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Park Beyond im Test - Mehr Fantasie als Finanzen

Spaß oder Tiefgang, was darf es sein?

Park Beyond ist eine solide Freizeitparksimulation mit wenig Tiefgang, bei der man aber entspannt und abwechslungsreich bauen kann.

Einen Freizeitpark verwalten, Attraktionen aufstellen, Achterbahnen bauen. Das klingt nach einem vertrauten Konzept und über die Jahre hinweg wurde es immer mal wieder angewandt. Was soll man da noch groß neu erfinden? Berechtigte Frage, es gibt natürlich verschiedene Themenbereiche, die man abdecken kann. Piratenattraktionen, Fantasy und so weiter, ein Planet Coaster hat sich zum Beispiel ein paar Lizenzen wie Ghostbusters mit an Bord geholt. Park Beyond versucht es spielerisch mit der "Impossification", einer Art von Over-the-top-Stufe für Gebäude.

Dabei nimmt es Park Beyond nie so ganz genau mit dem Realismus, aber das ist okay. Achterbahnen, die an einem Ende eines kleinen Sees aus einer Kanone geschossen werden, durch die Luft fliegen und am anderen Ende wieder in einer landen und weiterfahren, sind nichts, was man in der Realität erwartet. Im Spiel sorgt das für interessantere, spannendere und abwechslungsreichere Streckenverläufe. Ihr baut eben nicht einfach nur das nach, was ihr vielleicht aus der Realität kennt.

Wie wichtig sind Achterbahnen in Park Beyond?

Das, worum es in Park Beyond aber größtenteils geht, steckt eigentlich schon im Namen drin. Um den Park, weniger um die Achterbahnen. Wichtig ist, unter den Besucherinnen und Besuchern Begeisterung hervorzurufen. Achterbahnen könnt ihr zwar weitestgehend frei und nach Lust und Laune bauen, gefühlt stechen sie allerdings nicht so sehr aus dem Rest hervor, wie man es erwarten würde. Die Steuerung und das Platzieren von Objekten, Gebäuden und so weiter gestaltet sich manchmal zu fummelig und nicht immer nachvollziehbar, besonders bei neuen oder der Erweiterung von Wegen.

Jeder fängt mal klein an.

Spaß ist wichtig und der entsteht nicht, wenn die Leute zu lange warten und dabei noch auf Toilette müssen, hungrig sind oder Durst haben. Dementsprechend solltet ihr euch ein paar Gedanken darüber machen, wie ihr euren Park aufbaut, was ihr wo platziert und wie gut das alles erreichbar ist. Und bloß nicht die Mülleimer vergessen, sonst stapelt sich irgendwann der Müll auf den Gehwegen und das ist jetzt nicht der schönste Anblick. Es sei denn, ihr möchtet explizit einen Müllpark haben. Nur will den außer euch wahrscheinlich keiner.

Wie gesagt, in den Basics unterscheidet sich Park Beyond nicht groß von Planet Coaster und Co. Ihr habt die üblichen Parkgebäude neben den Attraktionen, kümmert euch ums Essen, Getränke, Toiletten, Shops und dergleichen. Zur Verwaltung gehört ebenso die Einstellung von Personal, um euren Park sauber zu halten, die Leute zu animieren oder in Notfällen medizinische Hilfe zu leisten. Je besser ihr euch schlagt, umso größer ist die Begeisterung. Euer Level beziehungsweise der des Parks steigt und ihr könnt beim Stufenaufstieg eine Laborerweiterung freischalten. Die beschert euch neue Attraktionen, andere Gebäude oder auch Deko-Objekte. Nach und nach vergrößert und erweitert ihr so euer Gelände, indem ihr auch neue Bereiche der Umgebung hinzukauft.

Ein bisschen Pac-Man-Deko gefällig?

Ohne Geld geht auch in Park Beyond wenig

Letztlich bringt euch aber all das wenig, wenn euer Park kein Geld einspielt. Ohne Bares hängt bald ein Geschlossen-Schild vor eurem Parkeingang. Zu tief ins Detail geht Park Beyond aber nicht und es kommt auch nicht wahnsinnig viel aufs Mikromanagement an. Ihr könnt zum Beispiel die Preise in Shops anpassen, allgemeinen eine Eintrittsgebühr für euren Park verlangen (oder auch nicht) und eine Toilettengebühr verlangen.

In den meisten Fällen solltet ihr, wenn ihr überlegt vorgeht und hier und da an ein paar Schrauben dreht, wenig Probleme haben. Somit steht der Spaß bei Park Beyond klar im Vordergrund. Und mit ihm die Entspannung. Lehnt euch zurück, baut euren Freizeitpark Stück für Stück auf und erfreut euch an dem, was ihr dort aus dem Boden gehievt habt. Unter anderem habt ihr zahlreiche dekorative Objekte zur Verfügung, die aber nicht mehr als das tun. Stellt sie auf, um euch daran zu erfreuen, echte Auswirkungen haben sie nicht.

