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Final Fantasy XVI angespielt: Ein Held mit Rachegelüsten und epische Esper-Schlachten

Die Zeit ist reif für ein neues Kapitel.

Gut einen Monat vor dem offiziellen Release am 22. Juni konnte ich ein paar Stunden mit einer noch nicht finalen Version von Final Fantasy XVI verbringen. Hier erlebte ich den Beginn der düsteren Rachegeschichte des Protagonisten Clive Rosfield, die in der vom europäischen Mittelalter inspirierten Welt Valisthea spielt. Was ich über die Geschichte erfahren habe, wie das actionreiche Echtzeit-Kampfgetümmel für mich funktioniert hat und warum ich die individuelle Anpassung des Schwierigkeitsgrades mit Accessoires richtig gut finde, möchte ich euch jetzt berichten.

Zur Story: Die riesigen Mutterkristalle auf Valisthea produzieren schon seit Ewigkeiten Äther, der den Menschen magische Fähigkeiten verleiht und so die Grundlage für ein komfortables Leben bereitet. Rund um die Kristalle haben sich sechs Nationen gebildet, die jeweils die Kontrolle über eine Ätherquelle übernommen haben.

Kommt es zu einem der spektakulär in Szene gesetzten Esper-Duelle, bebt die Erde.

Das bisher sorgenfreie Dasein der Menschen ist akut bedroht, denn aus dem Toten Land breitet sich eine geheimnisvolle Fäule aus, die den dringend benötigten Nachschub an Äther bedroht. Der fragile Frieden zwischen den Nationen gerät zusehends ins Wanken, als der Kampf um die kostbare Ressource entbrennt und es zu Verrat, Intrigen und offenen kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, die den Untergang Valistheas bedeuten könnten. Im Zentrum der Machtkämpfe stehen die Domini, auserwählte Menschen, die die Macht eines Esper in sich tragen. Jede Nation verfügt über einen Dominus, der den in seinem Körper schlummernden Esper wecken und als vernichtende Waffe einsetzen kann.

Im Prolog lernt ihr euren Protagonisten Chris Rosfield im zarten Alter von 15 Jahren kennen. Das Schicksal hat es mit dem erstgeborenen Sohn des Großherzogs von Rosaria nicht besonders gut gemeint, denn nicht er wurde wie erwartet als Dominus des Feuer-Espers Phönix erwählt, sondern sein fünf Jahre jüngerer Bruder Joshua. Ihm wurde die Aufgabe übertragen, seinen Bruder vor drohenden Gefahren zu beschützen. Ganz ohne besondere Kräfte muss Chris aber nicht auskommen: Er ist ein talentierter Schwertkämpfer und wurde mit der Macht gesegnet, zumindest Teile des magischen Feuers zu beherrschen. Im Laufe des Spiels sammelt ihr noch Fähigkeiten anderer Esper, denen ihr begegnet und greift so im Kampf auf Feuer-, Wind-, Eis- und andere Elementarkräfte zu.

Im Lauf des Spiels trefft ihr auf Esper wie Odin, Phönix, Ifrit, Bahamut, Titan oder Rahmuh und könnt euch deren magische Fähigkeiten aneignen.

Das Kampfsystem konnte ich auch gleich in der Praxis ausprobieren, als der Großherzog mit schlechten Nachrichten von einer Reise zurückkehrt. Die immer weiter fortschreitende Fäule treibt fiese Goblins in bewohnte Gebiete und die Siedler im naheliegenden Stillwater sind bedroht. Gemeinsam mit zwei erfahrenen Kriegern macht sich der gerade mal 15-jährige Clive schleunigst auf den Weg in das Sumpfgebiet, um die Brut zu vertreiben. Ana hat bereits in ihrer Vorschau (https://www.eurogamer.de/final-fantasy-16-verabschiedet-euch-vom-rollenspiel-echtzeit-action-steht-final-fantasy-gut) das Echtzeit-Kampfsystem von Battle Director und Devil May Cry-Veteran Ryota Suzuki trefflich beschrieben: Final Fantasy XVI ist ein Action-Adventure mit Rollenspielelementen. Mich hat die Umstellung von rundenbasierten oder ATB-Kämpfen auf das dynamische Haudrauf-System nicht irritiert. Im Gegenteil, ich habe richtig Spaß daran, mich mitten ins Getümmel zu stürzen und die Gegner mit einem Effektgewitter aus Schwerthieben und magischen Attacken einzudecken.

Gegen ein paar Kobolde kommt ihr dabei ohne große Mühe mit blindem Knöpfchendrücken durch, zumal euch eure KI-gesteuerten Mitstreiter tatkräftig zur Seite stehen. Anders sieht es da schon bei mächtigeren Gegnern aus. Wenn euch ein riesiger Goblin-Krieger mit Keule gegenübersteht oder ein Morbol seine Mundgeruch-des-Todes-Attacke ausführt, dann gilt es die Schwachstellen herauszufinden, das richtige Element für die magischen Angriffe zu nutzen, rechtzeitig auszuweichen und geschickt zu kontern. Habt ihr einem Feind genügend Schaden zugeführt, gerät dieser ins Taumeln und ihr habt ein paar Sekunden Zeit, ungestört auszuteilen.

