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Street Fighter 6 hat den schlimmsten, besten Charaktereditor, den ich je gesehen habe

Cannot unsee!

Ich habe ja schon an anderer Stelle darüber gesprochen, was für einen fabelhaften ersten Eindruck Street Fighter 6 macht. Das Spiel wirkt so wahnsinnig einladend, es übt einfach eine gewaltige Anziehungskraft aus, sofern man … nun ja… Videospiele mag. Es hat ein paar ausgezeichnete Einfälle, Anfängern die Tür zu fortgeschrittenem Spielen ein Stück weit offenzuhalten und ist auch ansonsten einfach ein sehr dynamischer Prügler, der auch Zuschauer gut zu unterhalten weiß.

Die Beta, die ich am Wochenende erleben durfte, stellte zwar direkt wieder klar, dass ich online in diesem Spiel eigentlich nichts verloren habe… ich hatte trotzdem eine wahnsinnig gute Zeit hiermit. Das liegt zum einen daran, dass ich mich im Battle Hub von Street Fighter 6 wie in einer minimal modernisierten Version von Phantasy Star Online fühle – mehr Cyber-Sechsecke als man essen kann! – und zum anderen daran, dass mir Gestalten begegneten, die ich in einem Mainstream-Videospiel so nicht für möglich gehalten hätte.

Was sagt das übers Ego aus, den Kopf so klein zu machen?

Aber der Reihe nach: Der Battle Hub ist nicht der Solo-Modus von Street Fighter 6, sondern eine Arena, in der man mit seinem selbst erstellten Charakter umherlaufen und sich an Arcade-Maschinen mit anderen duellieren kann. In der Beta sowohl in Street Fighter 6, dessen Fun-Variante Extreme Battle Modus als auch in Super Street Fighter 2 Turbo.

Und während ich im direkten One-on-one kein Land sah – wie sich herausstellt, sind Leute, die sich für die Closed Beta eines turnierfähigen Prügelspiels bewerben, für Casuals nicht die optimalen Sparringspartner – kam ich dennoch nicht mehr aus dem Lachen raus. Denn was die Spielerinnen und Spieler teilweise für Figuren erdachten, das strapaziert selbst die Vorstellungskraft der Fantasievollsten unter euch. Und um das noch mal ganz klar zu sagen: Wie absurd die Figuren bisweilen dimensioniert ist, da fragt man sich schon mal, wie das überhaupt funktionieren soll?

Neidisch auf diese Beinhaare - und auf den Mut, so ins Spiel zu gehen, wenn man selbst nur "langweilige Type XZ" ist....

Vor allem: Was hat sich Capcom dabei gedacht, das einfach so durchzuwinken? Ich rechne ihnen das wahsninnig hoch an, dass ich als “umgedrehter Gorilla” mit violetten Haaren, ohne Brust und Schultern durch dieses Spiel gehen kann. Natürlich wirft das einige Fragen auf, wenn man im World Tour Modus nicht länger nur an virtuellen Arcade-Maschinen gegen andere Street-Fighter-Größen antritt, sondern diese selbstgemachten Frankensteins (Frankensteine?) in den Kampf schickt, dürfte das hier und da ziemlich schräg aussehen.

Doch auch das ist mir wiederum mir wahnsinnig sympathisch, denn es spricht für ein Spiel, in dem zwar auch für Eitelkeiten Platz ist, das aber Schönheit ganz dem Auge des Betrachters überlasst – und mitunter auch das Gegenteil als valide Option feiert. Also ja: Mächtig wilder Sch***, der hier passiert, aber das feuert meine Vorfreude auf Street Fighter 6 nur noch weiter an.

Ein Triumph für Inklusion - und wenn es nur die aus einer Bierlaune geborener fixer Ideen ist.

Alles geht! Und noch viel mehr. Zumal nicht in einem Spiel mit diesem Budget und Prestige dahinter. Mit diesem Mut zu untypischem Aussehen macht mir Street Fighter 6 Mut für die Zukunft. Das ist etwas, das ich eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hätte.

In diesem artikel

Street Fighter 6

PS4, PS5, Xbox Series X/S, PC

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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