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Der Epic Games Store 'Wenn ich ein Spiel interessant finde, kaufe ich es dort, wo es gerade angeboten wird'

Was ihr zu sagen hattet.

Die Diskussionen rund um den Epic Games Store gehen munter weiter. Zuletzt sorgte die Entscheidung, Outer Wilds vorerst zeitexklusiv im Epic Games Store anzubieten, für Unmut bei einigen Backern.

Hinzu kommt, dass der Start des ersten Epic Mega Sales vielmehr problematisch verlief und Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2 aus dem Sale entfernt wurde. Später zog auch Take-Two mit Borderlands 3 nach. Es läuft nicht alles reibungslos im Epic-Land.

Der Launcher lässt noch so einige Dinge vermissen, die auf Steam seit Jahren Standard sind und die Zeitexklusivität wird regelmäßig heiß diskutiert. Und für Alex war der Mega Sale Grund genug, dabei nicht mitzumachen.

Aber wie denkt ihr eigentlich darüber? Und über den Epic Games Store im Allgemeinen? Das wollten wir am Wochenende von euch wissen.

Cover image for YouTube videoBorderlands 3 - Official Developer Trailer

"Der Epic Store verdient den Namen Shop nicht, selbst die grundlegendsten Dinge wie Warenkorb und Wunschliste fehlen (immer noch)", meint HanssDampf. "Über die meisten Defizite und Sicherheitsbedenken wurde ausgiebig berichtet und diskutiert, dass es so viele nicht juckt, ist einfach nur traurig. Generation Social Media und grenzenloser Konsum halt..."

Das Heuchlerischste und langfristig gesehen Schädlichste ist für ihn die Rosinenpickerei: "Nein, sie lassen nicht jeden (Indie-)Entwickler, der gute Spiele macht, in ihren so genannten Store", sagt er. "Sondern nur eine extrem verlesene Handvoll, die dicke Verkaufszahlen verspricht. Bei denen kann man natürlich mit einer sehr geringen Marge kalkulieren. Steam steht aber jedem offen, der sich an die grundlegendsten Regeln hält - und das (bisher) für immer und ewig. DAS ist der grundlegendste Meilenstein, den wir als Spieler Steam zu verdanken haben. Sie hosten JEDES verdammte Spiel. [...] Wenn es Steam schlecht(er) geht und sie deutlich sparen müssen, verlieren wir alle."

"Interessanter Ansatzpunkt", antwortet Ultrazauberer. "Gut nachvollziehbar und schön ausgeleuchtet, warum Steam noch toll ist und warum der Epic Store anscheinend seinen Namen nicht verdient. So eine Analyse wollte ich mal wieder lesen. Allerdings ist es ebenfalls Schwarz-Weiß-Malerei. Steam muss nicht unterstützt werden, um das Kulturgut Spiele zu schützen. Sonst könnte der nächste kommen und sagen, dass sollte lieber Ubisoft mit Uplay machen, oder EA mit Origin. Ein bisschen überspitzt, aber ich erwarte von keinem Seller oder Publisher, dass er das Kulturgut an erster Stelle sieht."

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"Vielmehr sehe ich die ganze Diskussion als guten Ausgangspunkt, um mal wieder alle möglichen Ansichten zu prüfen und sich selbst bewusst zu werden, wo, wie, wann und aus welchen Gründen man Spiele kauft", fügt er hinzu. "Ich erinnere mich an so ziemlich jeden Start einer der großen Verkaufsplattformen. Keine hatte mich wirklich abgeholt. 'Internetaktivierung, damit ich ein Spiel spielen kann? Seid ihr irre?' (Steam). 'Jetzt machen die einen eigenen Onlinestore mit wenigen Games auf und lesen dabei auch noch alle meine Daten aus? Seid ihr irre?' (Origin). 'Wirklich? Ubisoft jetzt auch noch? Braucht doch echt keiner!' (Uplay). Heute habe ich alle Launcher/Shops und noch mehr. Keiner hat bei mir seine Berechtigung verloren. Ich habe heute nur mehr Auswahl, was ich wann bei wem kaufe. Und es gibt sogar noch Ladengeschäfte. Daher: Tolles Thema, um mal wieder alle Meinungen anzuhören und die eigene zu reflektieren."