Habt ihr genügend Schaden angerichtet, kommt der Gegner ins Taumeln. Das ist die Gelegenheit, ein paar Sekunden ungestört zuzuschlagen.

Die Kämpfe, gerade gegen die zahlreichen Minibosse, sind teilweise ganz schön fordernd und der Vorrat an Heiltränken geht schnell zur Neige. Wenn ihr lieber den nächsten Storyabschnitt als den zehnten Game-Over-Bildschirm sehen möchtet, dann könnt ihr euch die Kämpfe leichter machen. Dabei haben die Entwickler meiner Meinung nach ein cleveres System erschaffen: Anstatt den Schwierigkeitsgrad insgesamt abzusenken, wählt ihr statt dem Action- den Story-Modus und könnt dann hilfreiche Ringe anlegen, die euch in bestimmten Situationen einen Vorteil verschaffen.

Der Ring des zeitigen Ausweichens verschafft euch ein paar Sekunden mehr Luft, um einem drohenden Angriff zu entkommen. Der Ring der zeitigen Heilung aktiviert automatisch Tränke, der Ring des zeitigen Angriffs friert den Bildschirm für einen Moment ein, damit ihr die Taste für den perfekten Angriff drücken könnt, um besonders viel Schaden anzurichten. Die Anzahl der Ringe, die man gleichzeitig tragen kann, ist begrenzt, ihr vereinfacht also nicht alle Aspekte des Kampfes zugleich. Das finde ich gut, denn so kann ich mir genau bei den Aktionen Unterstützung holen, bei denen ich Schwierigkeiten habe, ohne gleich jeder Herausforderung aus dem Weg zu gehen. Und die Ringe kann man ja auch wieder abnehmen und den Slot für ein anderes Accessoire nutzen, wenn das Kampfsystem erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Eure Begleiter agieren in den Kämpfen autonom, nur eurem treuen Wolfshund Torgal könnt ihr Befehle erteilen.

Eine Besonderheit sind die Esper-Kämpfe, von denen es mehrere im Spiel geben wird. Inspiriert von Attack on Titan, Evangelion, Godzilla oder Gundam, wird das Aufeinandertreffen der Giganten spektakulär in Szene gesetzt, wenn die haushohen Esper sich brachial attackieren, dass die Erde bebt. Die Kämpfe selbst sind nicht wirklich komplex, es stehen leichte und schwere Schläge oder Schüsse sowie ein Spezialangriff passend zum Element zur Verfügung. Es ist die Over-the-Top-Inszenierung, wenn bei den Auseinandersetzungen Wälder untergepflügt oder weite Flächen der Erde verbrannt werden, die mich wirklich begeistert hat. In dem Kampf des mysteriösen Ifrit gegen Phönix rasen die Esper beispielsweise durch eine Höhle und beschießen sich mit Projektilen oder prügeln den Gegner durch massive Gesteinsschichten. So ein Duell dauert schon mal gerne zehn Minuten und es kommen Quick Time-Events zum Einsatz, wenn ein besonders brutaler Schlag ausgeführt oder ein Angriff rechtzeitig pariert werden soll.

Kommen wir zurück zur Story und warum ihr Clive überhaupt auf einem jahrzehntelangen Rachefeldzug begleitet. Das Großherzogtum Rosaria wird überfallen und Clive muss Joshua vor den bereits im Schloss befindlichen Feinden in Sicherheit bringen. Die Aufgabe endet in einer Tragödie, als der Esper Ifrit auftaucht und es zu einem Kampf der Giganten gegen Phönix kommt, der für Rosarias Esper anscheinend nicht gut ausgeht. Clive sinnt auf blutige Rache und bereist die Welt auf der Suche nach den Schuldigen. Ich habe zwar meine Vermutungen, bin aber auf die Auflösung trotzdem gespannt, denn in der düsteren Fantasywelt scheint nichts so zu sein, wie es auf den ersten Blick aussieht und ich werde ab dem 22. Juni eine längere Zelda-Pause einlegen.

Die Kämpfe sind teilweise ganz schön herausfordernd. Wählt den Story-Modus, dann könnt ihr euch mit Accessoires Vorteile verschaffen.

Für Wiederspielwert ist übrigens auch schon gesorgt: Habt ihr die abwechslungsreichen Gebiete in Valisthea erkundet und die Handlung abgeschlossen, steht der Final Fantasy-Modus mit der Option New Game + zur Verfügung. Dann zieht der Schwierigkeitsgrad kräftig an und im nächsten Durchgang lauern Gegner an unerwarteten Orten auf euren tragischen Helden.

In diesem artikel

Final Fantasy XVI

PS5

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Ulrich Wimmeroth Avatar

Ulrich Wimmeroth

Freier Autor

Mag Rollenspiele und Ego-Shooter, sammelt Retro-Konsolen und nutzt seinen PC hauptsächlich zum Schreiben über Spiele. Und für Strategie natürlich. Und das seit Dekaden.
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