Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

PSP ganz klassisch

Blast from the past.

Wenn ich den Satz "Früher war doch alles besser, vor allen Dingen die Spiele." lese oder höre, laufe ich rot an und werde zum Tier. Mal ehrlich: War dieser Pixelbrei, den wir damals für gute Grafik hielten, wirklich so toll? Und können die Simpelkonzepte der Vergangenheit mit modernen Hochkarätern mithalten? Nicht wirklich, oder? Trotzdem gab es zahlreiche Klassiker mit hohem Unterhaltungswert und ebenso hohem Suchtfaktor. Drei dieser Perlen feiern durch DTP (Bubble Bobble Evolution, Rainbow Islands Evolution) und Konami (Bomberman) bald ihre Wiederauferstehung. Zwei der Titel wurden "nur'" mit frischen Spurenelementen angereichert. Der Dritte im Bunde hingegen lockt potentielle Liebhaber mit dem Besten aus beiden Welten, also einer gelungenen Mischung aus alt und neu.

Kleiner Tipp am Rande: Die Originalversionen von Bubble Bobble und Rainbow Islands sucht man auf den UMD's leider vergebens. Wecken die folgenden Beschreibungen Euer Interesse, solltet Ihr zudem ein Auge auf die Collection Taito Legends für die PS2 werfen. Die Sammlung bietet die Oldies in unverfälschter Form. Und dazu viele weitere Museumsstücke wie Jungle Hunt, Elevator Action oder Space Invaders.

Die Sache mit den Blasen

Blasen für die Ewigkeit. Bubble Bubble (Evolution) ist zeitlos gut.

Bis tief in die Nacht zockte der kleine Marco früher Bubble Bobble von Taito. Dieses Jump&Run-Epos hatte mit satten 100 Levels für die damaligen Verhältnisse enorm viel Masse und gleichzeitig ein einfaches, extrem motivierendes Spielprinzip. Gesteuert werden dabei - damals wie heute - die ungewöhnlichen Dinosaurier Bub(-ble) und Bob(-ble). Ungewöhnlich, weil die beiden, anders als übliche Vertreter ihrer Zunft, nicht mit Feuer um sich spucken, sondern Blasen absondern. Mit denen versuchen sie, allerlei Feinde "einzuseifen". Ist ein Gegner in einer Blase gefangen, reicht ein simpler Dinosprung auf diesen runden Doppel Whopper, um den Schuft von seinen weltlichen Sorgen zu erlösen. Als "Dankeschön" hinterlassen die besiegten Viecher sogar frisches Obst, mit dem sich das Heldenduo stärkt (und gleichzeitig den Punktestand in die Höhe treibt). Ist ein Level komplett von Kroppzeug befreit, geht es weiter mit dem nächsten. Klingt simpel, ist simpel, wurde jedoch von den Programmierern durch immer komplexere Abschnittskonstruktionen und diverse Extras (Geschwindigkeitsboost, mehr Feuerkraft, etc.) interessant gemacht. Irgendwie kultig auch die Musikuntermalung. Spötter bezeichneten die einprägsame Melodie als nerviges Kirmesgedudel, Fans von Bubble Bubble liebten den Track.

Die Evolution des Blasebalgs bleibt der Grundidee im Wesentlichen treu und veredelt sie durch plastische Effekte sowie frische Ideen. Ihr könnt nun munter zwischen den beiden Protagonisten wechseln und solltet deren individuelle Fähigkeiten nutzen. Zum Beispiel um kleinere Rätsel zu lösen. Ähnlich einem RPG kann die Power von Bub und Bob aufgelevelt werden. Dazu gesellen sich (kooperative) Multiplayer-Modi für bis zu vier Spieler. Mir persönlich gefällt es. Grafisch bringt der Titel die PSP nicht zum Glühen, besitzt aber wie das Original einen gewissen liebevollen Charme. Wenn Ihr die Dinos schon damals mochtet, dann werdet Ihr auch mit ihren neuen Abenteuern Freude haben.

Ausgeblasen

Der offizielle Packshot - Bilder rücken die Entwickler noch nicht raus.

