Skip to main content

Bobby Kotick bekommt seine 155 Millionen - Activision Blizzards Aktionäre genehmigen Gehaltspaket

Der Reiche wird immer reicher.

Was würdet ihr mit 155 Millionen Dollar tun? Im Grunde hättet ihr für den Rest eures Lebens ausgesorgt. Activision Blizzards Präsident und CEO Bobby Kotick bekommt eine solche Summe nun als Gehaltspaket. Die Aktionäre entschieden mit einer sehr knappen Mehrheit dafür, das Vermögen des ohnehin schon reichen Mannes noch einmal dick aufzustocken.

Wie Gamesindustry.biz berichtet, erhielt das Gehaltspaket die Zustimmung von nur 54 Prozent der Aktionäre. Das ist noch einmal weniger als in den letzten beiden Jahren. Noch im Jahr 2019 waren 58 Prozent der Aktionäre überzeugt von Koticks kleiner Prämie.

In der Theorie wäre der Ausgang der Abstimmung sowieso egal gewesen, denn sie sollte lediglich eine beratende Funktion erfüllen. Selbst bei einer Abstimmung gegen die zusätzliche Vergütung hätte Activision Blizzard Kotick seine 155 Millionen Dollar zahlen dürfen - obwohl das Unternehmen dann hätte abwägen müssen, sich entgegen der Mehrheit der Aktionäre zu entscheiden.

Die Entscheidung fiel, nachdem die Investmentgesellschaft CtW dem Unternehmen erheblichen Druck gemacht hatte. CtW sieht sich in der Verantwortung, "Direktoren für unverantwortliches und unethisches Unternehmensverhalten und exzessive Managergehälter zur Verantwortung" zu ziehen.

"Die Mitarbeiter von Activision Blizzard sind nach der Entlassung von 800 Mitarbeitern im Jahr 2019 mit unsicheren Arbeitsplätzen konfrontiert und verdienen typischerweise weniger als ein Drittel von einem Prozent des Verdienstes des CEOs, wobei einige Mitarbeiter, wie Junior-Entwickler, weniger als 40.000 Dollar im Jahr verdienen, während sie in Hochkostengebieten wie Südkalifornien leben", sagte CtW in einer Einreichung bei der US-Börsenaufsichtsbehörde vor dem ursprünglichen Termin der Abstimmung am 11. Juni.

"Mit nur 54 Prozent der abgegebenen Stimmen verfehlte der Vorschlag fast die Mehrheit - es scheint, dass Activision gerade genug gedreht hat, um die Maßnahme durchzubekommen", sagte Michael Varner, Director of Executive Pay Research bei CtW, gegenüber der Financial Times (Paywall).

In einer Erklärung von Activision Blizzard heißt es: "Die zusätzliche Zeit, um die die Aktionäre gebeten haben, hat es ihnen ermöglicht, die Fakten über Activision Blizzards rigorose Vergütungspraktiken sowie die Änderungen, die der Vorstand auf der Grundlage des umfangreichen Feedbacks der Aktionäre an unserer Vorstandsvergütung vorgenommen hat, gründlich zu prüfen."

Immerhin hat Kotick dieses Jahr ordentlich zurückgesteckt. Sein Unternehmen kürzte sein Gehalt für 2021 um 50 Prozent (also auf 875.000 Dollar) und reduzierte seinen jährlichen Zielbonus ebenfalls um die Hälfte, was Kotick etwa 1,75 Millionen Dollar kosten dürfte.

Verhungern wird der CEO sicherlich trotzdem nicht, vor allem da er einen jährlichen Bonus von bis zu 200 Prozent seines Grundgehalts obendrauf verdienen kann - vorausgesetzt er erfüllt bestimmte Ziele. Damit kann er die 1,75 Millionen Dollar wieder wettmachen.

Laut der Fiancial Times besteht der größte Teil des 155-Millionen-Dollar-Paketes aus einem Ziel aus dem Jahr 2016. Seine Quest bestand darin, den Marktwert von Activision Blizzard zu verdoppeln. Durch die Corona-Pandemie im letzten Jahr konnte er diese Mission erfolgreich abschließen. Aktuell besitzt das Unternehmen einen Marktwert von 71,35 Milliarden Dollar.

Schon gelesen?