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Steam Fest – Diese Demos auf Valves Sommerparty solltet ihr nicht verpassen!

Fechten, Fliegen, F… Wandern gehen

Heute geht es wieder los: Valve veranstaltet kurz nach dem Summer Game Fest seine eigene kleine Sommerparty, auf der Frühspieler mal wieder eine ganze Reihe an Demos demnächst erscheinender Spiele finden. Wobei ich voranstellen will, dass ich die meisten der folgenden Titel schon in den vergangenen Tagen spielen konnte, sprich meine Auswahl hängt zu einem sehr großen Teil davon ab, was uns die Entwickler im Vorfeld zur Verfügung gestellt haben.

Allerdings hätte ich keins der Spiele in den kleinen Ausblick genommen, wenn er mich nicht mindestens neugierig gemacht hätte. Tatsächlich hatte ich mit fast allen Demos sogar eine Menge Spaß. Weshalb ich meine Vorrede an dieser Stelle auch beende und euch mal wieder frohes Ausprobieren wünsche!

Jumplight Odyssey

Ja, ja: Raumschiffe verwalten, neue Einrichtungen bauen, die Crew zufriedenstellen – das gibt’s alles schon. Das war hier auch mein erster Gedanke und allzu stark weicht Jumplight Odyssey von der bekannten Formel gar nicht ab. Immerhin reist ihr in diesem Roguelike von Planet zu Planet, um überlebenswichtige Ressourcen zu sammeln, neue Geräte und Waffen zu konstruieren, Unfälle zu verhindern (oder ihre Folgen auszubaden) sowie die Mannschaftsmitglieder bei Laune zu halten, die verschiedene Beziehungen zueinander unterhalten.

Das Intro könnte locker ein eigenständiger Anime sein. Hoffentlich gibt es im fertigen Spiel mehr davon!

Nur dass man das diesmal nicht ganz freiwillig tut. Immerhin wurde der Heimatplanet zerstört (in einem prächtigen Animationsfilm, der locker eine Fernsehserie aus den 80-er Jahren sein könnte!) und die Flotte der Zutopaner ist einem auf den Versen, weshalb man etwa alle 15 Minuten die aktuelle Umlaufbahn verlassen sollte – so lange dauert es nämlich jeweils, bis die übermächtigen Zutopaner dort eintreffen und man hat zunächst ja weder eine funktionierende Krankenstation noch ausreichend Abwehrjäger an Bord.

Sogar unterschiedliche Stufen eines Alarms kann man auslösen.

Was Jumplight Odyssey dabei gut hinbekommt, ist das Gefühl nicht nur eine Benutzeroberfläche zu beklicken, sondern tatsächlich die Crew zu kommandieren. Man weist Shuttles zum Beispiel sowohl eine Mannschaft als auch eine Mission zu, bevor man sie losschickt. Dadurch kommen Ressourcen an Bord oder zusätzliche Besatzungsmitglieder. Geräte müssen hingegen aktiviert sowie mitunter wieder vom Strom genommen werden und nachdem man den Zielplaneten ausgewählt hat, wird direkt am Steuerpult der Sprung ausgelöst – womit ich einmal gefährlich lange gewartet habe, weil eins der Shuttles noch unterwegs war, während die Zutopaner schon direkt im Anflug waren. Das war Sekundensache, ging dieses einmal Mal aber zum Glück noch gut.

Ob es im fertigen Spiel übrigens einen Modus geben wird, bei dem man genau 33 Minuten statt nur eine Viertelstunde Zeit hat?

Eternights

„Dating Action Game“ klingt eigentlich nicht nach etwas, das mich vor den Bildschirm lockt. Allerdings fand ich den zuletzt veröffentlichten Trailer von der PC Gaming Show erstaunlich stimmungsvoll, weshalb ich einen Blick riskiert habe und siehe da: Das kann was! Während die Welt von einer mysteriösen Plage heimgesucht wird, die fast alle Menschen zu angriffslustigen Mutanten macht, kämpfen ein paar Teenager ums Überleben und bekommen es dabei mit den üblichen Problemen zu tun, also Dämpfer im Selbstbewusstsein, geheimnisvolle Textnachrichten und ganz schlimm: Verknalltsein.

