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James Bond: Ein Quantum Trost

Gerührt, nicht geschüttelt

Im ersten Durchgang ist die Halle kein großes Hindernis. Schnell und präzise wird ein Feind nach dem anderen eliminiert und erneut die Verfolgung aufgenommen. Doch der Producer möchte mehr sehen und missbraucht mich als Versuchskaninchen. Er lässt mich im höchsten Schwierigkeitsgrad auf die Gegner los, um den Anspruch zu überprüfen.

Schon die ersten Angreifer werden mir zum Verhängnis. Zielgenau landen sie einen Treffer nach dem anderen und lassen dem Helden keine Chance. In der Halle braucht es zehn Anläufe, um überhaupt erst auf die andere Seite zu gelangen. Keine Frage, Ein Quantum Trost mag eine Filmumsetzung sein, aber der Anspruch reicht aus, um auch Hardcore-Zocker zufriedenzustellen.

Im nächsten Level hechtet Bond über die Dächer einer italienischen Kleinstadt. Die Häuser, Gassen und Einrichtungsgegenstände sehen hervorragend aus, nur einige der Terracotta-Texturen wirken übertrieben. Etwas zu bunt und künstlich stechen sie aus der sonst so gelungenen Kulisse heraus. Erstmals kann ich mich hier von den artistischen Talenten des Briten überzeugen. Per Knopfdruck springt er in Zeitlupe über Abgründe und zieht sich an Gegenständen hoch. Der Titel soll dadurch noch mehr Abwechslung liefern und das Spiel von einem Standard-Shooter abheben.

Technologie-Video

Um abschließend den Schleichpart genauer unter die Lupe zu nehmen, führt der letzte Weg in den schon auf der ersten Präsentation gezeigten Hotel-Level. Im Gegensatz zu dem damals etwas ungeschickten Vorführer gelingt es diesmal recht einfach, die Wachen mit Schalldämpfer und Nahkampfattacke auf die Bretter zu schicken. Einfach von hinten anschleichen und erledigen. Mit Hilfe der Überwachungsanlage, die sich dank Bonds Uhr hacken lässt, plant Ihr diese Vorgehensweise noch etwas genauer. Kameras zeigen die Wächter und Ihr könnt Euch somit die Laufwege merken. Alternativ steht es Euch auch frei, die Holzhammermethode anzuwenden und Euch Rambo-mäßig den Weg freizuschießen.

Als besonderes Schmankerl dürfen sich Multiplayer-Freunde über einen umfangreichen Online-Modus mit integriertem Erfahrungspunkte-System freuen. Ähnlich wie beim großen Papa Call of Duty 4 schaltet Ihr durch Siege und Kills Waffen frei, die Ihr in diversen Spielmodi mit bis zu elf Mit- bzw. Gegenspielern im Gepäck habt. Neben zwei klassischen Deathmatch- und Taktik-Varianten möchte Treyarch die Bond-Fans mit etwas ganz Besonderem überraschen. Leider konnten wir trotz hartnäckiger Bestechungs- und Droh-Versuche keine Details aus den Entwicklern herauspressen. Scheinbar haben sie sich die Thematik zu Herzen genommen und einem Training zur Folter-Resistenz unterzogen. Beim nächsten Mal vielleicht.

Schick dank Call of Duty 4 Engine

Langsam, aber sicher nimmt die Bond-Umsetzung Formen an. Nach der etwas enttäuschenden Vorstellung mausert sich der Titel mittlerweile zu einem Geheimtipp. Die neuen Spielelemente machen einen runden Eindruck, die Grafik ist gefällig und die Gefechte packend. Dank der Deckungsmechanik spielt sich die Action deutlich taktischer als bei der Genre-Konkurrenz und nette Details, wie etwa die gelungenen Schleicheinlagen, werten das Spielgeschehen zusätzlich auf. Treyarch wird es zwar kaum gelingen, den Klassiker Golden Eye zu übertrumpfen, aber dafür zieht Ein Quantum Trost locker an dem restlichen Filmumsetzungsmüll vorbei.

Als weiterer Pluspunkt bekommen Hardcore-Gamer eine anspruchsvolle Herausforderung angeboten, die durch die intelligenten Gegner selbst echten Profis so einiges abverlangt. Bond-Fans müssen natürlich sowieso zugreifen, falls sie bei Shootern keinen heftigen Brechreiz bekommen. Wenn Treyarch noch an einigen Kleinigkeiten wie der Action-Kamera, der Physik und den Matschtexturen feilt, steht uns endlich mal wieder ein gelungenes Bond-Game ins Haus. Vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber eine echte Alternative für alle Liebhaber der einmaligen Materie.

Ein Quantum Trost erscheint am 31. Oktober für Xbox 360, PS3, PC, DS und die Wii.

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