Entspannter sieht es Bienenmann992: "Wie schon einige geschrieben haben: Ohne eine etwas offensivere Strategie würde nur müde gelächelt werden. Hab mir das Ganze mal angesehen und muss sagen, dass dieser 'Sale' seinen Namen eigentlich kaum verdient; weiß nicht recht, was alle haben. Zeitexklusivität ist nichts Neues auf dem Markt und wird von Microsoft und Co. schon ewig fabriziert - warum Epic deshalb stärker kritisieren als die anderen? Fazit: Erstellt euch einen Epic Account und kauft euch Metro und diverse doch einfach dort, wenn ihr nicht warten wollt - tut eigentlich keinem weh, oder?"

"Gibt es ein Spiel nicht auf Steam, kaufe ich es woanders", stimmt BathiBoi zu. "Ob das Ubi, EA oder Epic ist, ist mir gleich." Auch worlds_end findet die Diskussionen überflüssig: "Diese ganze Diskussion rund um den Epic Store ist so bescheuert und langweilig", sagt er. "Als wenn jemand darüber diskutiert, wo er lieber seine Nutella kauft. Irgendwo auf der Welt passieren wieder eine Million spannende Dinge und Randy Random heult rum, weil er lieber Unternehmen A die Kohle in den Allerwertesten schieben möchte anstatt Unternehmen B."

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Indes ist ein Sale für Sorji nicht zwingend ein Anreiz, sich mit Spielen einzudecken. "Bin (noch) nicht beim Epic Store, kann also nicht wirklich viel dazu sagen", führt er aus. "Wozu ich was sagen kann, ist zu meinem Einkaufsverhalten. Das hat sich seit 35 Jahren nicht groß geändert. Außer die Form, in der Software bei mir landet, mittlerweile nämlich hauptsächlich als Download. Einen 'Pile of Shame' gibt es bei mir nicht, ich kaufe dann ein, wenn ich Lust auf ein neues Spiel habe. Der Preis ist bei mir Nebensache, nicht weil ich einen Goldesel zuhause stehen habe, sondern weil ich genau schaue, was ich mir kaufe und nicht wann ich mir etwas kaufe. So sind mir die ganzen Sales ziemlich schnuppe und wenn ich mal aus Zufall 20 Euro gespart habe, ist das zwar nett, aber es ist mir nicht wirklich wichtig."

"Ich würde niemals ein Game kaufen, nur weil es gerade so geil günstig ist", konstatiert er. "Ich kaufe ausschließlich, wenn ich Lust auf ein bestimmtes Game habe und es dann auch direkt zocken will. Das ist für mich die Spielspaß-mäßig nachhaltigste Lösung."

"Wer von Wertschätzung eines Spieles spricht und dann einen Store boykottiert, sollte sein Handeln überdenken", meint Lorrn. "Für mich gibt es da keinen guten oder schlechten Store. Wenn ich ein Spiel interessant finde, kaufe ich es dort, wo es gerade angeboten wird. Das heute jedes Spiel nach gefühlt vier Wochen im Sale (dämliches Denglisch) ist, liegt am Überangebot an Spielen. Da wird jede Chance genutzt, das eigene Spiel auf die Titelseite des Marktplatzes zu bringen. Jedes verkaufte Spiel bringt Profit, egal ob jemals das Spiel gespielt wird. Das 'Nehme ich mal mit'-Gefühl kennt jeder und so hat vermutlich jeder unzählige ungespielte Titel in seiner Spielebibliothek. Folglich stört es mich nicht, dass Epic / Steam/ knuddelz das Zeug verramschen. Der Spieler, der das Spiel wirklich spielen wollte, hat es bereits bei Release zum vollen Preis erworben - und das, ohne einen Marktplatz zu boykottieren."