Achtet auf die Meinungen der Leute, um Feintuning im Park vorzunehmen.

Und die anfangs erwähnten Impossifications? Im Grunde ist es eine alternative Bezeichnung für Over-the-top-Upgrades. Da geht es dann mit dem Realismus endgültig durch die Decke, besonders im Hinblick aufs Design der Attraktionen. Sie locken somit jedenfalls noch mehr Leute an und generieren mehr Begeisterung, sind im Umkehrschluss aber auch teurer im Betrieb. Wie so häufig, wenn etwas größer, schöner, besser in solchen Spielen ist.

Eure Aufgaben in Park Beyond

Im Sandbox-Modus von Park Beyond wählt ihr eine von zahlreichen Regionen aus und baut dort dann den Park eurer Träume. Anfangs mit nur einem kleinen Teil des Grundstücks, erweitert ihr euer Areal mit der Zeit und baut etwas wahrhaft Riesiges auf. Die Kampagne ist dagegen deutlich mehr geführt und ihr habt vor jeder Mission eine Vorstandssitzung. Dort legt ihr fest, in welche Richtung euer Park gehen soll, anschließend müsst ihr verschiedene Aufgaben und Herausforderungen erfüllen, um voranzukommen. Nichts Außergewöhnliches also.

Um ein besseres Verständnis dafür zu haben, wen euer Park anspricht, sind Besucherinnen und Besucher in die drei Kategorien Erwachsene, Jugendliche und Familien eingeteilt. Nicht alle Gebäude und Attraktionen sprechen alle davon gleichermaßen an. Bei Achterbahnen könnt ihr auch auf bestimmte Attribute setzen und anhand des Bau-Layouts selbst beeinflussen und festlegen, ob diese zum Beispiel mehr für Familien mit Kindern geeignet sind, indem sie nicht so extrem ausfallen. Gleichzeitig könnt ihr euch euren Park aus ihrer Perspektive anschauen, die Attraktionen und Achterbahnen aus der Ego-Perspektive erleben.

Zoomt heran oder schaut euch aus der Ego-Perspektive an, was ihr aufgebaut habt.

Technisch gibt sich Park Beyond dabei keine Blöße. Es sieht gut aus und es klingt gut. Wie schon erwähnt, gestaltet sich die Steuerung zum Teil etwas umständlich und fummelig, das hätte intuitiver ausfallen können. Das gilt für die Platzierung von Objekten und Gebäuden ebenso wie für die Anpassung der Landschaft. Hier lässt man euch zum Beispiel Wasserflächen erstellen, das Gelände absenken und anheben, glätten und so weiter. Aber passt auf, dass ihr eine mühsam erstellte Achterbahn nicht versehentlich mit einem Klick löscht. Mit der Achterbahn durch eine schön gestaltete und mit Dekorationen versehene Landschaft zu fahren, ist am Ende eines ausufernden Bauprozesses jedoch immer eine schöne Belohnung.

Park Beyond - Fazit

Im Endeffekt hat Park Beyond wenig, wodurch es gegenüber früheren Themenpark-Spielen hervorsticht oder die Messlatte für andere höher legt. Es bewegt sich nicht ganz auf der Seite des Realismus und die Impossifications sind glorifizierte Upgrades, die genau in dieselbe Kerbe schlagen. Was kein Kritikpunkt ist, das macht es abwechslungsreicher und unterhaltsamer. Abseits dessen läuft das hier im Großen und Ganzen so, wie ihr es von ähnlichen Spielen kennt. Es ist mitnichten schlecht und wenn ihr euch zum Beispiel an Planet Coaster sattgesehen habt, könnt ihr hier ein paar neue Herausforderungen und unterhaltsame Stunden erleben. Oder entspannte Stunden, denn dafür eignet sich Park Beyond ganz gut. Den Kopf abschalten, ein bisschen verwalten und bauen und dann alles, was ihr erschaffen habt, aus der Ego-Perspektive selbst erleben. Die Management-Seite bleibt für meinen Geschmack insgesamt etwas zu oberflächlich und die Achterbahnen nehmen in puncto Wichtigkeit für euren Umsatz nicht so den elementaren Teil ein, wie man es erwarten würde. Vielleicht ändert sich da noch was durch Patches, aber im Moment ist Park Beyond weniger ein Spiel für detailversessene Manager, sondern mehr für detailversessene Architekten. Ist das euer Ding, könnt ihr definitiv damit Spaß haben.

Park Beyond
PROCONTRA
  • Weniger Realismus eröffnet mehr gestalterische Möglichkeiten
  • Zahlreiche Möglichkeiten zur Anpassung von Park und Landschaft
  • Ihr könnt alles aus der Ego-Perspektive der Besucher erleben
  • Stressfreies Spielen und schöner Look, der eure Parks zum Leben erweckt
  • Achterbahnen wirken zu unwichtig und bringen wenig Geld ein
  • Teils fummelige Steuerung
  • Management-Park bietet nicht viel Tiefgang
  • Die Kampagne und ihre Figuren sind nicht sonderlich spannend

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