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Risen

Gothic II, ahoi!

“Die Größe der Welt, die Beliebigkeit der Charaktere...und dass man nach dem roten Faden suchen musste“, beantwortet Björn Pankratz, Projekt Leiter und Game Designer bei Piranha Bytes, die Frage, was denn die größte Kritik an Gothic III gewesen sei. „In Gothic III ist man von Location zu Location gegangen. Es war eine riiiiiesige Welt, in der man eine Parzelle hatte. Da blieb uns kaum die Möglichkeit, eine wirklich komplexe Geschichte zu erzählen. Wir hatten auch doppelt so viele Charaktere. Das Problem war: Die Bevölkerung erzählte den lieben langen Tag, hatte dabei aber eigentlich nicht viel sagen. Und wenn man nicht genau auf den Geschichtsstrang achtete, verlor man ihn schnell aus den Augen.“

Mit Risen, der neuen Marke der deutschen Spieleschmiede, soll das selbstverständlich „alles anders werden“. Weg von der großen, Oblivion-artigen Welt, hin zu mehr Geschichte sowie Personen, die immer wieder während der Handlung auftauchen und einem so ans Herz wachsen. Wie seinerzeit Diego in Gothic I und II.

“Die Welt von Risen ist zwar kleiner [Anm.Red: Soll in etwa so groß wie Khorinis aus Gothic II sein], aber wir haben fast die gleiche Menge an Quests. Es ist alles interessanter, komplexer aufgebaut, kehrt zu den alten Stärken zurück“, fährt Björn fort. „Man begegnet einigen Charakteren öfter, entwickelt mehr Bindungen. Die Charaktere werden folglich nicht wie in Gothic III abgefrühstückt, man grast sie nicht ab. Es sollen richtige emotionale Bindungen entstehen.“

Einer der Tempeleingänge, die zu einem groß angelegten, unterirdischen Bereich führen.

Bindungen, die allerdings auch ihren Preis fordern. Je nachdem, welchen Weg Ihr einschlagt, was für Entscheidungen Ihr trefft beziehungsweise mit welchen Gestalten Ihr Euch einlasst. Zum einen wäre da die Inquisition, die sich auf der Insel breit macht, an die Ihr nach einem Schiffsunglück angeschwemmt werdet. Namen- und Erinnerungslos. Mit kruder Kleidung bedeckt. Ohne Gold, Nahrung, Waffen. Lauft Ihr etwas zu forsch durch die Wälder, achtet nicht auf das, was links und rechts von Euch passiert, könnte es schnell dazu kommen, dass Euch die überall patrouillierenden Ordenskrieger aufgreifen. Euch zwangsrekrutieren, zu einem der ihren machen und so der Entscheidung berauben, auf welchen Pfaden Ihr wandeln wollt.

“Das ist etwas, das wir in keinem Gothic je gemacht haben“, erläutert Björn. „Man konnte sich vor der richtigen Entscheidung stets umorientieren. Selbst wenn man ganz kurz davor stand. In Risen haben wir zusätzlich noch einen komplett anderen Geschichtsstrang beigefügt. Wird man von der Inquisition geschnappt, bewegt sich die Story von der regulären Handlung zu dem zweiten Strang und man erlebt einen neuen Verlauf.“

Gleichzeitig ändern sich auch die Wahlmöglichkeiten Eurer Gesinnung – sprich: Magier, Kämpfer, etc. - sowie die Talente, die Ihr Euch aneignen könnt. Einige Fertigkeiten erhascht Ihr ausschließlich nach einem Beitritt in die Gilde der Magier – sei es Verwandlungszauber, die Euch Zugang zu speziellen Bereichen bescheren, und Runenbau -, andere wiederum bei den Recken der Inquisition. Und wieder andere finden sich ausschließlich im Lager der Rebellen/Banditen ein. So wie das „Witze erzählen“, das verärgerte NPCs dazu veranlasst, eine Unfreundlichkeit Eurerseits zu vergessen. Magier sind dazu übrigens auch in der Lage, können sogar eine große Ansammlung von Leuten manipulieren, müssen sich allerdings mit extra dafür gefertigten Runen behelfen.

Das ist definitiv kein Ork. Die soll es nämlich in Risen nicht geben. Dafür eine andere, Ork-ähnliche Art.

Zu Beginn seid Ihr wie aus Gothic bekannt ein vorgefertigter, recht technikfreier Bursche. Wisst also nichts, und könnt noch viel weniger. Sara, mit Euch an Land gespült, führt Euch in einer Art Tutorial langsam in die grundlegenden Gegebenheiten ein, fordert Euch beispielsweise auf, eine Waffe zur Hand zu nehmen. Ihr könnt den kurzen, dicken Ast eines abgestorbenen Baumes abbrechen, ihn wie einen Knüppel per Mausklick schwingen. Oder schnappt Euch einen dünnen, langen Stock am Strand, vollführt Angriffe aus dem Bereich der 2-Hand-Stäbe.

Mit der Zeit, und natürlich auch mit der freundlichen Annäherung an die verschiedenen Gilden, verbessern sich Eure Attacken. Ihr seid imstande, weitere Waffen zu nutzen, und erlernt neue, erwerbbare Techniken. Zeigt Euch etwa behänder mit Schwert oder Stab, spannt die Sehne Eures Bogens schneller und sicherer, lasst gar ausgetüftelte, aufeinander aufbauende Angriffsserien auf die Schergen niederprasseln. Bis hin zu dem Punkt, an dem Ihr eben wählen müsst, wohin Euch die Reise trägt. Auf welcher Seite Ihr mit welchen Mitteln gegen die blutrünstigen Wesen ankämpfen wollt, die ohne Vorwarnung aus den ebenso plötzlich erschienen, mysteriösen Tempelanlagen über die Inselbewohner hereinbrachen.