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Warum KeyWe nur halb so gut mit Katzen funktioniert hätte

KeyWe macht sich eine bisher unterrepräsentierte Tierart zunutze. Melanie glaubt, dass genau das den Charme des Titels ausmacht.

Am 31. August kam ein neues Spiel zu Steam reingeflattert: KeyWe. Bereits letztes Jahr durfte ich die Demo des putzigen Post-Koops spielen und war da schon hin und weg von den knuddeligen Kiwis.

KeyWe bietet Chaos im knuffigen Kiwi-Koop

Das Gameplay ist recht simpel und keine Weltneuheit auf dem Spielemarkt. Ähnlich wie in Overcooked müsst ihr auf eurer Arbeit, hier eine Poststelle, möglichst schnell die anfallenden Arbeiten verrichten. Für einen Mensch kein Problem, für einen kleinen Vogel ohne Hände, dafür mit Schnabel, umso schwieriger.

Der Chef der Poststelle guckt nicht schlecht, als die australischen Vögel auf der Türschwelle seiner Post auftauchen und bei ihm arbeiten wollen. Tolerant wie er eben ist, gibt er den flauschigen Tierchen eine Chance - mit Kasuaren als Briefausträger fühlen sich die fedrigen Protagonisten Jeff und Debra vielleicht auch gar nicht mehr so fehl am Platz.

Allein oder zu zweit geht es darum mit den eingeschränkten Möglichkeiten der Kiwis Briefe zu verschicken, Telegramme zu schreiben und beim Kasuar füttern oder Musik machen ein paar Überstunden sammeln.

Die Kasuare haben nicht nur Hunger und Durst, sie werden wütend und meckern sich gegenseitig an. Viel Arbeit für Jeff und Debra.

Solo ist die Steuerung beider Vögel gleichzeitig anstrengend, denn ihr dürft keine Päuschen nach dem Kiwi-Wechsel machen. Dafür artet die Koordination zu zweit oft in einem wilden Herumgeschreie aus: "LINKS! RECHTS! Drück endlich Shift! Bist du blind?!!!" Man möchte seinen Chef ja auch nicht enttäuschen - schon gar nicht in der Probezeit.

Die beiden Vögel sehen einfach zum Schreien süß aus, wenn sie Briefe mit ihrem langen Schnabel umhertragen oder sich mit ihrem Popo auf die Tasten der Schreibmaschine plumpsen lassen. Mit feschen Federfarben und knuffigen Accessoires bringt ihr Jeff und Debra auf ein Süßheitslevel jenseits von Karies und Diabetes.

Wenn der Indie-Entwickler kreativ werden muss, kommen die Kiwis ins Spiel

Und da wären wir auch schon beim Thema. Denn was KeyWe so spaßig macht, ist nur zum Teil das Spielkonzept. Klar, es ist ein chaotisches Koop mit Wut- und Spaßfaktor, aber davon gibt es bereits viele und auch bessere. Trotzdem bringt der Titel von Stonewheat & Sons ein ganz eigenes Verkaufsargument mit.

Die zwei sind aber auch einfach putzig wie Sau - ja, Schweinchen sind auch unheimlich niedlich!

Es stellt eine Tierart ins Rampenlicht, die bisher unter dem Radar vieler Spieler war: die Kiwis. Zusätzlich werden diese exotischen Vögel superniedlich dargestellt. "Wow, ich wusste gar nicht, dass die Viecher soooo süß sind", denken sicher viele. So kann man schon fast gar nicht anders, als selbst mal mit dem fedrigen Popo einen Brief abzustempeln. Da sieht man auch gerne mal über eine nicht perfekt ausgefeilte Steuerung oder kleine Bugs hinweg.

Mit hinreißenden Hündchen oder den klassischen Knuddelkätzchen wäre das Konzept sicher nicht so gut aufgegangen. Versteht mich nicht falsch, diese Haustiere sind auch süß, aber als Videospielprotagonisten schon ein bisschen ausgelutscht. Als Indie-Entwickler bekommt man mit australischen Exoten definitiv mehr Aufmerksamkeit.

Ein anderes Tier, das ich gerne häufiger in Games sehen würde, ist der Biber. Dieser heimische Nager ist deutlich unterrepräsentiert, obwohl er auch total liebenswürdig und knuffig ist. Vielleicht in einem Damm-Manager? Oder wie wäre es mit einem Spiel das Hyänen in niedliche Helden verwandelt, die haben ein viel zu schlechtes Image. Fällt euch noch was ein?


Interessiert? KeyWe gibt es auf Steam für 24,99 Euro.

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