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Among Us: Meine 5 besten Lügen - Ich kann so gemein sein, wenn ich nur will...

Entdeckt auch ihr eure dunkle Seite...

Spielt man Among Us, entdeckt man bisweilen einige Qualitäten an sich, von denen man nicht wusste, dass man sie besaß. Ich persönlich habe herausgefunden: Wenn es sein muss, bin ich ein richtig guter Lügner, was mich ein Stück weit erschreckte, denn eigentlich halte ich mich für eine ehrliche Haut. Selbst, wenn ich mal schwindele, sieht es mir meine Frau auch ohne Brille an der Nasenspitze an. Muss wohl ein Mü länger werden, wenn ich es mit den Fakten nicht so genau nehme.

In Among Us jedoch der Impostor zu sein, muss bei mir irgendeinen Schalter umlegen, den ich bisher nicht gefunden hatte. Ich werde zum Keyser Soze unter den üblichen Verdächtigen. Jedenfalls kommt es mir in meinen besten Momenten so vor. Also, diese Liste meiner schönsten Impostor-Erinnerungen nicht als Selbstbeweihräucherung sehen - ich stümpere mich selbst noch oft genug zum schlechtesten möglichen Zeitpunkt in einen Lüftungsschacht oder es gibt einen Unfall und ich ermorde Versehens ein Besatzungsmitglied vor den Augen eines Kollegen ("abgerutscht", um es mit Nihil Baxter zu sagen). Nobody's perfect, vor allem nicht ich. Trotzdem hier meine fünf schönsten Impostor-Momente. Lasst mich am Ende wissen, was eure waren!


5. "Ich hab' den Reaktor repariert, ich kann es nicht sein!"

Diese Lüge ereignete sich in einer zufälligen Lobby, mit der ich schon ein gutes halbes Dutzend Partien hinter mir hatte. Ich war in der kompletten Session nicht einmal der Impostor gewesen, allgemein ein sehr eifriger und hilfreicher Crewmate, hatte schon das eine oder andere gute Näschen bewiesen und der Ton wurde im Laufe des Abends zunehmend freundschaftlicher. Gut, letzteres könnte auch an meinem Screen-Namen "Vanessa" gelegen haben, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich spielte als Imp einen ruhigen Stiefel runter, ermordete so gut wie niemanden selbst und sabotierte nach ein paar Minuten Spiel einen Reaktor, zu dessen Reparatur ich selbst als Erstes eilte und mich dabei von meinem neuen "Freund" dieser Lobby beobachten ließ.

Als die erste meiner handgemachten Leichen gemeldet wird - ohne Verdachtsmoment in irgendeiner Richtung - beginne ich damit, allen Spielern, die Visual Tasks erledigt haben, ihre Alibis zu geben und bitte im Umkehrschluss dann meinen Kumpel, für mich zu bürgen. Immerhin hat er ja gesehen, wie ich den Reaktor repariert habe und "Impostor können keine Tasks erledigen!" Das Problem ist nur: Können sie doch, wenn es um das Abwenden eines Reaktor- oder Sauerstoffnotfalls geht. Meine Lüge bestand also darin, Unwissenheit über dieses spezielle Feature des Spiels vorzutäuschen. "Vanessa" war einfach noch nicht sehr lange dabei *zwinker, zwinker*. "Okay, Vanessa wusste nicht, dass Impostor Reaktor reparieren können, ist damit schonmal unschuldig", so die eigentlich nicht dumme Schlussfolgerung meines dunkelblauen Freundes aus sechs Matches Among Us, die auch die anderen Spieler überzeugte. Die Jubelszene vorm Monitor könnt ihr euch nicht vorstellen.

Können auch Impostor: Meltdown verhindern. Muss aber nicht jeder wissen.

Ich habe das Match sogar gewonnen. Einen nach dem anderen holte ich mir, ließ meine beiden neuen Freunde, die von meiner Unschuld überzeugt waren, nicht aber von ihrer gegenseitigen, bis zum Schluss am Leben und killte am Ende den vorletzten Spieler vor den Augen desjenigen, der mich mit seinem Fehlschluss reingewaschen hatte. Zurück in der Lobby kam nur ein: "VANESSA! NOOOOOOO!"


