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Battlefield: Bad Company

Goldrausch

03:24, Donnerstag Nacht: 24 Stunden knallharte Multiplayer-Action liegen hinter mir. Dutzende Häuser zerstört, tausendfach den Tod gebracht und ebenso oft ins Gras gebissen. Acht Waffen frei geschaltet, die beiden Karten auswendig gelernt und mich bis zum Leutnant hoch gearbeitet. Und trotz der beeindruckenden Grafikengine, dem neuen Spielmodus und den ausgiebigen Zerstörungsorgien ist das erste Feature, dass mir in den Sinn kommt, das neue Fahrverhalten der Fahrzeuge.

Endlich könnt Ihr mit dem Panzer einen Baum umfahren und kleinere Absätze überwinden, ohne Panzerung zu verlieren. Endlich besitzen die Fahrzeuge eine Rohrstabilisierung, die das Fadenkreuz bei voller Fahrt ruhig hält. Nach zwei Fortsetzungen und Dutzenden Addons erscheinen diese winzigen Details wie ein Befreiungsschlag, der die Glaubwürdigkeit gemeinsam mit der neuen Frostbite-Engine in ungeahnte Höhen katapultiert.

Kisten, Zäune oder Hauswände sind kein unüberwindbares Hindernis mehr. Ist das Kaliber groß genug, lässt sich so ziemlich alles zerstören, was nicht eine tragende Funktion besitzt. Endlich könnt Ihr einen Scharfschützen ausräuchern, der sich feige in einer Hütte versteckt, müsst nicht mehr große Umwege laufen, um das Missionsziel zu erreichen. Das Open World-Design wird nicht mehr sklavisch durch die Kreativität der Level-Designer bestimmt. Wenn Ihr einen Durchgang braucht, schafft Ihr ihn Euch einfach – zumindest in der Theorie.

Gold macht Menschen wahnsinnig.

Auf der dreckigen Realität des Schlachtfelds gibt es leider immer wieder Wände, die Eurem Angriff widerstehen, sich weigern in die Knie zu gehen. Mal ist es sinnvollerweise eine tragende Wand, die so zumindest einen kleinen Rest von Deckung ermöglicht, manchmal aber eben auch ein normales Mauerwerk, dass Ihr vor zwei Sekunden an einer anderen Stelle in seine Einzelteile zerlegt habt.

Die schicke neue Engine ermöglicht eben nicht die dynamische Zerstörung der Umgebung. Wie bei allen anderen Titeln wurden die Bruchstellen einprogrammiert, eine göttliche Hand zieht erneut eine Trennlinie, die vom Spieler nicht überschritten werden kann. Die große Freiheit - nur eine gewaltige Lüge, um die Spieler an der Nase herum zu führen?

Natürlich mangelt es dem System an manchen Stellen an Konsistenz. So muss DICE bis zum Release die Zerstörung nachvollziehbar machen. Welche Wände nachgeben, was man nicht überfahren kann und wo Ihr vor Luftschlägen sicher seid, muss klar erkennbar sein. Doch von diesen Mängeln mal abgesehen, bleibt den Entwicklern wohl keine andere Wahl. Ohne Deckung und Schutz, hätten die Verteidiger im neuen Spielmodus kaum eine Chance ihre Position zu halten.

Eine Bootsfahrt, die ist lustig...

Oft müssen sie mit deutlich weniger Material auskommen, werden Opfer von Artillerie-Schlägen und besitzen auch noch weniger Bewegungsfreiheit. Würde man ihnen noch den Schutz vor Luftangriffen nehmen, würden brutale Mörsersalven, geschickte Hubschrauberpiloten und lasergelenkte Bomben das zu beschützende Gold mit wenigen Angriffen in seine Einzelteile zerlegen.

Denn DICE nimmt mit Bad Company erstmals vom Conquest-Modus Abschied. Passend zur Thematik des Spiels – im Einzelspieler geht es um eine Truppe Soldaten, die in die eigene Tasche arbeitet – dreht sich im einzigen Multiplayer-Modus von Bad Company alles um die Zerstörung des glänzenden Beuteguts.

In diesem artikel

Battlefield: Bad Company

PS3, Xbox 360

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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