Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Killzone 2

Blei liegt in der Luft

Insbesondere dann, wenn man zum Beispiel links oben aus der Deckung hervorschauen und den Gegner per Zoom aufs Korn nehmen will. Neben L2 und den beiden Sticks kommt dabei noch die obere rechte Schultertaste gleichzeitig zum Einsatz. Es hätte wesentlich simpler ausfallen können, zumal L2 recht empfindlich auf Eingaben reagiert und das ständige Halten der Taste auf Dauer den Finger ermüdet.

Die Implementierung der Bewegungssensoren erweckt indes den Eindruck, als hätte man krampfhaft eine Verwendungsmöglichkeit hierfür gesucht. Wo in anderen Spielen Ventile durch einen simplen Tastendruck geöffnet werden, muss man in Killzone 2 die Tasten L1 sowie R1 gedrückt halten und währenddessen noch den ganzen Controller in die korrekte Richtung drehen.

Solange, bis das Ventil offen ist – natürlich mit Unterbrechungsmöglichkeit, damit man das Eingabegerät wieder neu ausrichten kann. Ähnliches gilt zum Beispiel auch für die Anbringung von Sprengstoff an Türen, bei dem man das explosive Paket erst auf ähnliche Art und Weise scharf macht.

Ventile öffnen. Türen sprengen. Klingt nicht gerade spannend. Und tatsächlich fällt die Aufgabenstellung in den ersten Missionen eher standardmäßig aus. Im Gegenzug hat man die Einsätze aber dafür merklich miteinander verknüpft. Die ersten Level führen beispielsweise mitten durch eine einzige große Schlacht, in der man von Brennpunkt zu Brennpunkt unterwegs ist.

Hier fehlt die Kettensäge.

Hier einen Konvoi verteidigen, der in die Helghan-Hauptstadt Pyrrhus unterwegs ist, da einen plötzlich auftauchenden gegnerischen Panzer ausschalten. Hat man so schon in diversen anderen Shootern gesehen, doch die Inszenierung von Killzone 2 reißt es einfach wieder raus. Die ganze Welt wirkt durch die vielen kleinen Details wie aus einem Guss und erzeugt von der ersten Minute an ein intensives Mittendringefühl.

Einen Beitrag zur stimmigen Atmosphäre leistet ebenso das kaum vorhandene Interface. Die kleine Munitionsanzeige sorgt etwa dafür, dass man nicht plötzlich ohne Kugeln dem Feind gegenübersteht. Radar oder Richtungsanzeigen sucht man hingegen vergeblich. Speziell das Fehlen von letzterem sorgte allerdings für manchen Moment, in dem man ziellos durch die Gegend läuft und seinen Kameraden sucht, dem man eigentlich folgen sollte. Eine winzige Markierung wäre da sicherlich von großem Nutzen.

Ein protzigeres Interface würde hingegen den Blick auf die prächtige Optik von Killzone 2 einschränken. Guerilla Games' PS3-Premiere braucht sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken und punktet mit großen Levels, scharfen und dementsprechend detaillierten Texturen, wirklich lebensecht anmutenden und vielfältigen Animationen sowie schicken Licht- und Raucheffekten. All das flimmert butterweich und ohne Störungen wie Ruckler oder Framerate-Einbrüche über den heimischen Bildschirm. Einzig und allein die Explosionen dürften gerne noch einen Tick imposanter ausfallen.

Gegen Granaten hilft auch Deckung wenig.

Die Interaktivität der Schlachtfelder hält sich derweil in Grenzen. Abgesehen von einigen explosiven Fässern sticht lediglich die Deckung an einigen Stellen hervor. Je nach Position bröckeln Fensterläden Stück für Stück auseinander, von Steinsäulen bleibt - wie in Stranglehold - nach Dauerfeuer nur noch wenig übrig. Das zwingt einen zuweilen dazu, die Position inmitten eines Scharmützels zu wechseln, da man ansonsten nicht mehr wirklich geschützt wäre.

Eigentlich wollt Ihr ja nur eines wissen: Ist Killzone 2 wirklich das Topspiel, das man seit Jahren verspricht? Ja, das ist es, sofern man im späteren Spielverlauf nicht noch geschlampt hat. Aber das erscheint angesichts der packenden ersten Missionen eher unwahrscheinlich. Killzone 2 begeistert mit dem ganzen Drumherum von der ersten Minute an.

Das täuscht auch über kleine Schwächen hinweg, etwa das Deckungssystem oder die nervige Sixaxis-Steuerung. Mir persönlich haben einige frühere Videos gar nicht gefallen, aber der Einblick in die Preview-Version hat meine Meinung doch recht deutlich verändert. Killzone 2 ist ein fordernder Shooter - nicht zu schwer und nicht zu einfach -, der definitiv das Zeug dazu hat, die Krone der PS3-Shooter für sich zu beanspruchen. Und er zeigt, was für eine Leistung unter der Haube von Sonys schwarzem Kasten schlummert.

Killzone 2 erscheint im Februar exklusiv für die PlayStation 3. Mehr Infos zum Online-Part erfahrt Ihr in unserer Killzone 2-Vorschau vom Dezember.

Read this next