In Rainbow Islands (Zocker um die 30 bekommen noch heute glänzende Augen, wenn sie an die geniale Amiga-Version der Programmiererlegende Andrew Braybrook denken) gab es ein Wiedersehen mit Bub und Bob. In gewisser Hinsicht zumindest. Denn die beiden sind keine Dinosaurier mehr, sondern stinknormale Jungen. Offenbar wurden sie beim Vorgänger mit einer Art Fluch belegt, der sich mittlerweile verflüchtigt hat. Nicht die einzige Änderung. Diesmal gibt es keine Einzelbildschirme mehr, stattdessen steht die Besteigung von vertikal scrollenden Levels an. Und zwar mittels zahlreicher Plattformen und Regenbögen, die unsere jungen Helden auf Knopfdruck erzeugen. Als Nebeneffekt können die bunten Dinger - ähnlich wie die Blasen aus Bubble Bobble - bei der Bekämpfung von Monstern helfen. Bunt ist übrigens ein gutes Stichwort: Die Optik ähnelt einem grellen, leicht kitschigen Comic, hat(-te) dennoch ihren Reiz. Besiegte Spinnen und andere Kreaturen "quittieren ihren Dienst" erneut mit Hinterlassenschaften, die den Punktestand in die Höhe treiben oder hilfreiche Extras ans Tageslicht bringen. Etwa die Fähigkeit, für kurze Zeit wie Speedy Gonzales durch die Levels zu flitzen.

Rainbow Islands Evolution fängt den naiven Charme des Originals perfekt ein und transportiert diesen grafisch in die dritte Dimension. Die zweite wesentliche Neuerung sind drei verschiedene Spielmodi für Solo- und Multiplayer. Einzelspieler vergnügen sich mit der Story, bei der zahlreiche (Bonus-)Inseln zu erforschen sind, oder stellen sich dem Überlebenskampf im Survival-Modus. Der Vs-Mode hingegen nutzt die Wireless-Möglichkeiten der PSP und animiert zum munteren Regenbogen schlagen gegen Kontrahenten aus Fleisch und Blut.

Vom Regenbogen zur Bombe

Grafikgourmets rümpfen die Nase. Bomberman-Veteranen lieben diese klassische Ansicht.

Abschließend ein richtiger Knaller im wahrsten Sinne des Wortes. Ursprünglich von Hudson Soft entwickelt, haben wir es bei Bomberman mit einem absolut simplen Konzept zu tun. In einem Labyrinth legen Eure Spielfiguren Bomben, um damit Wände und feindliche Wesen in die Luft zu jagen. Eine dezent strategische Vorgehensweise ist angesagt, denn die Explosionen strahlen in alle vier Himmelsrichtungen aus. Falsch gelegte Bomben können eine Kettenreaktion auslösen, nach der Zündung andere Sprengkörper aktivieren und Euch somit selbst schnell um die virtuelle Existenz bringen. Diverse Extras (Superbomben, Fernzündung) sind der schmackhafte Salz in der explosiven Suppe. Obwohl die meisten Ableger optisch eher spartanisch rüberkamen, entwickelten sie sich speziell als Multiplayer-Spektakel zu einem echten Suchtphänomen.

Die Hintergrundgeschichte des jüngsten Sprosses erwähne ich der Vollständigkeit halber nur kurz: Ein finsterer Schatten bedroht das Universum. Eine böse böse Roboter-Armee sorgt für zusätzliche Probleme. Und nur ein strahlender Held, Bombermaaaaaaaaaaan, kann für Frieden sorgen. *schnarch* Mehr Interesse lösen da schon die Spielmodi aus. Der Classic-Modus beinhaltet 50 Level für Solisten, dazu 20 Schauplätze für bis zu vier Spieler per Wireless-Funktion. Erfreulicherweise wird dafür nur eine UMD benötigt. So soll es sein! Dazu wurden noch 100 3D-Levels auf den Datenträger gebrutzelt, über die sich vor allen Dingen moderne Bombenleger freuen. Puristen können und wollen sich ja nicht wirklich von der zweidimensionalen Ansicht lösen. Einem explosiven Vergnügen für beide Fraktionen steht wenig im Weg. Bomberman ist eben unverwüstlich.

Für die PSP: Bubble Bobble Evolution erscheint bereits am 29 September. Rainbow Islands Evolution ein wenig später - am 27. Oktober. Und Bomberman erst im November 2006.

In diesem artikel

Bomberman

PSP

Verwandte Themen
PSP
Über den Autor
Kommentare