4. "Du hast doch gesehen, wie ich die Visual Task gemacht habe!"

Dass das funktioniert hat, kann ich immer noch nicht glauben. Es muss mehr Glück als alles andere gewesen sein, aber in meiner damaligen Situation hab' mich darüber nicht beschwert. Die Partie ging eigentlich gut los. Zwei Spieler hatte ich mit meinem Lieblings-Move erledigt: Mir während einer meiner Reaktor-Sabotagen einen der Nachzügler, die zu spät zur Reparatur eilten, zu greifen. Aber nachdem die Crew einen Unschuldigen durch die Luftschleuse gepustet hatte, lief der Rest der Partie leider eher vorsichtig und ohne, dass der Verdacht auf jemanden anderes gefallen wäre. Irgendwie schienen mich mindestens zwei der anderen als Nächstes auf dem Kieker zu haben und einzelne Spieler zu isolieren wurde immer schwieriger.

Also dann die Verzweiflungstat: Zunehmend nervös lungerte ich so unauffällig, wie es mir möglich war, im Storage-Raum der Skeld-Map in der Nähe des Hebels für die Müllentsorgung rum und wartete, bis ein anderer Spieler durch den Raum huschen würde.

Gelb kam aus dem Gang links und rannte erst nach oben, bemerkte mich dann aber wohl und kam mir entgegen, woraufhin auch ich ihm ebenfalls entgegenlief, als wäre ich gerade mit meiner Aufgabe fertig geworden. Nur jetzt nicht der Versuchung erliegen, den Kollegen zu ermorden! Ich habe dann irgendwo im Upper Engine Room dem orangenen Crewmate das Licht ausgepustet. Als die Crew den Toten meldet, frage ich: "Hey Gelb, bitte sag' mir, Du hast noch gesehen, wie ich die Garbage-Task in Storage gemacht habe." Er muss Mobile-User gewesen sein, denn die Antwort ließ schmerzlich lange auf sich warten. Ich hatte gerade begonnen, meine Frage noch einmal einzugeben, als da auf einmal stand: "Vanessa clean!" Leider ging die Runde eher unrühmlich zu Ende, aber auf diese Täuschung war ich trotzdem stolz.

Vanessa wartet auf den Moment.

3. "Sie ist die einzige, die ich keine Visual Task habe machen sehe."

Einmal bekam Vanessa weibliche Konkurrenz - Patty, ein lila Crewmate. Vanessa hat das nicht gefallen. Die extrem hilfsbereite Dame - oder war es ein Patrick? - erfreute sich sogar großer Beliebtheit in der Runde, weil sie der Reihe nach anderen Alibis durch Bestätigung erledigter Visual Tasks gab. Nur sie selbst war irgendwie nicht die Fleißigste, was ihre eigenen Tasks anging. Einmal, als sie mit mir alleine unterwegs war, fing sie dann aber doch damit an und zog im Storage den Hebel zum Müllverkappen. Gleichzeitig tat ich aber so, als würde ich links davon Benzin für den Motor abfüllen. in meinem Beisein auf der Krankenstation scannen. Eine Visual Task, die ihre Unschuld beweist. Eine zu meiner Überraschung sehr spät entdeckte Leiche in der Kommunikationszentrale (keine Ahnung, wie die dahin kam...) führte dann zu einer Abstimmung.

Weil die restlichen vier Spieler offenbar nur uns beide nicht so recht lokalisieren konnten, sah man in uns die Hauptverdächtigen. Ich hatte Glück und Patty legte los: Wir waren zusammen unterwegs, Vanessa hatte reichlich Gelegenheit, mich umzubringen." Und dann: "Sie hat auch gesehen, wie ich Clear Garbage gemacht habe." Vanessa: "Sorry, das habe ich leider nicht, ich habe Sprit abgefüllt". Ade Patty, es war schön mit Dir.

Visual Tasks sind ein Schlüsselfaktor - für die Guten wie für die Bösen.

Diese Runde ging sogar sehr spannend weiter. Tatsächlich wurde zunächst plötzlich doch einer der anderen vier verdächtigt, was den Fokus von mir nahm, allerdings stand es in der entscheidenden Abstimmung dann Aussage gegen Aussage und die Crew traf die richtige Entscheidung. Ansonsten: Tolle Lüge, alles richtig gemacht, eigentlich.


