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Super Mario Wonder ist die längst überfällige Verjüngungskur für klassisches Mario

Der Name ist Programm.

Meine Reaktion auf den ersten Super Mario Wonder Trailer glich vermutlich der nicht weniger Fans, die den neuen Look ein wenig befremdlich fanden. Ein deutlich rundlicherer Mario, der flacher wirkte, trickfilmartiger – und auch der Rest der Welt hatte etwas leicht Entrücktes. Nachdem ich nun gut 40 Minuten davon spielen durfte, verstehe ich aber komplett, worauf Nintendo hinauswollte. In gewisser Weise ist hier schlichtweg der Name Programm.

Es wurde mal Zeit. Der New Super Mario Bros. look wirkte mittlerweile reichlich blass und angestaubt.

Nachdem wir uns schon etwas länger auf den New Super Mario Bros. Stil als de facto Antlitz für Marios 2D-Abenteuer eingeschossen haben, war der Facelift lange fällig. Nicht nur, weil der auf dem DS ins Leben gerufene Style mittlerweile ein wenig staubig und glanzlos wirkte. Sondern auch, um im Spieler wieder Neugierde zu wecken, ihn zu verwundern, ins Staunen zu versetzen und vielleicht auch ein wenig stutzig zu machen. Alles valide Übersetzungen von “Wonder” als Nomen und Verb und der Effekt blieb live und in Farbe nicht aus. Denn … oh, diese Farben.

Der Clou an der Sache ist, dass wir uns nicht mehr im Mushroom Kingdom, sondern im Flower Kingdom befinden und so ist hier alles ein bisschen anders. Alles leicht daneben, so wie vermutlich auch das Flower Kingdom geografisch irgendwo ein wenig schräg versetzt neben Prinzessin Peaches Domäne liegt. Das beschränkt sich nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern geht schon mit ganz Grundsätzlichem los, das dazu da ist, mit ein paar eingefahrenen Abläufen zu brechen.

Die Wonder-Effekte versetzen den kompletten Level in Aufruhr und verändern das Spiel extrem.

Wo die New Super Mario Bros. Spiele sich etwa einen Spaß daraus machten, jeden der bis zu vier Spieler im Koop zum physischen Körper im Playspace der anderen zu machen, mit dem auch interagiert werden kann, laufen Besucher des Flower Kingdoms munter durcheinander, ohne sich im Weg zu stehen. Als jemand, der viel mit Gelegenheitsspielern oder Ungeübten zusammen zockt, war mir das gegenseitige Anstupsen irgendwann mehr Ärgernis als spaßfördernde Eigenheit.

Ebenfalls viel Neues entdeckt man bei den Power-ups. Sich in einen Elefanten zu verwandeln, der durch manche Steine einfach durchläuft und sie dabei zerbröselt, Wasser mit dem Rüssel aufnehmen und verspritzen kann und selbst manch senkrechte Röhren einfach in der Landschaft verschiebt, deutete die Demo gleich zu Beginn schon an, dass einige Regeln hierzulande nicht mehr greifen. Ein weiteres Upgrade ließ mich Seifenblasen verschießen, die robust genug waren, um mir für einen kurzen Moment als Plattform zu dienen, während die Bohrmütze es erlaubt, sich im Boden oder in der Decke eines Levels zu verbuddeln. Auf diese Weise erreicht man auch neue Gebiete.

Allein oder zusammen geht es über eine Oberwelt. Geht es überhaupt ohne?

Und dann wären da die Badges, die man sukzessive freischaltet. Diese stellen Modifikationen zum normalen Repertoire in der Super-Mario-Welt dar. Ihr müsst sie aktiv auswählen und könnt immer nur eine von ihnen nutzen. Der Wall-Climb Jump lässt euch beim Wandsprung zunächst einen kurzen Satz in die Höhe machen, nachdem ihr noch einmal von der Wand abspringen könnt, diesmal gewöhnt diagonal in die entgegengesetzte Richtung. Ein Badge lässt euch Marios Mütze als Gleiter einsetzen, während wieder eine andere das von Yoshi-bekannte Strampeln am Ende eines Sprungs ermöglicht, mit dem man den letzten halben Mariometer an Höhe gewinnt. All das erweckt den Eindruck eines deutlich formbareren Jump-and-Run-Erlebnisses und mit all diesen Elementen zu experimentieren, dürfte eine große Freude werden.

Bevor der Eindruck entsteht, das wäre schon alles: Von dem titelspendenden Wonder-Effekt habe ich noch gar nicht gesprochen. In jedem Level, den ich sah, gab es eine Wunder-Blume einzusammeln, deren Einnahme den kompletten Stage verrückt spielen ließ. Da schießen Röhren wie vom Ghostbusters-2-Schleim belebt in die Höhe, zuppeln wie Raupen durch die Gegend, auf deren Buckel man Extras erreicht, an die man sonst nicht käme oder fegt eine kugelige Stier-Stampede von links nach rechts durch das Areal. Dieser Effekt endet jedes Mal, wenn man einen Wunder-Samen erreicht.

Extrem charmant, all die kleinen Animationen.

Wie ihr seht, zapft Super Mario Wonder kräftig die surreale, psychedelische Ader an, die unterirdisch schon immer den Lebenssaft durch die Klempner-Games pumpte. Meine Zweifel sind jedenfalls restlos beseitigt. Freuen wir uns gemeinsam auf ein lebhaftes und überraschendes neues 2D-Mario!

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