleficent und einen Charakter aus Onward - dem einen Pixar-Streifen, den ich noch nicht gesehen habe.

Weitere Figuren sollen folgen, aber bei drei Cooldown-gesteuerten Skills pro Charakter und zwei Modi und Arenen mit verschiedenen Möglichkeiten, für sein Team Punkte zu erzielen, sollten zwölf der zum Teil recht ikonischen Helden für den Anfang reichen.

Wie ihr seht, geht es in der Arena hoch her. Neben dem zentralen Ziel gibt es auch noch andere Möglichkeiten, sich zu betätigen: Ein taktisches Element soll etwa sein, die Stärke seines Charakters noch im laufenden Match hochzuschrauben, anstatt direkt auf den Gegner zu gehen.

Ohne es selbst gespielt zu haben, fällt eine genauere Einschätzung natürlich schwer. Aber ich mochte, wie sich das Vorgängerwerk Butter Royale bewegte, liebe dessen Einfallsreichtum und sehe daher erstmal keinen Grund zur Sorge, dass bei Disney Melee Mania plötzlich etwas schiefgehen sollte. Die Animationen der Akteure sind überaus putzig und werden den jeweiligen Ursprungswerken gerecht, die Attacken erzeugen ein nettes Effektgewitter - Wreck-it Ralphs abgehackt-pixelige Bodenprügel war ein besonderes Highlight - und dass Simon Davis Bing Bong als "ultimativen Support-Charakter" beschrieb, kennzeichnete ihn als Mann vom Fach - sowohl, was Herzen brechende Pixar-Perlen als auch die Rollenteilung in einem Teamspiel mit Taktikelementen angeht.

Die ersten beiden Spielmodi scheinen es eher traditionell zu halten: Die Runden sollen mit nur fünf Minuten recht zügig ausgetragen werden, was dem mobilen Spielen zugutekommt. In Sachen Regelwerk bekommen wir es mit Team Rumble und Spotlight Dash zu tun. In ersterem geht es offenbar vornehmlich darum, Punkte durch Ausschaltungen anderer Figuren und Bots auf den Schlachtfeldern zu erlangen. In Spotlight Dash wiederum hält man möglichst lange verschiedene Zonen. Traditionell, sicher. Mit gutem Balancing und klugem Arena-Aufbau aber ein zuverlässig motivierender Zeitvertreib.

Emotes, neue Kostüme, zierende Fußspuren - aber keine Mikrotransaktionen. Apple wehrt sich gegen diese Praxis auf seinem Bezahl-Service - und das erinnert wohlig an alte Zeiten.

Und noch was hat mich auf Anhieb sehr gefreut und noch einmal hervorgehoben, was Apple Arcade so besonders macht: Die Aussicht, alle möglichen alternativen Outfits, Fußspuren und Emotes freizuschalten, ohne einen zusätzlichen Season Pass kaufen zu müssen oder sonstige Mikrotransaktionen zu tätigen, ist heutzutage einfach sehr erfrischend und befreiend.

Simon Davis nahm sich zu Beginn der Präsentation extra die Zeit, sein Studio ein bisschen zu beschreiben: Beinahe paritätisch mit Männern und Frauen besetzt und sehr auf das Wohlergehen seiner Mitarbeiter erpicht sei man bei Mighty Bear. Vor allem aber habe man sich auf die Fahne geschrieben, den Spielern ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Ich schätze, ein Spiel, das die Anhänger gleich mehrerer großer Disney-Marken ohne zusätzliche Kosten mit Fan-Service überhäuft, ist keine ganz verkehrte Art, genau das zu erreichen.

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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