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The Darkness

Eindeutig böse!

So ist es kein Wunder, dass die Interaktion mit den Personen von entscheidender Bedeutung ist. Die Geschichte selbst spielt in New York und verdichtet sich um die beiden U-Bahn-Stationen Fulton und Canal Street. In diesem Bereich könnt Ihr Euch relativ frei bewegen und sogar zu einem gepflegten Plauderstündchen mit den Passanten übergehen. Immer wieder bekommt Ihr dabei kleine Nebenaufträge, die zwar die Story nicht voran bringen, aber dem Spiel mehr Atmosphäre verleihen.

Leider müsst Ihr oft lange Wege zurück legen, nur um mit einer Person zu sprechen. Gerade durch die langsame Laufgeschwindigkeit von Jackie ziehen sich diese Momente unangemessen in die Länge. Auch stören bei der vorgegaukelten Freiheit die zu klar gesetzten Trigger, die zum Beispiel eine Zwischensequenz oder einen Angriff auslösen - hier wäre ein wenig mehr Improvisation wünschenswert.

Klasse Grafik, mäßige Steuerung

Der Berserker Darkling bei seiner Spezialität: Anspringen und töten.

Obendrein erscheint es seltsam, dass die U-Bahn-Stationen zwar stets gut besucht, die Straßen der Stadt hingegen aber oft vollkommen verwaist sind. So genial also auch einige Gameplay-Elemente und die Story geworden sind, so inkonsequent wirkt manchmal das Szenario.

Hinsichtlich der Steuerung gibt es derzeit ebenfalls noch Grund zu Mosern. Während die Spezialfähigkeiten recht gut von der Hand gehen, leiden die Feuergefechte unter dem trägen Fadenkreuz. Man kann zwar eine Auto-Aiming-Funktion zuschalten, aber gerade bei den agilen Gegnern gehen damit zu viele Schüsse ins Leere.

Weniger problematisch sieht es im Gegenzug bei der Grafik aus. Die hochauflösenden Texturen und schicken Effekte sind durchaus einem Next Generation-Titel würdig, auch wenn sie dabei nicht ganz die Klasse zukünftiger Meisterwerke erreichen – zum Beispiel Bioshock. Kurzum: An manchen Stellen sieht man der Engine ihre Old Generation-Herkunft einfach an. Die realistische Beleuchtung und das originäre Art-Design heben den Titel trotzdem wohltuend von der Unreal Engine 3-Konkurrenz ab.

Hier schaut sich Euer Onkel den Stummfilmklassiker Nosferatu an.

Starbreeze begeistert rundum durch einen einmaligen Einfallsreichtum, der Euch an jeder Ecke der Spielwelt entgegen strömt. Ob es die Dutzenden Fernsehprogramme und abendfüllenden Spielfilme sind, die man sich auf den im Spiel verteilten Fernsehern anschauen kann. Oder die wunderschönen Graffiti, die von namhaften Sprühdosen-Künstlern an die Wand gepinselt wurden - überall gibt es etwas zu entdecken und zu bestaunen. Selbst wenn der recht freie Spielablauf nicht immer konsequent umgesetzt wurde und zu viele Einschränkungen einem die Illusion einer lebenden Welt rauben, sind es gerade die Details, die einen immer wieder an das Joypad fesseln werden.

Eins ist sicher: Starbreeze wird auch mit The Darkness einen einmaligen Shooter hinlegen, der durch seine dichte Story, den ungewöhnlichen Anti-Helden und viel Liebe zum Detail ein Hit werden dürfte. Doch wird es The Darkness wie dem Vorgänger Riddick gelingen, das Genre zu revolutionieren? Momentan sieht es noch nicht danach aus. Dafür erlaubt sich das Spiel gerade beim Gameplay einfach zu viele Schnitzer. Dumme Gegner, die oft zu langen Laufwege und die viel zu offensichtlichen Schalter hinterlassen trotz all der genialen Inszenierung einen bitteren Nachgeschmack.

Comic-Fans können aber jetzt schon aufatmen. Die Entwickler haben die Atmosphäre der Vorlage nahezu perfekt eingefangen. Über die Frisur von Jackie Estacado und seinen schmierigen Ledermantel kann man zwar prächtig streiten, doch die Emotionen, die transportiert werden, suchen im Shooter-Genre ihresgleichen. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass die Entwickler ein paar zarte Ausbesserungen vornehmen und die Verkaufsfassung dann ohne die angesprochenen Mankos über die Ladentheke wandert.

Ich für meinen Teil freue mich auf jeden Fall schon tierisch darauf, bald wieder so richtig meinen inneren Schweinehund heraus zulassen und mich endlich der Finsternis hinzugeben.

The Darkness erscheint am 29. Juni 2007 für Xbox 360 und PS 3.

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