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Starfield sieht einfach großartig aus, aber lasst uns nicht über die Augenbrauen und Haare reden

Da gehen sie hin, die Stunden meines Lebens.

Bisher dachte ich mir bei jedem Trailer, bei jeder Präsentation, dass Starfield ja schon ganz nice aussieht, aber ich war noch etwas verhalten. Doch heute, nach der ausgiebigen Starfield Direct im Anschluss an den Xbox Game Showcase, kann ich voller Überzeugung sagen: Wow, ich bin geflasht! Und frage mich, wie es Bethesda hinbekommt, ein solch riesiges Spiel zu entwickeln. Die Qualitätssicherung muss ein Albtraum sein. Aber gut, das ist nicht mein Problem. Ich hoffe einfach, die Zeit bis zum Release im September 2023 wird dahingehend gut genutzt.

Womit soll ich anfangen? Vielleicht mit dem Schlechten? Wobei schlecht vielleicht auch etwas übertrieben ist. Augenbrauen. Bärte. Und Kopfhaare. Darüber waren wir uns in unserer Eurogamer-Gesprächsrunde, die neben der Präsentation lief, doch recht einig. Das geht heutzutage besser. Was ebenso für die Mimik der Charaktere gilt. Und für die kalten, leblosen Augen, mit denen einen die NPCs anschauen, nein, anstarren. Aber okay, wenigstens etwas Kontinuität in einem Bethesda-Spiel. Und über den "Ich liebe dich"-Dialog aus der Szene, in der es um Romanzen mit Begleiterinnen und Begleiter ging, reden wir lieber auch nicht.

Euer eigener Charakter in einem großen Universum

Was mich als echten Sci-Fi Fan hingegen wirklich abgeholt hat, war, diese ganzen verschiedenen Welten mit ihren teils wirklich fabelhaften Panoramen zu sehen. Fantastisch und unglaublich stimmig. Am liebsten würde ich sofort an die Konsole stürzen und das selbst erleben, aber wir müssen ja alle noch warten. Und mit der Bestätigung eines Fotomodus in der Präsentation hat man sich ganz schön Zeit gelassen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es keinen gibt, denn Starfield schreit geradezu danach. Da werden unzählige Stunden hineinfließen, mit Sicherheit nicht nur bei mir. Das Gleiche gilt für den Charakter-Editor. Wobei ich ehrlich gesagt häufig meistens schnell durch solche Editoren komme. Aber bei anderen wird das nicht so sein, schon jetzt viel Spaß dabei.

Ich muss zugeben, dass die Präsentation für sich genommen schon einen überwältigenden Eindruck hinterlässt. Vielleicht ist das ja ganz gut so, auf diese Art ist man darauf vorbereitet. So viele Spielsysteme, so viele Möglichkeiten, tausende Welten, dieses und jenes. Wenn es bisher Signelplayer-Spiele gab, die man getrost als Zeitfresser bezeichnen konnte, dann wirkt es so, als wollte Bethesda mit Starfield noch zwei- oder dreimal einen draufsetzen.

Wobei sich dabei die Frage stellt, wie letztlich das Verhältnis zwischen handgemachten Sachen und automatisch generiertem Content aussieht? Bei tausenden Welten muss es enorm viele Zufallssachen geben. Es bleibt zu hoffen, dass der handgemachte Content daneben deutlich heraussticht und und nicht durch den Rest verwässert wird. Denn seien wir ehrlich: Wahrscheinlich wird es so sein, dass sich viele Aktivitäten einfach von System zu System und Planet zu Planet wiederholen, mit kleinen Variablen. Und noch eine wichtige Frage: Viel machen konntet ihr bereits in Skyrim. Aber hat es sich am Ende auch auf die Spielwelt ausgewirkt? Geht so. Wie wird das bei Starfield sein? Gibt es merkliche Änderungen, die sich durch eure Spielweise ergeben? Das lässt sich noch nicht beantworten, aber etwas mehr Impact darf es gerne sein.

Ansonsten haben wir viel von dem, was ihr so von einem (Bethesda-)Rollenspiel erwarten könnt: Skills, Traits, Anpassung der Waffen. Und verschiedene Vorgehensweisen. Ihr wollt versuchen, lieber zu reden? Macht das. Ihr möchtet alles über den Haufen ballern und wegsprengen, was euch vors Fadenkreuz läuft? Nur zu! Vielleicht ein wenig schleichen? Jep. Fern- und Nahkampf? Aber sicher doch. Wie ihr spielt, liegt an euch. Ein Beispiel aus dem Stream: Wenn ihr ein Sandwich-Pirat sein und so viele Sandwiches wie möglich anhäufen möchtet, hält euch niemand davon ab. Danach hatte ich übrigens Lust auf ein Sandwich. Danke dafür.