Die Unterhaltungen stehen genauso im Mittelpunkt...

Dabei ist Eternights erfrischend pathosfrei geschrieben, nervt ohnehin nicht mit ausufernden Dialogwalzen und hat mich gleich mehrmals zum Lachen gebracht. Richtig gut fand ich auch, dass man nie lange nichts zu tun hat, sondern sehr häufig zwischen verschiedenen Antworten wählen und zwischen den Kämpfen auch kleine Rätsel lösen muss.

Ach, ja: die Kämpfe. Die machen immerhin einen recht großen Teil des apokalyptischen Dramas aus. Und sie erinnern zumindest oberflächlich an Bayonetta – unter anderem wegen der Zeitlupe nach dem rechtzeitigen Ausweichen. Überhaupt ist die Action angenehm taktisch, da man auch kontern kann sowie mächtige Schildbrecher aufladen und starke Finisher ausführen. Die Begleiter unterstützen einen dabei mit ihren eigenen Fähigkeiten; Yuna kann den Helden zum Beispiel heilen. Und wenn man es in den Dialogen dann schafft, das Vertrauens- beziehungsweise Liebesverhältnis zu stärken, baut man diese Fähigkeiten natürlich weiter aus.

... wie die Kämpfe. Die Zeitlupe nach dem Ausweichen erinnert dabei an Bayonetta - ebenso wie die Bezeichnung Umbra und Tore, die man erst öffnen kann, nachdem man im letzten Augenblick einem Laserstrahl ausgewichen ist.

Bulwark: Falconeer Chronicles

Bulwark ist eine eigenwillige Städtebau-Simulation, im Alleingang entwickelt von Tomas Sala und verortet im selben Universum wie sein vorheriger Titel The Falconeer. Das ist aber nicht mal das Besondere, auch wenn Drachen als geflügelte Beschützer natürlich etwas angenehm Majestätisches haben. Da ist zum einen die Tatsache, dass man nicht von ganz weit oben über die Welt klickt, sondern immer nur von Gebäude zu Gebäude springt, um es zu erweitern oder einen Weg von dort aus zu errichten. Entweder das oder man fliegt auf dem eigenen Luftschiff über die Inselwelt, ist aber auch dann immer an das Zeppelin gebunden und kann nur dort zum Beispiel Bergwerke bauen, wo sich das Schiff gerade befindet.

Zum anderen ist da aber die coole Art und Weise, mit der man zwar festlegt, was gebaut wird oder wo Holz- zu Steinbauten umgewandelt werden. Wie genau das dann aussieht, macht das Spiel aber völlig automatisch. Und das ist vor allem deshalb so beeindruckend, weil da auf teils steilen Felswänden beeindruckende vertikale Burgen entstehen! Das genaue Anwählen eines Gebäudes ist aufgrund dieser Höhe zwar manchmal fummelig, dafür baut man im Allgemeinen angenehm entspannt.

Leider kann ich hier nur diese sehr kleine Burg zeigen, da Steam meine Screenshots und die Demo den Spielstand nicht gespeichert hat.

Was auch daran liegt, dass man für einzelne Gebäude keine Ressourcen im eigentlichen Sinne benötigt. Es müssen nur jeweils die benötigten Rohstoffe im Wirtschaftskreislauf vorhanden sein. Viele müssen dafür von Schiffen transportiert werden, wofür man wiederum mit dem Zeppelin umher reist und Kapitäne anheuert, die das eine Mal nur Holz und Stein transportieren, ein andermal aber auch Eisen, während andere ihrer Kollegen ausschließlich Patrouille schieben. Es ist daher wichtig, den jeweiligen Häfen die benötigten Kapitäne zuzuweisen. Hier habe ich zwar noch nicht ganz verstanden, wie genau man Häfen eigentlich miteinander verbindet, um Transportwege zu erstellen. Alles in allem hat mich die schon seit einiger Zeit erhältliche Demo zu Bulwark aber sehr neugierig gemacht!

