Molyneux spricht über Wii
Ein müder, alter Mann.
Peter Molyneux hat auf der Leipziger Game Developer Conference das ausgesprochen, was viele in Bezug auf Nintendos neue Wii-Konsole befürchten: Spieler könnten von Controllern mit Bewegungssensoren schnell ermüden, solange die Entwickler nicht kreativ denken.
Molyneuxs Rede, die den Namen "Combat - Time to Evolve?" trug, drehte sich eigentlich um die Probleme traditioneller Kampfspiele und Ideen, wie sie sich verbessern lassen - indem man zum Beispiel Hitpoints loswird, One-Hit-Kills ermöglicht und Items aus der Umgebung für die Charaktere verwendbar macht.
Dass Molyneux seine Befürchtung jedoch nicht als direkte Kritik an dem Wii-Controller aufgefasst sehen will, bewies er mit der Antwort auf die Frage eines Zuhörers, der ihn fragte, wie diese Ideen wohl auf Wii funktionieren würden. Seine Antwort: "Wenn Du Dich wirklich abheben willst, wo kannst Du das am besten? Ich denke, dass es definitiv der Controller ist. Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Controller sich verändern, und sie verändern sich wirklich schnell."
Weil Molyneux nach eigenem Bekunden selbst ein furchtbar fauler Mensch ist, könne er es sich kaum vorstellen, beim Spielen nicht zu sitzen - und ein virtuelles Schwert durch die Bewegung eines Controllers zu schwingen, sähe nicht nur blöd aus, sondern sei eben auch anstrengend.
Seine Schlussfolgerung: "Ich glaube, Bewegungssensorik ist eine sehr, sehr nützliche Sache, aber ich denke, der offensichtliche Weg sie zu benutzen [...], ist nicht der, wo die Möglichkeiten liegen. Ich glaube, es ist eher ein kreatives Medium. Es ist es nicht dazu da, einen Controller in ein Schwert zu verwandeln... Das kann man nicht für 20 Stunden tun."
Erfahrungen mit der Technik hat Molyneux schon vor Jahren gesammelt: Bei Black & White habe ihm ein Hardwarehersteller eine Art Handschuh demonstriert, mit dem sich die Bewegungen der Finger des Spielers erfassen ließen. Lionhead probierte das Ganze dann aus - nur um festzustellen, dass die Testperson immer "grauer und bleicher" wurde, weshalb man letztendlich darauf verzichtete.
Als Gegenbeispiel für einen sinnvollen Einsatz neuer Steuerungsmöglichkeiten führte Molyneux schließlich den Nintendo DS an, dessen Stylus er als äußerst clever und innovativ empfunden hat.