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Frostpunk 2 wird deutlich größer, bleibt aber weiter eisig und tödlich

Eiskalte Aussichten.

Freut ihr euch auch schon auf Frostpunk 2? Endlich wieder um das Überleben in der eisigen Einöde kämpfen und dabei scheitern! Okay, das klingt etwas verbittert, aber das ist eben der Lauf der Dinge. Zumindest dann, wenn ihr Frostpunk zum ersten Mal spielt beziehungsweise gespielt habt. Und vielleicht beim zweiten und driten Mal ebenfalls. Aber es geht ja darum, zu lernen, das Gelernte anzuwenden und es anschließend besser zu machen.

In Frostpunk 2 ist das nicht anders, nur in einem noch etwas größeren Maßstab als bisher. Auf der gamescom konnte ich einen umfassenden Blick auf das Spiel werfen und ließ mir von den Entwicklern verdeutlichen, dass alles größer, aber nicht einfacher wird. Im ersten Teil habt ihr euch gefühlt um eine relativ übersichtliche Siedlung gekümmert. Einer der Entwickler veranschaulicht das dadurch, dass die Größe einer solchen Siedlung in etwa einen Distrikt in Frostpunk 2 repräsentiert. Und ihr könnt eine Menge Distrikte bauen!

Viele Jahre später

30 Jahre nach einem apokalyptischen Schneesturm liegt es an euch, das Überleben zu sichern. Die einzelnen Distrikte beziehungsweise Stadtteile spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es gibt zum Beispiel welche, in denen die Leute wohnen können. Oder andere, in denen Nahrung produziert wird. Letztlich hängt alles zusammen, denn jeder Stadtteil bietet euch etwas, hat aber gleichzeitig seine eigenen Bedürfnisse, die es im Idealfall zu befriedigen gilt.

Frostpunk 2 ist deutlich umfangreicher als sein Vorgänger.

Dabei habt ihr es mit Engineers und Foragers zu tun. Die Engineers sind Nachfahren derer, die die Städte erbaut haben, also etwas mehr technisch orientiert. Die Foragers sind durch die Wildnis gewandert und setzen dementsprechend auf andere Methoden. Das zeigt sich an verschiedenen Stellen, etwa im neuen "Idea Tree". Da lautet etwa eine Frage: Wie produzieren wir mehr Nahrung? Die Lösung der Ingenieure sieht so aus, die Produktion zu erhöhen, was mehr Leute und so weiter erfordert. Die Sammler hingegen schlagen vor, menschliche Abfälle umzuwandeln. Was nicht jedem Einwohner schmecken wird. Im wahrsten Sinne des Wortes vermutlich. Die Entscheidung liegt letztlich bei euch.

Was ihr laut den Entwicklern nicht vergessen solltet, ist, dass es ein Spiel ist, "in dem es um die Leute geht". Ihr könnt euch die Gedanken der Einwohnerinnen und Einwohner anschauen, die euch ein Gefühl dafür vermitteln, ob es ihrer Ansicht nach gut läuft oder nicht. Ob eure Entscheidungen gut ankamen oder für Unmut sorgten. Und vielleicht resultiert daraus ja die ein oder andere Idee für etwas, das ihr tun könnt.

Es gibt verschiedene Stadtteile, die ihr bauen könnt.

Trotz des größeren Ausmaßes von Frostpunk 2 – hier geht es zudem um Wochen, Monate und Jahre, weniger um Tage – solltet ihr die Details nicht außer Acht lassen. Es ist weiterhin so konzipiert, kein einfaches Spiel zu sein. Konsequenzen gibt es immer und manchmal ist vielleicht einfach nur das kleinere Übel besser. Bei der Präsentation entschieden sich die Entwickler dafür, menschliche Abfälle für die Nahrungsproduktion einzusetzen. Was wiederum zu mehr Krankheiten unter Kindern führte. Damit müsst ihr dann klarkommen.