Wanderful

Bevor ich euch gleich die Demo vorstelle, mit der ich bisher den größten Spaß hatte, will ich noch Wandful erwähnen, das bei Tiny Roar in Hamburg entsteht. Hier dreht sich alles um ein entspanntes Erkunden oder Aufbauen – je nachdem, was ihr bevorzugt. Dummerweise versperren dabei allerdings Bäume und andere natürliche Hindernisse den Weg, weshalb man Häuser oder andere Objekte (Häuser, Treppen, Kreuzungen und mehr) platzieren muss, die die Gegend um sie herum auf verschiedene Art einebnen. Diese Objekte kosten allerdings eine spärliche Ressource: Ember, ein rosafarbener Rauch, den man vielerorts aufliest. Der irgendwann aber so knapp wird, dass jede Partie nach etwa fünf bis 30 Minuten auch schon vorbei ist.

Wie beziehungsweise wohin ihr baut, bleibt euch überlassen. In Wanderful kommen entspanntes Erkunden und leichtes Knobeln zusammen.

Grundsätzlich mag ich das ruhige Vorankommen und Ausdenken, wie man am besten möglichst viel Ember einsackt. Immerhin gibt es im Wesentlichen umso mehr Punkte, je länger man gespielt hat. Ich denke allerdings auch, dass Tiny Roar noch einiges vor sich hat. Zum einen baut man weder einen Ort wirklich aus, weil man ja stets die gleichen Objekte nebeneinander platziert, und zum anderen gibt es zumindest in der Demo recht wenig zu entdecken, über das man staunen oder sich anderweitig freuen könnte – wofür sich das Wandern also lohnt. Abgesehen davon gleichen sich die prozeduralen Welten trotz eines Zufallsgenerators sehr stark und nicht zuletzt würde ich gerne die Kamera nicht nur um jeweils 90, sondern auch um 45 Grad drehen können. Der schräge Blick auf so eine Kästchenwelt ist für mein Gefühl einfach reizvoller.

En Garde!

En Garde! ist für mich schließlich ein kleiner Höhepunkt unter den aktuellen Demos und einer, mit dem ich im Vorfeld gar nicht gerechnet hatte. Erwartet keine große Action, aber die Art und Weise, mit der Fireplace Games erfreulich anspruchsvolles Fechten inszeniert und in einem Abenteuer verpackt, das mit viel Schwung flotte Sprüche und frühneuzeitliches Karibikflair vereint, mag ich tatsächlich sehr. Alleine das Tutorial, in dem die gewiefte Adalia de Volador, ihres Zeichens Protagonistin und legendäre Fechtkönigin, von El Vigilante herausgefordert wird, während ihr Bruder (der dem Bösewicht verblüffend ähnlich sieht) sie durch enge Gassen und den Hafen bis ans Ziel lockt, hat schon viel Esprit und führt gleich von der ersten Minute an in die vielseitigen Kämpfe ein.

Eigener Bruder oder El Vigilante? Die Maske macht den Unterschied!

Viele Gegner lassen sich ja nicht einfach niederstechen. Die verteidigen sich nämlich so gekonnt, dass Adalia andere Wege finden muss – weshalb sie kleine Widersacher einfach ins Meer oder von einer Kante heruntertritt. Sie kickt ihnen Töpfe an und Eimer auf den Kopf, sodass sie eine Zeitlang außer Gefecht sind. Sie tritt Feinde außerdem in heiße Kessel oder an einen Waffenstand, der sie daraufhin unter sich begräbt, oder stampft Kisten und Sprengladungen in ihre Richtung. Akrobatisch schwingt sie sich über Hindernisse und sie beherrscht nicht zuletzt das rechtzeitige Ausweichen ebenso wie den Konter, für den das Timing freilich perfekt passen muss.

Taktisch wertvoll und obendrein noch amüsant: Jeder Eimer auf dem Kopf eines Gegners entspannt die Situation.

Auch in einer Arena mit ständig nachkommenden Gegnerwellen darf man sich austoben und spätestens da hatte ich verdammt viel Spaß mit En Garde!, weshalb ich das Seeräuber-Abenteuer gleich mal auf meine Liste gesetzt habe. Im August soll das ehemalige Studentenprojekt nämlich schon erscheinen. Schön, dass daraus offenbar ein so elegantes Spiel geworden ist!

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