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Lords of the West beweist, dass Age of Empires 2 einfach zeitlos ist

Mit einer neuen Erweiterung ins neue Jahr.

Man möchte normalerweise nicht daran zurückdenken, wie alt manche Dinge mittlerweile sind. Dinge, die einen in der Kindheit und Jugend begeisterten, vor den Bildschirm fesselten. So wie Age of Empires 2, das wenige Monate vor der Jahrtausendwende seinen grandiosen Vorgänger nochmal um ein gutes Stück übertrumpfte. Ich weiß nicht mehr exakt, wie lange ich mich damals damit beschäftigte, es war definitiv eine lange Zeit.

Inhalt:

Dank der Frischzellenkur in Form der Definitive Edition erlebe ich die Freude daran heute genauso wie damals. Und das aufgrund aller seitdem veröffentlichten Zusatzinhalte noch weit mehr als früher, nicht zuletzt dank Lords of the West, der neuesten Erweiterung für das Strategiespiel, die erst vor kurzem erschien. Wer nicht genug von Zivilisationen und Kampagnen bekommt, ist hier richtig aufgehoben, denn Burgunder und Sizilianer warten als Neuzugänge auf euch und locken euch mit drei neuen Kampagnen in die mittelalterliche Welt. Insgesamt bringt es die Definitive Edition somit auf 37 Zivilisationen.

Drei Kampagnen und jede Menge Spaß in Lords of the West

In der Kampagne um Edward Longshanks verschlägt es euch nach England. Hier geht ihr auf einen Kreuzzug, um das zerrüttete Land zu vereinen und euer Geburtsrecht zurückzuverlangen. In der Kampagne der Großherzöge des Westens befasst ihr euch damit, den Konflikt zwischen Burgundern und dem verrückten König aus Frankreich zu beenden, um somit ein eigenes Königreich zu errichten. Und in Kampagne Nummer drei spielt ihr einen Nachfahren von Robert Guiskard, den es nach Sizilien zieht. Hier vereint ihr verschiedene Völker und etabliert euer eigenes Königreich.

Das alles tendiert dazu, in gewohnter Age-of-Empires-Manier abzulaufen: Rohstoffe sammeln, bauen, erobern beziehungsweise zerstören. Es ist ein vertrautes Muster und es wird einfach nicht langweilig. Was nicht heißt, dass es keine Abweichungen gäbe: In einer Mission erobert ihr zum Beispiel Städte und stärkt so euren Einflussbereich, indem ihr die jeweiligen Herrscher oder alle Soldaten in der Siedlung ausschaltet, woraufhin alle zugehörigen Gebäude unter eure Kontrolle fallen. Woanders müsst ihr mit einem kleinen Trupp erst einmal einen Brückenkopf etablieren, indem ihr eine Siedlung erobert - und dann bekommt ihr es gleich mit mehreren Feinden auf einmal zu tun, die euch an den Kragen möchten. Keine leichte Aufgabe.

Siedlung für Siedlung vergrößert ihr hier euren Einflussbereich

Alle Kampagnen sind vertont, abwechslungsreich und die beiden neuen Zivilisationen bringen neue Einheiten und Gebäude mit sich. Bei den Burgundern sind das der Coutilier und die Flämische Miliz, während die Sizilianer mit dem Donjon ein neues Wachgebäude errichten, das in der Praxis weit mehr als das ist. Der Donjon rekrutiert die Serjeants - eine Infanterie-Einheit mit guter Verteidigung -, die dann in der Lage sind, weitere Donjons zu errichten. Die dann mehr Serjeants ausspucken. Damit rekrutiert ihr Einheiten weit außerhalb eurer Hauptbasis und bringt so schnell Nachschub an die Front. Ebenso lassen sich bis zu zehn Einheiten darin stationieren, die zudem geheilt werden. Der Coutillier eignet sich indes vor allem als Einheit für Hit-and-Run-Taktiken, da sie über einen starken ersten Angriff verfügt, der sich anschließend erneut auflädt.

Hinzu kommen weitere Besonderheiten der jeweiligen Fraktionen. Upgrades für eure Wirtschaft erhaltet ihr mit den Burgundern früher als bei anderen, Technologien in Ställen erforscht ihr 50 Prozent günstiger und Einheiten mit Schießpulver richten mehr Schaden an. Das gibt euch die effektivste Taktik der Burgunder im Grunde vor. Zudem können später eure Weingüter Gold produzieren, wenn ihr eine entsprechende Technologie erforscht. Nützlich, um euch im Endgame konstant damit zu versorgen und Gold verschlingende Truppen einfach rekrutieren zu können.

Lords of the West bereichert Age of Empires 2

Beide Zivilisationen haben noch weitere, einmalig nutzbare Tricks auf Lager. Mit den Sizilianern ruft ihr zum Beispiel zum Kreuzzug auf. Nach der jeweiligen Forschung tauchen bei bis zu fünf Dorfzentren sofort je zehn Serjeants auf, die euch im Kampf nützliche Dienste erweisen. Die Burgunder starten indes auf Knopfdruck die Flämische Revolution und verwandeln somit alle ihre Dorfbewohner in die Flämischen Milizen, die sich anschließend noch in Dorfzentren rekrutieren lassen. Das können beides effektive Waffen sein, wenngleich ihr den Zeitpunkt, an dem ihr sie einsetzt, gut wählen solltet, damit der Effekt nicht verpufft.

Immer ein schöner Anblick, wenn Gebäude in der Definitive Edition sich zusammenfallen.

Das Beste an Lords of the West ist sein Preis. 9,99 Euro kostet euch die Erweiterung und das ist angesichts der neuen Inhalte ein echter No-Brainer. Wer Nachschub für diesen Klassiker des Genres haben möchte, der dessen ursprünglicher Qualität in nichts nachsteht, kann zu diesem Preis im Grunde nicht nein sagen, ihr bekommt dafür viele Stunden an Unterhaltung. Und das macht heute genauso viel Spaß wie früher - wenn nicht sogar mehr - und zeigt, wie zeitlos dieses Spiel ist.

Ihr bekommt Lords of the West im Microsoft Store sowie auf Steam.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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