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Schattenlaeufer ist der Ansicht, dass Valve ein wenig Konkurrenz nicht schadet. "Die hatten die ganze Zeit eine Monopolstellung und sind meiner Meinung nach faul geworden", schreibt er. "Durch Epic müssen sie sich jetzt endlich auch mal wieder um die Spieler bemühen. Davon, dass Valve auch mal ein hervorragender Spieleentwickler war und seit Steam nur noch auf der faulen Haut liegt und seine Dollar zählt, fang ich gar nicht erst an. [...] Und für die Spieler sollte es wohl das kleinste Problem darstellen, sich dort [im Epic Store] mal eben einen Account zu erstellen. Kostet schließlich kein Geld und der Zeitaufwand hält sich ebenfalls in Grenzen. Ich kann das ganze Gejammer einiger Spieler da echt nicht nachvollziehen. Die tun quasi so, als wären die Spiele durch diese Deals unerreichbar. Sind sie aber nicht! Es wird schon keinen umbringen, mal eben dort einen Account zu erstellen, wenn man Spiel X am ersten Tag spielen möchte."

Von Epics aggressivem Verhalten ist KleinerMrDerb ebenso wenig überrascht: "Dass der neue Konkurrent eher auf Angriff geht und mit allen Mitteln versucht, den Markt zu erobern, ist doch wohl nun wirklich keine Überraschung. Wie dämlich wäre Epic denn, wenn sie ihren Store aufmachen würden und dann nichts weiter tun als zu warten, ob die Kunden kommen. Als Pragmatiker ist es mir auch völlig egal, wo ich meine Spiele kaufe - vor allem, wenn damit kein Mehraufwand verbunden ist. Ich hätte sicherlich ein Problem damit, erst 50km zum nächsten Saturn zu fahren, weil der Media Markt um die Ecke bestimmte Produkte nicht führt. Aber ob ich jetzt das Symbol von Steam anklicke oder das von Epic... das könnte mir nicht egaler sein. Die Aufregung darüber, einen weiteren Launcher auf dem PC zu haben, kann ich keinster Weise nachvollziehen und es entzieht sich meiner Meinung nach auch jeglicher Logik und Vernunft. Aber am Ende des Tages darf natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich künstliche Probleme schafft, wo eigentlich keine sein müssten."

"Da muss ich Dir ausnahmsweise zu 100 Prozent recht geben", antwortet Tempergus. "Der Epic Launcher stört mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil, er schenkt mir alle zwei Wochen noch dazu ein gutes Spiel. Ich hab bisher noch nie etwas dort gekauft, trotzdem ist meine Bibliothek schon gut gefüllt und wird es es weiterhin. Jetzt, zum Epic Sale, gedenke ich aber, mir ein paar Sachen zu kaufen."

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Dass es bis jetzt nicht viel mehr als nur ein weiterer Launcher ist, empfindet Heavy_Rain hingegen als störend: "Ja, Epic ist nur ein weiterer Launcher. Das ist genau der Punkt. Steam (und Co.) sind wesentlich mehr als nur ein Launcher. Genau das hatte einen enormen Anteil daran, dass Steam so beliebt geworden ist."

"Mein erstes Zusammentreffen mit Steam war Half-Life 2", erinnert sich Subject-Delta. "Das habe ich seinerzeit physisch erworben und war erstaunt, mir noch extra eine Zusatzsoftware installieren zu müssen. Das kannte ich vorher nicht. Geschadet hat es nicht - am Ende war alles ein bisschen einfacher, was Updates und DLC-Käufe anging. Das ist heute auch noch so. Klar, wir haben uns an Steam gewöhnt, weil es lange Zeit nichts anderes gab und man dort fast alles finden konnte. Die Lücke in dem fast schloss GOG, bei denen man Perlen aus den alten Zeiten bekommt und es auch immer wieder neue-alte Spiele schaffen, die eigens nochmal für die aktuellen Windows-Systeme angepasst werden. Dann kamen irgendwann die Entwickler-Launcher dazu, aber die dienten ja der Verbreitung der eigenen Produkte - also keine wirkliche Konkurrenz, weil man die Spiele trotzdem noch bei Steam bekam."

"Als dann der Epic Store kam, dachte ich, das wäre wieder nur so eine Plattform für die eigenen Produkte", fügt er hinzu. "Doch der avancierte schnell zu dem nervigen kleinen Cousin, den wir wohl alle in der Familie haben. Dabei geht es mir (und wohl auch den meisten anderen Spielern) gar nicht so sehr um die billigen Verkaufspreise, mit denen Epic wirbt. Natürlich freuen wir uns, wenn wir Kohle sparen können (siehe die ganzen Steam-Sales), doch die Intention Epics war nach eigenem Bekunden, die Entwickler besser zu vergüten."

