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Bioshock

Evolution statt Revolution

Selber Schuld! Warum musstest Du Dir das verdammte Adam auch von der Little Sister holen? Jetzt hängt dir ein Big Daddy an den Hacken. Und er ist ziemlich sauer. Kannst du ihn hören? Seine schweren Schritte? Das Rotieren des Bohrkopfes? Ich schätze, das war's dann für Dich. Obwohl, einen Trumpf hast du vielleicht noch. Schau mal in Deine Jackentasche. Hattest du nicht noch ein Ampulle Plasmid? Glück gehabt. Vielleicht rettet sie Dich. Vielleicht bringt sie Dich auch um. Wie auch immer: Alles ist besser, als dem Big Daddy in die Finger zu geraten.

Moment mal! Adam, Little Sister, Big Daddy, Plasmid: Um was geht es hier eigentlich?

Eins nach dem anderen

Es geht um Rapture. Rapture ist eine Stadt, eine sehr ungewöhnliche Stadt. Sie ist auf keiner Landkarte zu finden. Auch auf keiner Seekarte. Und das, obwohl sie genau dort verzeichnet sein sollte, denn Rapture liegt tief unter dem Meer. Der Sowjet Andrew Ryan errichtete die Unterwassermetropole kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein Ziel war es, einen Ort zu schaffen, wo sich Schöngeister und Wissenschaftler entfalten konnten – frei von den moralischen Fesseln der Gesellschaft.

Die Big Daddies sind groß, kräftig und mit Steinbohrern oder Energiestrahlern bewaffnet.

Ryan scharte die Starken, Schönen und Schlauen um sich. Sie waren kreativ und konstruktiv, wissbegierig und erfindungsreich. Doch die Elite arbeitete nicht zum Wohle der Allgemeinheit, sondern nur für sich alleine. Rapture blühte und gedieh; bis Adam auftauchte. Adam ist kein Mensch, sondern der Name eines Stammzellen-Sekrets. Mit Hilfe des so genannten Plasmids modifizierten die Bewohner von Rapture ihren sowieso schon außergewöhnlichen Gencode. Durch diese Manipulation wuchsen aber nicht nur ihre physischen und psychischen Fähigkeiten, sondern auch ihre Aggressivität. Als der Vorrat an Adam – das Serum wurde aus einer seltenen Seeschnecken-Gattung gewonnen – aufgebraucht war, entbrannte ein Bürgerkrieg, der noch bis heute andauert.

Die Zukunft in der Vergangenheit

Heute ist im Fall von Bioshock irgendwann in den 60iger Jahren. Und wie kommt Ihr nach Rapture? Durch einen mehr oder minder (un)glücklichen Umstand. Euer Spielercharakter ist ein bis jetzt noch namenloser Pilot, dessen Maschine ins Meer gestürzt ist. Durch Zufall findet er eine alte Taucherglocke, die ihn hinab nach Rapture bringt. Der verunglückte Flugzeugführer hat keine Ahnung wo er ist, was in dieser utopischen Unterwasserstadt eigentlich vor sich geht und vor allem, wie er von dort wieder entkommen kann. Dies alles herauszufinden, ist Euer Job.

Die Little Sisters sorgen dafür, dass der Adam-Kreislauf nicht unterbrochen wird.

Durch den Missbrauch von Adam und den daraus resultierenden Konflikt wurde die Bevölkerung in drei Lager gespalten: Little Sisters, Big Daddies und Splicer. Die Little Sisters sind kleine, unscheinbare Mädchen, die in den Verbindungs- und Belüftungsschächten der Stadt leben. Mit absonderlichen Spritzen extrahieren sie das Adam aus den Körpern der getöteten Mutanten – es ist die einzige Möglichkeit, um an das rare Sekret zu gelangen. Das macht die Kinder natürlich zu einer begehrten Zielscheibe. Aus diesem Grund stehen sie auch unter dem Schutz der Big Daddies, hünenhafte Muskelberge, die in einem antiken Taucheranzug stecken. Mit ihnen sollte man sich lieber nicht anlegen. Außer vielleicht, man ist in der Überzahl, gut bewaffnet und hat ein paar psionische Tricks auf Lager - wie die Splicer. Diese Mutanten sind verdammt gerissen und überaus aggressiv. Sie hängen sich mit ihren Klauen an die Decke, nur um sich von dort hinterrücks auf ihre Opfer zu stürzen. Oder sie teleportieren sich von einer dunklen Ecke aus direkt hinter ihren Feind. Oder bewerfen sie aus sicherer Entfernung mit Feuerbällen. Oder…

Entweder oder, oder, oder…

Während der Sicherheitsroboter (rechts) den Big Daddy ablenkt, könnt Ihr Euch um die Little Sister kümmern.

Das Leben oder vielmehr das Überleben in Rapture ist alles andere als einfach – besonders weil nicht jeder dort unten ganz automatisch Euer Feind ist. In dem Ego-Shooter geht es um mehr als nur stures Ballern – insofern man das will. Jede Situation kann auf verschiedene Arten gelöst werden. Die Big Daddies etwa lassen Euch in Ruhe, so lange Ihr Euch von den Little Sisters fern haltet. Das ist aber gar nicht so einfach, schließlich ist unser namenloser Held ebenfalls an Adam interessiert. Wie kommt man aber jetzt an das Sekret heran? Zuerst muss der bullige Beschützer weg. Entweder Ihr greift den Big Daddy direkt an, hetzt mit Hilfe von ein paar Tricks eine Horde Splicer auf ihn, setzt den Raum, in dem er steht, in Brand oder hackt Euch in das Sicherheitssystem, um ein paar Überwachungsdrohnen auf ihn anzusetzen – nur um hier ein paar der zahlreichen Möglichkeiten zu nennen. Ist der Hüter tot oder einfach nur abgelenkt, holt man sich das Adam. Auch hier gibt es einige Varianten. Entweder Ihr werdet den Little Sisters gegenüber handgreiflich – weshalb Bioshock bereits jetzt schon in der Kritik steht – oder Ihr tauscht das Stammzellen-Präparat gegen eine Handvoll Süßigkeiten, die ihr vorher irgendwo aufgesammelt habt.

Ähnlich kreativ und vielfältig gestalten sich natürlich auch die Kämpfe gegen die Splicer-Mutanten. Zwar gibt es mit den Little Sisters, Big Daddies und Splicern "nur" drei Arten von Gegnern, doch die Unterschiede zwischen diesen sind enorm. Sie heben sich stets durch ihre Fähigkeiten, Bewaffnung und ihr Temperament voneinander ab – ganz besonders innerhalb ihrer eigenen Gruppe. Die Charakteristika sind nicht wie in anderen Ego-Shootern abhängig vom Aussehen der Figur. Nur weil der eine schnauzbärtige Splicer mit einer Pistole bewaffnet und sehr aggressiv war, heißt es noch lange nicht, dass es der nächste Oliba-Mutant ebenfalls ist. Bioshock ist nicht nur ein komplexer, sondern auch ein unvorhersehbarer Ego-Shooter. Und genau diese Faktoren machen das Unterwasser-Abenteuer so interessant und spannend.