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Weg mit dem Plastik! - Bringt die Pappe zurück zu den Spielen!

Auch Spielehüllen sind am Ende nur Einwegartikel.

Eigentlich hatte ich gestern noch geschrieben, dass die Shopping-Erlebnisse von früher mein letzter Artikel in diesem Jahr wären, aber ich habe ja nichts versprochen und hier kreuzen sich Vergangenheit und Gegenwart: Pappe und Plastik. Dort schrieb ich, dass der Anblick von zig Pappschachteln aller Größen, gefüllt mit dem Feinsten, was die Spieleindustrie zu bieten hatte, lose sortiert in einem riesigen Regal, schon ausgesprochen Nerd-sexy war. Ganz im Gegensatz zu den Plastikboxen der Gegenwart, die etwa seit 2000 fest das Ruder in der Hand hatten.

Dass die EU nun Alltagsplastik aus dem Gebrauch ziehen will, ist sicher eine gute Sache. Ich bin zwar Kind der Plastik-Einweg-Generation und aß von vielen Plastiktellern in meinem Leben, so wie ich Glühwein noch aus Plastikbechern kenne, aber so viel Nostalgie kann ich da beim besten Willen nicht entwickeln. Weg damit, gibt mittlerweile genug Ersatz und den bitte auch minimal nachhaltig planen. Auch Papier will produziert sein.

Hoffentlich nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen Packungsdesign.

Wo ich aber auf Besserung hoffe, das sind die Hüllen für Spiele und Filme. Plastik hielt ich da von je her für ein Verbrechen, vor allem, seit diese Produkte in der breiten Masse oft zu Wegwerfartikel wurden. Erst zuletzt sortierte ich alle Blu-Rays in CD-Bücher um und entsorgte all die Plastikhüllen, so wie ich es mit DVDs schon vor Jahren tat. Das spart Platz im Regal, vor allem aber sehen die Dinger schlicht nicht sexy aus. Im Zeitalter von universeller digitaler Verfügbarkeit bei allen Medien muss ein physischer Gegenstand mehr sein als nur der Weg des geringsten Herstellungswiderstandes.

Wer sich heute eine CD, einen Film oder ein Spiel physisch kauft, der ist Sammler oder Fan und er möchte es hübsch haben. Alles andere landet innerhalb weniger Jahre, wenn es überhaupt so lange dauert, im Müll. Vielleicht nicht das Medium, aber, so wie bei mir, die hässliche Umverpackung. Es sind vielleicht keine Einweg-Produkte per se, aber wenn man bedenkt, wie lange so eine DVD-Hülle auf dem Planeten weiterexistieren kann und wie viele ich im Laufe der Jahre entsorgte ...

DAS waren noch Spielboxen. Und sehr umweltfreundlich noch dazu.

Spieleboxen früher waren individuell, oft hinreißend gestaltet, selbst wenn nur Grütze drin war und ein absoluter Alptraum für den Massen-Einzelhandel wie die großen Ketten, die genormte Ware in genormten Regalen sehen wollen. Die Spiele versuchten sich gegenseitig an Schönheit zu überbieten und es war Teil des Marketings, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Ehrlich gesagt: Dorthin möchte ich zurück. Diese Boxen waren schick, wurden im Laufe der Zeit oft zu wertvollen Sammlergegenständen, mehr noch als viele aktuelle Collector's Editions und sie sind bis heute ausgesprochen umweltfreundlich. Man muss es ja auch nicht gleich wie Nintendo handhaben, die immer die dünnste Pappe nahmen, die sie nur finden konnten. Etwas wertiger darf es schon sein. Aber all die grünen, blauen und durchsichtigen Hüllen dürfen gern aus den Regalen verschwinden.

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