Die politischen Aspekte

Abseits der Städtebau-Aspekte und der damit zusammenhängenden Entscheidungen kommt noch die politische Seite ins Spiel. Hier stellt der Ratssaal einen Mittelpunkt dar. Ihr könnt Leute aus der Bevölkerung anhören, mit ihnen sprechen. Es kommen unterschiedliche Vorschläge auf den Tisch, bei denen es darum geht, ausreichend Unterstützung für sie zu finden. Ihr führt Verhandlungen, übt je nach Bedarf etwas mehr Druck aus, müsst aber gleichzeitig mit einem Vertrauensverlust leben, wenn anderen etwas nicht passt.

In der Welt von Frostpunk 2 gibt es jede Menge unterschiedliche Meinungen und es liegt an euch, einen gesunden Mittelweg zu finden, Bedürfnisse zu erfüllen. Nach der Kritik an der Verwendung der menschlichen Abfälle könntet ihr entsprechende Bereiche etwa wieder abreißen und das alles rückgängig machen. Oder auch nicht. Egal, was ihr hier entscheidet, es beeinflusst im Großen und Ganzen den "Zeitgeist" eurer Stadt. Gleichzeitig ist es möglich, Gesetze zu ändern, was aber je nach Thema ebenso Konsequenzen nach sich zieht. Eigentlich gibt es nichts, was keine Konsequenzen hat. Ihr müsst nur das finden, was euch eher zusagt oder eurer angestrebten Richtung entspricht.

Mit verschiedenen Fraktionen müsst ihr auch zurechtkommen.

Bei all diesen Verhandlungen und der Politik spielen unterschiedliche Fraktionen auch eine Rolle. Ihr könnt nicht mit allen erfolgreich verhandeln oder sie auf eure Seite ziehen. Und das müsst ihr nicht zwingend, denn wenn ihr die Mehrheit hinter euch habt, reicht das schon aus. Umgekehrt gefällt es denen, die dagegen sind, natürlich nicht und ihre Haltung euch gegenüber verschlechtert sich. Ein Beispiel dafür sind die Technokraten, die grundsätzlich nicht glücklich sind und in eurer Stadt mehr Einfluss gewinnen möchten. Wie ihr mit ihnen und anderen umgeht, das entscheidet ihr am Ende selbst.

Die Entwickler betonen, dass in Frostpunk 2 nicht die Natur euren primären Feind darstellt, sondern vielmehr die menschliche Natur. Insgesamt soll das Spiel zudem vielfältiger werden, mehr nuancierte Arten zu spielen bieten. Wenn am Ende dabei ein "bedeutsames Erlebnis" für euch herauskommt, sind sie in jedem Fall zufrieden. Übrigens gibt es unterschiedlich große Maps, an denen ihr euch versuchen könnt, wobei die Größe zugleich Einfluss auf die Schwierigkeit hat.

Unter anderem könnt ihr neue Gesetze auf den Weg bringen.

Nicht nur dank der verwendeten Unreal Engine hinterließ Frostpunk 2 auf der gamescom einen ziemlich guten Eindruck. Die Eisapokalypse sah wohl selten so schön aus. Und auch spielerisch dürft ihr euch wieder darauf einstellen, erst einmal an den Herausforderungen von Teil zwei zu scheitern, bevor ihr das Spiel irgendwann meistert und das Überleben eurer Bevölkerung sicherstellt. Alles ist hier eine Spur größer, es gibt Konsequenzen für jede Entscheidung und ihr müsst euren Weg durch dieses menschliche und politische Minenfeld finden. Einfach wird das nicht, aber das ist auch nicht das, was Frostpunk 2 sein möchte. Der Überlebenskampf nach einem apokalyptischen Schneesturm ist nun mal kein Kindergeburtstag. Frostpunk 2 wird euch das in jeder Minute aufs Neue verdeutlichen, so viel ist sicher.

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