gamescom angeschaut: Techlands Hellraid
Ach, das ist nicht so was wie Skyrim? Sieht aber so aus.
Das ist mal ein seltsames Spiel. Da kommt man drei Minuten zu spät in die Präsentation und beginnt sich beim Zugucken zusammenzureimen, was man da gerade sieht - ich gebe zu, dass ich mich bisher nicht so viel mit dem Titel beschäftigte. Aber was ich sah, waren wunderschöne bergige Fantasy-Landschaften, ein wenig Schnee, Grasland, Bäume, das sieht ein wenig aus wie Skyrim.
Dann kommen ein paar Skelette und der Held schwingt aus der Ego-Sicht ein Schwert. Die Bewegung, die Treffer, das Decken mit Schild oder nur mit der Waffe, das ist doch so was wie Skyrim. Nach ein paar Metern durch weitere hinreißende Umgebungen, deren Schönheit nur von den Objekten in ihr geschmälert wird - an den Kisten, Fässern, Heuwagen und allem anderen muss noch gefeilt werden -, findet man eine weitere Waffe. Manche würden sie einen Morgenstern nennen. Hier heißt sie "Merciless Skullcrusher of Victory". Na, von mir aus. Klingt zwar wie eine meiner schlechten Diablo-Parodien, aber was soll es. Wichtig ist nur, dass so eine schwere Waffe Wunder gegen die knochigen Skelette wirkt, weit besser als das für solche Arbeit ungeeignete Schwert.
Ein Blick mit enormer Sichtweite zeigt in der Entfernung ein brennendes Dorf und die Stimme im Kopf des Helden - er hat neben seiner eigenen scheinbar noch eine weitere zu bieten. Ich hoffe, das nimmt später keine Sacred-3-Züge an - sie sagt, dass eines dieser Häuser das der Schwester sei. Ah, es geht doch nichts über frische Fantasy-Plots... die Schwerster des Helden in Gefahr. Trotzdem, von allein rettet die sich nicht, also weiter, diesmal durch wiederum beeindruckende Ruinen einer alten Burg am Hang des Weges ins Tal. Wo sind eigentlich die NPCs? Es ist doch sonst alles wie in Skyrim.
Dann kommt die Magie, die über Zauberstäbe gewirkt wird, und ich muss sagen, dass neben der schicken Engine - die hier die PC-Version zeigte, aber auf PS4 und Xbox One stabile 60 fps in 1080p bringen soll - diese beiden Zauberstäbe den meisten Eindruck bei mir geschunden haben. Statt einfach nur den Froststrahl von der Stabspitze zu schleudern, hält der Held die Hand vor einen Metallring, in diesem Ring sammelt sich anscheinend Kälte und schießt sie dann weg. Noch besser ist der Feuerstab, der ein geöffnetes Echsenmaul an der Spitze trägt, wo zwischen den Zähnen Flammen tanzen. Wird der Zauber genutzt, "beißt" dieser Kopf in den anderen Arm des Helden und aus dieser Hand schießen dann die Flammen. Das ist nur eine Kleinigkeit, wirkte aber sehr cool. Ein nettes Fantasy-Detail am Rande.
Schnell steigt man einen Level auf. Das System bietet Wege, denen man folgen kann, Fertigkeiten, die die Physis des Helden aufputschen oder seine Magie fördern. Das sieht alles etwas anders aus, aber am Ende funktionierte Skyrim nicht viel anders. Selbst die Anzeigen für die Lebensenergie und Magie sehen ähnlich aus und sind ähnlich platziert. Das Ausdauersystem funktioniert ähnlich und auch wenn der Weg durch das brennende Dorf etwas linear wirkt: Das muss ein Rollenspiel sein.
"Nun, das war die Demo von Hellraid, unserem levelbasierten Hack'n'Slash, das zuerst im Herbst auf Steam als Early Access erscheinen wird."
Ups, so kann man sich irren. Da hat mich Hellraid doch gut verladen, aber ja, das wird ein Action-Rollenspiel mit strikt linearen Leveln, die allerdings ein wenig Auslauf links und rechts bieten, scheinbar ohne allzu viele Gesprächspartner und es sieht dabei doch so sehr nach Skyrim aus. Egal, beeindruckende Landschaften, ein Kampfsystem, das funktionieren kann - um sicher zu sein, muss ich es erst selber spielen -, viele nette Details in allen Bereichen des Spiels. Ja, kann was werden, auf jeden Fall im Blick behalten.