Mein Raumschiff, mein Design

Ein anderes Highlight: Die Anpassung der Raumschiffe. Ihr könnt verschiedene Module hinzufügen, euer Schiff kleiner oder größer gestalten und Komponenten austauschen, ganz so wie ihr es für richtig haltet. Oder wie wäre es mit ein paar etwas… mh, sagen wir Formen, die nicht ganz der Norm entsprechen? Zwei Designs, die während der Show präsentiert wurden, waren ein an ein Tier erinnerndes Raumschiff und eine Art fliegender Optimus Prime. Zelda: Tears of the Kingdom generiert mit seinen von Nutzern erstellten Konstruktionen gerade einiges an Aufmerksamkeit in sozialen Medien, wird es bei den Starfield-Raumschiffen ähnlich sein? Ich bin schon gespannt, was manche Leute hier zusammenstellen. Megatron dürfte schon einmal eine sichere Bank sein.

Natürlich habt ihr auch eine Crew, die ihr zusammenstellen könnt und die euch begleitet. Räumt ihr den passenden Platz auf eurem Raumschiff frei, vielleicht nützen die Leute euch irgendwann einmal. So entstehen Freundschaften, unter Umständen auch die erwähnten Romanzen. Was noch? Weltraumkämpfe! Das Herumbasteln an den Schiffen wirkt sich ebenso auf die Leistungsfähigkeit aus, ob in Kämpfen oder bei der Reichweite eurer Sprünge. Feindliche Schiffe könnt ihr in Stücke schießen und die Fracht looten. Oder ihr setzt sie außer Gefecht, dockt an und schaut euch mal darin um. Nicht zu vergessen das vorbeifliegende Großmütterchen in ihrem Raumschiff, die euch zum Essen einlädt.

Als ob das alles noch nicht genug wäre, könnt ihr auch noch Außenposten auf Planeten errichten. Auch hier gibt’s verschiedene Module, die ihr praktischerweise aus der Vogelperspektive aneinander steckt. Definitiv besser als aus der Ego-Perspektive fummelig daran herumzubasteln und zu fluchen. Man kann wohl nicht behaupten, dass es in Starfield wenig zu tun gäbe. Der Sci-Fi-Nerd in mir wird aber vermutlich alleine schon damit glücklich sein, wenn ich mir die vielen unterschiedlichen Planeten angucken und die Stimmung einsaugen kann. Noch schnell ein Foto zur Begrüßung knipsen und ein bisschen umschauen, vielleicht findet sich ja etwas Interessantes.

Könnt ihr diesen Blick spüren?

Ein bisschen Skepsis bleibt noch

Es ist ein gleichermaßen faszinierender Aspekt, wie auch einer, bei dem ich noch eine gewisse Portion Skepsis verspüre. Da geht es eben um den erwähnten Einfluss auf die Welt, auf das Universum. Und wie viel handgemachten Content es am Ende wirklich gibt. Nach der Präsentation wirkt es so, als gäbe es eine solide Grundlage für alles. Wie viel Bethesda letztlich daraus macht, das steht in dem Fall buchstäblich noch in den Sternen.

Ich hoffe aber das Beste, denn am Ende fällt Starfield anhand meiner Interessen einfach perfekt in mein Beuteschema. Ich habe Skyrim gespielt. Oder Fallout 3. Ja, ich hatte meinen Spaß damit, aber dieses Konzept in einem Weltraumspiel zu sehen, das macht es für mich gleich noch tausendmal aufregender. Was mir auch sehr gefällt, ist dieser bodenständige Ansatz, wie hat man es so schon ausgedrückt? Nasapunk! Das steht Starfield gut zu Gesicht und ich denke, besser hätte man es nicht treffen können.

Kurzum: Ausgehend von dem, was wir heute gesehen haben, besitzt Starfield das Potential, etwas ganz Großes zu werden. Nutzt Bethesda das auch aus oder wird es einfach im weitesten Sinne nur Skyrim in Space? Das ist eine spannende Frage und auf die Antwort müssen wir gar nicht mehr sooo lange warten. Fürs Erste hat mich die Starfield Direct aber schon von den Socken gehauen und mein Interesse deutlich gesteigert, selbst wenn ich mit etwas Ehrfurcht auf all die Möglichkeiten und Welten blicke, die mich dort erwarten. Wie sieht's bei euch aus?

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