2. "Er war der einzige, der für jeden einzelnen Rauswurf gestimmt hat!"

Der Klassiker, der beweist, dass es gut ist, sich einen Zettel und Stift bereitzulegen und gewisse Details zu notieren. Zum Beispiel, wer für wen stimmte und vielleicht so schon den einen oder anderen Unschuldigen auf dem Gewissen hatte. In einer Runde auf der Polus-Map hatte ich bereits zwei Spieler selbst erledigt, die Crew hatte vier weitere rausgeworfen. Ich habe mich drei Mal enthalten und einmal auf einen tatsächlich recht verdächtigen Spieler getippt und ihn damit rausgeworfen. Die vier Verbliebenen waren sich nicht einig, ob ich als eher auffällig unauffälliger Spieler oder der hellblaue, der die ganze Zeit recht aggressiv agierte, der Schuldige wäre. Bis ich mit meinen Notizen um die Ecke kam und den entscheidenden, so glaube ich zumindest, Satz sagte: "Hellblau war der einzige, der für alle vier Unschuldigen gestimmt hat, die wir bisher in die Lavagrube geworfen haben!" Dabei war das nicht einmal die Wahrheit, mit dem Ersten hatte er nichts zu tun.

Den anderen reichte das als Argument und sie warfen ihn hinaus. Nach Neubeginn der Runde tötete ich noch um den Besprechungstisch mein letztes Opfer und gewann so die Runde. Matches, in denen man selbst nur die halbe Arbeit machen muss, sind besonders befriedigend.


1. "Ich stand die ganze Zeit an der Kamera, das weißt Du!"

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir dieser Trick noch einmal gelingt - deshalb ist das hier auch die beste Lüge aus mittlerweile mehr als 50 Stunden Among Us über PC und iPad verteilt: Eine Runde hatte Imp-Vanessa einen Verehrer, Pink, der ihr nicht von der Seite wich, was das Faken diverser Tasks sehr schwierig gestaltete. Meine Lösung dafür war geballte Langeweile: Ich stellte mich erst an den Admin-Tresen und tat so, als würden mich die Positionen der Spieler auf der Karte interessieren und schüttelte ihn schließlich ab, indem ich ihn durch mein Studieren der Überwachungskameras in Security endgültig einschläferte. Das wurde meinem Schatten zu langweilig und er verschwand, was ich umgehend dazu nutzte, mich durch den Lüftungsschacht erst nach Electrical und - als dort niemand zum Ermorden war - in die Medbay zu quetschen, wo gerade Schwarz zu vertieft in die Proben-Task war, um mich zu bemerken. Den schnell einen Kopf kürzer gemacht und zurück durch die Lüftung zum Security-Tresen.

Security - Medbay-Mord - Security in unter zehn Sekunden. (Szene nachgestellt. Kein reales Verbrechen!)

Buchstäblich fünf Sekunden später kreuzte mein pinker Verehrer wieder auf, der wohl Sehnsucht nach mir hatte, und nochmal fünf Sekunden danach wird die Leiche von Schwarz gemeldet. Als es darum ging, wer wo war zum Zeitpunkt des Mordes sage ich: "Ich war die ganze Zeit an den Kameras, Pink kann es bezeugen!", was Pink auch brav tat und meinen Namen damit vorerst reinwusch. Lustigerweise wurde Pinks etwas zielloses Umherirren irgendwann auch als verdächtig eingestuft, was ihn den Kragen kostete. Ich konnte diese Partie zwar dennoch nicht gewinnen - ein schlecht getimter Mord wurde mir zum Verhängnis -, trotzdem hätte ich nur allzu gerne Pinks Gesicht gesehen, als er begriff, dass er gerade einem Mörder ein Alibi gegeben hatte.


Wie bereits angekündigt: Jetzt seid ihr an der Reihe! Was sind die Lügen, auf die ihr besonders stolz seid? Und bitte, beschränkt euch auf Among Us! Wer weiß, wer mitliest...

In diesem artikel

Among Us

Android, iOS, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC, Nintendo Switch

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Über den Autor
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Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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