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F1 Manager 2023 angespielt: Verändert die Geschichte. Oder scheitert daran

Es liegt in euren Händen.

Frontier Developments F1 Manager 2022 war ein solides Debüt für Reihe, aber auch nicht mehr. Es half nicht, dass man den Support mit neuen Features schnell einstellte und sich auf die Fehlerbehebungen sowie auf die Entwicklung des Nachfolgers konzentrierte. Der F1 Manager 2023 soll es nun besser machen und bringt eine ganze Reihe von Neuerungen mit sich. Mit einigen davon konnte ich mich vor kurzem selbst beim Anspielen befassen. Lohnt sich das Warten auf den neuen Ableger?

Auf jeden Fall ist der F1 Manager 2023 wahrscheinlich eine gute Option für euch, wenn ihr wie in Electronic Arts' und Codemasters' F1 23 nicht selbst im Cockpit Platz nehmen, sondern das Geschehen von außen lenken möchtet. Gut, dass man hier die Wahl hat und für sich selbst entscheiden kann. Im Mittelpunkt der Anspielsession stand vor kurzem das neue Feature Race Replay.

Mit Race Replay ändert ihr im F1 Manager 2023 die Geschichte

Race Replay klingt erst einmal nach einer Funktion, sich ein Rennen noch einmal anzuschauen. Das ist es aber nicht. Auf eine gewisse Art ist es eine Wiederholung, aber ihr greift dabei aktiv ein. In diesem Modus gibt es zwei mögliche Szenarien: Starting Grid und Race Moments. Bei Ersterem wiederholt ihr ein Rennen mit den gleichen Startpositionen und Wetterbedingungen wie zuvor in der Realität. Bei einem Race Moment steigt ihr mittendrin ein.

In Race Replay erlebt ihr bestimmte Momente oder ein ganzes Rennen neu.

Euer Ziel ist in beiden fällen gleich: Erfolgreich sein. Oder aber das Ergebnis des Teams, das ihr in diesem Moment wählt, gegenüber dem realen Resultat noch zu verbessern. Da kommt es dann auf eure Entscheidungen und die richtige Strategie ein. Bei der ersten Aufgabe beschäftigte ich mich zum Beispiel damit, Fernando Alonso in Monaco zu einem besseren Ergebnis zu verhelfen. Was schwierig ist, wenn man keinen Red Bull fährt.

In der Realität kam Alonso bei nassen Bedingungen 28 Sekunden hinter Max Verstappen ins Ziel. Das im Spiel besser zu machen, klingt nach einer ordentlichen Herausforderung. Ist es auch. Der Race Moment setzt hier ein, als es gerade anfängt zu regnen. Verstappen liegt mit rund vier Sekunden Vorsprung in Führung. Hier kommen dann schon die ersten Entscheidungen ins Spiel. Wie lange bleibt ihr noch draußen? Fahrt ihr erst einmal auf Slicks weiter, während Verstappen in die Box geht? Hofft ihr auf ein Safety Car, um zu wechseln? Und wenn ihr wechselt, werden es dann Intermediates oder Regenreifen? Fragen über Fragen.

Eure Entscheidungen im F1 Manager 2023 entscheiden über Erfolg oder Misserfolg

Anhand der rechts eingeblendeten Daten seht ihr, wie viel Wasser auf der Strecke steht, wie stark der Grip noch ist und wie viel Gummi sich auf dem Asphalt befindet. So könnt ihr hoffentlich den richtigen Moment für den Boxenstopp einschätzen oder herausfinden, ob es sich überhaupt lohnt. Gleichzeitig lohnt sich der Blick auf die Konkurrenz. Ihr seht jederzeit, wer an die Box kommt und welche Reifen nimmt. Und ob die normalen Reifen noch auf irgendeine Art zu gebrauchen sind oder euch direkt in die Streckenbegrenzung rutschen lassen.

Die richtige Strategie ist entscheidend.

Während der Regen anhält und die Strecke immer nasser wird, entscheide ich mich dafür, Alonso in die Box zu holen. In diesem Moment wähle ich die Regenreifen, was sich – wie sich später herausstellt – als falsch erweist. Im Laufe der Runden steht zwar so viel Wasser auf der Strecke, dass Regenreifen dafür geeignet wären, aber es geht schnell wieder zurück. Intermediates wären die bessere Wahl gewesen. Und die hat Red Bull bei Verstappen aufgezogen. Verdammt.

