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Death Stranding auf dem iPad Pro: Gute Technik trifft auf smarte Preisgestaltung

Einmal geht noch.

Nach Resident Evil Village und Resident Evil 4 Remake hält nun auch Death Stranding auf den neuesten iOS-Geräten die Triple-A-Fahne in den Wind. Bedeutet: Auf neuen iPad Pros mit M1-Chip, äquivalenten Macbooks und iPhone 15 Pro gibt es frisches, abendfüllendes Gaming-Futter. Und nach drei “Hardcore”-Spielen in schneller Folge ich muss sagen: Diesmal könnte es wirklich klappen, mehr Core-Gamer für das Ökosystem zu begeistern. Alles, was es jetzt noch braucht, ist die Lust anderer Hersteller, sich ebenfalls hier zu versuchen.

Warum machen wir das eigentlich nicht immer so?

Vor allem scheint es, als hätten die Publisher mittlerweile begriffen, dass Games zum Konsolen-Vollpreis in der Regel schlechter aufgenommen werden als auf den Geräten, von denen sie ursprünglich kamen. Nach Capcom versucht auch 505 Games sich an einer Preisgestaltung, die ich extrem attraktiv finde: Gleich zum Start ist das Spiel drastisch reduziert, mit 22,99 Euro ist es fast um die Hälfte billiger. Der Sale geht noch bis zum 20. Februar und bietet allen, die an dem Titel interessiert sind, lange genug einen guten Anreiz, zuzuschlagen. Auf Konsole unvorstellbar, Frühkäufer dermaßen zu belohnen – der Lohn dort ist, zum Start schon “mitreden” zu dürfen. “Wir” haben es schon immer so gemacht – lange genug, um jetzt nichts mehr daran zu ändern.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, reichen die Publisher in diesem Fall auch nur die Sales nach, die sowohl Resident Evil Village als auch Teil 4 Remake und Death Stranding auf den dedizierten Spielgeräten bereits durchlaufen haben. Auf iOS, wo viele Menschen dieses Spiel vielleicht zum ersten Mal sehen, hat es aber dennoch Signalwirkung, den Käufern preislich derart entgegenzukommen. Ich glaube, so hilft man vielen mit den Jahren dem Gaming “entwachsenen” Leuten über die Hürde, sich auch mal wieder was Frisches von Resident Evil oder Kojima anzuschauen. Erfände ich die Spiele-Industrie noch einmal von Neuem, ich würde die Sales – richtige Sales! – auch in den ersten drei Wochen abhalten.

Death Stranding iOS in Bildern

Und dann ist da das Spiel selbst. Was mir an Death Stranding nicht gefiel, ist ausgiebig dokumentiert und hat in der erste Linie mit der dem Inhalt und der Art der Erzählung zu tun. Die Geschichte verläuft im Sande, und tut dies in einem exaltierten, koketten Tanzschritt, dem ich vor allem gegen Ende nicht mehr folgen mochte. Die Welt formuliert schon auf den ersten Metern ein irrsinnig magisches Versprechen, das die Figuren und die Mythologie, die sie ergründen, niemals auch nur ansatzweise einzulösen gedenken.

Dafür ist es mit seinem Mix aus buchstäblichem Walking-Simulator und beschwerlicher Erkundung spielerisch auf die gute Weise eigenartig genug und eine ganz besondere Augenweide. Kojima versteckt selbst an unerwarteten Orten noch interessante Gameplay-Kniffe und inszenatorisch-ästhetisch vergesse ich nach den ersten paar Stunden auf dem iPad schon wieder, dass ich mich über das Finale und ein paar Haltestellen am Rand des Weges dorthin ärgern werde. Die Stimmung ist einfach ohne Gleichen, das, was man tut, macht man sonst nirgends anders so, wie in Death Stranding. Das erzeugt tatsächlich nach wie vor einen beachtlichen Sog, den man kaum erklären kann. Magnetisch.

Aufwendige Spiele, grundsolide auf mobiles Format geschrumpft

Technisch gleicht das Bild, das Death Stranding Director’s Cut auf dem iPad Pro abgibt, dem der Capcom-Titel, die Anfang des Jahres erschienen: Gegenüber der Konsole ist die Auflösung sichtlich niedriger, worunter Yoji Shinkawas cleane, mechanische Designs ein wenig leiden. Aber Apples MetalFX-Upscaling macht einen exzellenten Job dabei, stabile 30fps zu liefern und allgemein ist das auf dieser Diagonale ein sehr gut spielbares und ansehnliches Erlebnis. Für derart portable Hardware ist das Gebotene allerhand. Ein bisschen schade ist es schon, dass wir uns von den Grafikeinstellungen, die Resident Evil Village noch lieferte, wohl endgültig verabschieden dürfen. Aber schwamm drüber: 505 Games hat hier im Großen und Ganzen die richtigen Einstellungen gewählt.

Death Stranding also: Auch auf iPad ein ganz spezielles Spiel, das einen lange genug auf der guten Seite zwischen imponiertem Nicken und Augenrollen hält, um die beachtliche Zeit, die es von euch einfordert, letztlich wert zu sein. Hier in einer leicht zugänglichen, maximal mobilen Umsetzung, wenn man schnell genug zuschlägt, zum sehr fairen Preis.

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