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"Sehr löblich, durchaus",findet er. "Doch widerspricht sich das nicht? Ich biete ein Spiel auf Epic weit günstiger an als auf Steam und gebe dem Entwickler dann sogar noch mehr Geld dafür? Ich bin kaufmännisch tatsächlich ein riesiger Freund des Masse-Prinzips, allerdings glaube ich, dass Epic sich hier gewaltig verrennt, wenn die so weitermachen, denn so was funktioniert nur zwischen A (Hersteller) und B (Konsument). Es wird ihnen selbst am Ende nicht genug übrigbleiben, wenn sie als dritte Partei 'nur' das Geld zwischen A und B hin- und herschieben und nur eine Winzigkeit dafür einnehmen. Aber das werden sie wohl selbst am besten wissen, oder?"

"Was jedoch bleibt beim Konsumenten hängen?", fragt er. "Epic sichert sich exklusive Deals, mit denen man sich eine Machtposition erkaufen will. Ein User hier hat es mal treffend damit formuliert, dass Konkurrenz ja den Markt ankurbelt - was aber bedeuten muss, das der Konsument die Wahl haben muss, wo er sein Produkt kaufen will. Und das ist bei den Exklusiv-Deals nicht der Fall. Wir werden gezwungen, zu Epic zu gehen, wenn wir das Spiel sofort bei Erscheinen spielen wollen. Klar könnten wir warten, bis es bei Steam nach einem halben oder ganzen Jahr dort erscheint. Aber: wollen wir das? Ich für meinen Teil nicht. Was soll ich mit einem ein Jahr alten Spiel zum Vollpreis, wenn es zwischendurch schon jede Menge andere Games zum Zocken gibt? Da vergesse ich schon mal, das es da mal ein Metro gab - und warte dann lieber auf einen Sale, bei dem ich das für einen Zehner bekomme. Denn dann macht nochmaliges Warten den Kohl auch nicht mehr fett. Somit schießt Epic am Ende den Entwicklern ins Knie."

"Am Ende entscheidet jeder Spieler/Käufer selbst, für wessen Seite er/sich sich instrumentalisieren lassen will. Das steht jedem frei. Konsequenzen hat es keine. Epic wird es genauso am Schluss geben wie Steam."


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soichiro findet es ebenfalls gut, dass es den Epic Store gibt. "Genau wie den EA Store, den Ubi Store und so weiter", schreibt er. "Das Monopol von Steam fand ich nie sehr gut und habe immer versucht, bei den Entwicklern selbst zu kaufen. Da ich von der Konsole komme, finde ich zeitexklusive Spiele nicht schlimm. Ich sehe es auch als einen riesigen Vorteil am Epic Store, dass es zur zeit noch keine illegalen Key-Verkäufer gibt... jedenfalls habe ich noch keine gesehen."

"Zum Sale muss ich sagen: ich liebe Sales und kaufe sehr gerne im Sale... die hat es immer gegeben und wird es immer geben, ob es jetzt der Steam Sale ist, die Media-Markt-Werbung oder halt der Epic Sale. Jeder Entwickler darf da mit machen, muss aber nicht. Daher sehe ich kein Problem darin, ein Spiel zu kaufen, wenn der Entwickler sagt, kauf mein Spiel für Summe X. Ich finde auch, dass jeder Mensch in Spielen einen anderen Wert sieht. Für den einen ist ein Tekken 70 Euro wert, weil er es liebt, der andere sagt: 'Ich mag Tekken auch, spiele es auch ganz gerne mal, aber hey, mehr wie 20 Euro will ich nicht ausgeben für ein spiel, das ich nur ab und an mal mit anderen spiele.' Daher finde ich Sales sehr wichtig, da sie jedem das Spielen möglich machen. Dass jetzt beim ersten Sale nicht alles gut gelaufen ist, mein Gott, da gibt es Schlimmeres."

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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