Zwar gelingt es Alonso, zwischenzeitlich zu pushen und den Abstand zum Red Bull zu verringern. Aber nur bis zu dem Punkt, an dem die Intermediates doch wieder die Oberhand gewinnen. Und dann vergrößert sich die Distanz wieder. Sekunde für Sekunde baut er seine Führung aus. In meiner Verzweiflung versuche ich noch, auf die schnellsten Slicks zu wechseln, aber das erweist sich als absolut nicht hilfreich. Im Gegenteil. Ich verliere zum Ende hin fast noch einen Platz, weil die Strecke dafür definitiv noch nicht geeignet ist.

Ein höheres Selbstvertrauen führt zu besserer Leistung.

Es fühlt sich an wie in der Realität. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Geht man ein Risiko ein, probiert etwas aus? Oder geht man doch auf Nummer sicher? Wie ihr es versucht, liegt an euch, ihr könnt natürlich immer wieder verschiedene Vorgehensweisen ausprobieren. Letzten Endes bleibt bei Monaco immer noch das Problem, dass ihr nicht nur aufholen, sondern auch eine Möglichkeit zum Überholen finden müsst. Das zu knacken, fühlt sich fast wie eine Art Rätsel an. Ausprobieren und es gegebenenfalls noch einmal versuchen, das ist hier die Devise. Könnte ein wirklich spannender Zeitvertrieb abseits der Karriere werden.

Noch mehr Neuerungen im F1 Manager 2023

Wie gesagt, stand Race Replay beim Anspielen im Fokus, aber abseits dessen gibt’s auch noch viele andere Neuerungen und Änderungen, die eine Erwähnung wert sind. Der F1 Manager 2023 berücksichtigt dieses Jahr erstmals sechs Sprintrennen, ebenso könnt ihr sowohl bei Fahrern als beim restlichen Personal einen Fokus für die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten festlegen. Ihr legt zudem ein Training für eure Boxencrew fest und könnt die Stelle des Sporting Directors neu besetzen, der dann im Laufe einer Saison hoffentlich deren Leistung verbessert.

Weiterhin werden die F2 und die F3 simuliert, ihr könnt dort Fahrer scouten und Verträge für eine kommende Saison anbieten, wenn ihr in eurer aktuellen Situation nicht reagieren müsst. Auch die Budgetobergrenze spielt eine Rolle und zwingt euch zu Entscheidungen, während bei Teilen für die Aerodynamik das Gewicht zu berücksichtigen ist. Leichtere Teile bieten zwar eine bessere Performance, es ist aber zugleich wahrscheinlicher, dass ihr dafür schneller Ersatz benötigt, was wiederum die Kosten steigert.

Auch die Helmkamera könnt ihr im F1 Manager 2023 verwenden.

In den Rennen selbst könnt ihr euren Fahrern mehr und präzisere Kommandos beziehungsweise Anweisungen geben. Entscheidungen und der Verlauf des Rennens wirken sich dabei auf ihr Selbstvertrauen aus. Je höher, desto besser. Ein geringes Selbstvertrauen erhöht die Fehleranfälligkeit. Des Weiteren lassen sich die Rennen nun aus der coolen Helmkamera verfolgen, die Temperatur der Reifen wird genauer berechnet, die Kommunikation zwischen Team und Fahrer wurde verbessert und auf der Strecke werden Unfälle präziser berücksichtigt und die Fahrer werden verschiedene Rennlinien, je nach Bedarf.

Alles in allem dreht Frontier gegenüber dem Vorgänger an vielen Schrauben. Auch an einigen, an denen es nötig war. Race Replay ist eine schöne neue Ergänzung, das Gleiche gilt für die Helmkamera. Dazu die spielerischen Verbesserungen auf der Strecke und im Management-Part, was im Hinblick auf F1 Manager 2023 sehr zuversichtlich stimmt. Klar, erste Teile einer Reihe sind nicht immer perfekt, aber so, wie es bisher den Anschein hat, scheint Frontier ganz gut aus den Fehlern des Vorgängers gelernt zu haben.

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